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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wusste, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die so leicht nicht zu erklären waren. Er würde sich nicht abschmettern lassen und weitermachen.
    Dirk hatte keine Angst davor, seine Suite zu betreten, doch ein wenig mulmig war ihm schon. Er spürte einen leichten Druck im Magen, und auch sein Herz schlug etwas schneller, als er das Haus betrat, in dem sich die Suiten befanden.
    Es war ruhig. Er ging die vier Stufen hoch, um die Tür zu erreichen. Den Schlüssel hielt er bereits in der Hand und er sah, dass seine Finger leicht zitterten. Er schloss die Tür auf und bemühte sich, keine Geräusche zu verursachen.
    Das schaffte er auch.
    Leise drückte er die Tür nach innen und schob sich dann in die Suite. Erst als er die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte, hörte er ein typisches Geräusch, das so normal war, aber nicht für ihn in diesem Augenblick, denn da empfand er das Rauschen der Dusche schon als unnormal.
    Er schaute nicht nach, wer da duschte, aber es lag auf der Hand. Er wollte zunächst etwas anderes tun, was er seinem Kollegen Harry Stahl versprochen hatte.
    Er wollte die Balkontür öffnen, um Harry die Chance zu geben, die Suite zu betreten. Dirk trat sogar noch auf den Balkon und schaute über die Brüstung hinweg. Er sah seinen Kollegen nicht. Es hätte ihn auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.
    Er ging wieder zurück, verhielt sich immer noch leise, sodass er das Rauschen der Dusche deutlich hörte.
    Wer duschte?
    Sie, seine Fast-Ehefrau?
    Es war möglich, es war sogar wahrscheinlich, und es hätte ihm vor Kurzem nichts ausgemacht, die Tür zu öffnen und einen Blick in die Dusche zu werfen. Doch jetzt zögerte er.
    Er ging hin.
    Er schwitzte plötzlich.
    »Scheiße«, flüsterte er, »was ist das nur?« Tief saugte er den Atem ein. Er wollte sich beruhigen, und er stellte sich zudem vor, etwas Schreckliches zu sehen. Eine nackte Maria mit dem Gesicht eines Skeletts, wobei sie keinen Totenschädel hatte, sondern die Haut nur aus blanken Knochen bestand.
    Die Tür war geschlossen. Er legte eine Hand auf die Klinke, um die Tür zu öffnen. Zwei Sekunden musste er noch warten, dann hatte er sich durchgerungen.
    War abgeschlossen?
    Nein, das war es nicht. Es gelang ihm, die Tür zu öffnen und einen ersten Blick ins Bad zu werfen. Sehr viel sah er nicht. Jemand hatte ziemlich heiß geduscht, und entsprechender Dampf war entstanden, der sich zu einem Nebel verdichtet hatte.
    Er zog auf das Fenster zu, das halb geöffnet war, und deshalb wurde die Sicht auch besser.
    Dirk Rossmann schaute auf den nackten Rücken einer Frau. Er kannte ihn. Es war Maria, die hier geduscht hatte. Sie war dabei, nach einem Badetuch zu greifen, und summte dabei einen Hit vor sich hin. Dann drehte sich Maria um, und Dirk sah ihr Profil.
    Es war völlig normal!
    ***
    Dirk Rossmann wusste nicht, was er denken sollte. Er kam sich vor wie bestellt und nicht abgeholt. Er stand da, schaute durch den handbreiten Türspalt und war zunächst nicht in der Lage, etwas zu tun. Er schüttelte den Kopf, stöhnte leise auf und fragte sich, wer nun nicht mehr ganz normal war.
    Sie war es eigentlich nicht. Er hatte sie gesehen, auch natürlich ihr Gesicht, und das sah er jetzt wieder. Es war kein knochiges Gebilde.
    Dirk stand auf dem Fleck und wusste nicht, was er tun sollte. Er schaute zunächst zu und stellte fest, dass auch sein Kopf irgendwie leer geworden war. Als hätte man ihm das Gehirn entfernt. Es war kaum zu fassen, und er stöhnte leise auf.
    Eigentlich hätte der Laut gehört werden müssen, aber Maria kümmerte sich nicht darum. Sie hatte sich mittlerweile in ihr Badetuch eingewickelt und trocknete sich mit langsamen Bewegungen ab.
    Der Beobachter hatte das Gefühl, dass sie sich bewusst so bewegte. Dass sie Bescheid wusste und dass sie es ihm auf diese Art und Weise näher bringen wollte.
    Die Schwaden waren jetzt fast vollständig abgezogen. Eine klare Sicht gab es, aber noch immer traute sich Dirk nicht, Maria anzusprechen.
    Sie bewegte sich geschmeidig, schüttelte auch das trockene Haar aus, denn sie hatte beim Duschen eine Haube getragen, und das alles war völlig normal. Trotzdem hatte der heimliche Beobachter Probleme damit.
    Es kam ihm wie ein Schauspiel vor. Er hatte den Eindruck, dass Maria Bescheid wusste.
    Und das wurde ihm Sekunden später bestätigt.
    »Warum kommst du nicht rein zu mir?« Da sie keine Antwort erhielt, fing sie leise an zu lachen. Dann fragte sie: »Oder hast du Angst?«
    Genau

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