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1795 - Der Beißer

1795 - Der Beißer

Titel: 1795 - Der Beißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur die Wahrheit gesagt, und ich werde abrechnen.«
    »Ja, wie toll. Darf ich mich denn umdrehen?«
    »Das kannst du jetzt, aber glaube nicht, dass deine Chancen dadurch wachsen. Ich habe alles vorbereitet. Es ist so gekommen, wie ich es wollte, und nun werde ich das Finale einläuten.«
    »Darf ich dich was fragen?«
    »Klar.«
    »Bist du Russin?«
    »Sicher.«
    »Und du lebst hier?«
    »Nein«, erklärte sie. »Ich habe bereits in Moskau angefangen, mein Netz zu spinnen, in das du jetzt geraten bist. Ich will auch wieder in die Heimat zurückkehren, doch dann mit der Gewissheit, dass ich dich, den Killer, getötet habe. Das bin ich meinem kleinen Bruder schuldig. Das ist es gewesen.«
    »Hast du daran gedacht, dass es schiefgehen könnte?«
    »Nein, ich kann schießen und …«
    »Das meine ich nicht«, unterbrach er sie. »Es könnte sich für dich letztendlich als Bumerang erweisen. Wer mich tötet, der muss damit rechnen, grausam bestraft zu werden, denn meine Freunde werden nicht ruhen, bis sie den Mörder gefunden haben. Und sie werden ihn finden, darauf kannst du dich verlassen.« Mehr sagte er vorerst nicht, denn jetzt drehte er sich um.
    Da dies langsam geschah, tat Wanda nichts. Sie ließ ihn gewähren, und beide schauten sich an.
    Dann lächelte er. Sein Gebiss blitzte. Er zeigte seine Metallzähne und nickte Wanda zu.
    »Siehst du das?«
    »Ich bin nicht blind.«
    »Damit kann ich zubeißen. Damit kille ich die Menschen. Ich kann sie zerbeißen, und ich habe es schon oft getan.«
    »Das weiß ich. Aber nicht mehr lange.«
    »Wirklich nicht?«
    Wanda nickte. »Ich habe versprochen, mich zu rächen, und das werde ich auch tun.«
    »Die Folgen können grausam sein.«
    Darüber dachte Wanda nicht nach. Sie senkte die Pistole mit dem aufgesetzten Schalldämpfer ein wenig und schoss dem Beißer eine Kugel in das linke Bein …
    ***
    Durch den Schalldämpfer war der Schuss kaum zu hören gewesen. Da hatten auch die beiden Wachtposten vor der Tür nichts mitbekommen, aber der Erfolg war schon da.
    Auch der Beißer nahm einen Treffer nicht ohne Weiteres hin. Die Kugel hatte sich in seinen Oberschenkel gebohrt, und er zuckte zusammen wie unter einem heftigen Schlag. Er gab einen Keuchlaut von sich, kippte dann zur linken Seite, und Wanda rechnete damit, dass er zu Boden fiel, was jedoch nicht eintrat. Er hatte tatsächlich die Kraft, sich auf den Beinen zu halten.
    »Ich bluffe nicht!«
    Der Beißer schnappte nach Luft. In seinem hageren Gesicht zuckte es. Seine Augen waren blutunterlaufen und seinen Mund hatte er verzogen.
    »Glaubst du nun, dass es mir ernst ist?«
    »Ja. Aber damit kommst du nicht durch.«
    »Wer will mich denn davon abhalten? Du etwa?«
    »Nicht unbedingt. Es gibt noch eine Zeit nach mir. Ich bin kein normaler Mensch. Ich bin ein Produkt, ich bin etwas, auf das Rasputin stolz ist. Ich kann ein Prototyp sein. Man hat mich losgeschickt und man will nicht, dass es jemanden gibt, der mich aufhält.«
    »Jetzt bin ich da.« Sie lachte, dann schoss sie wieder, und das ohne Warnung.
    Diesmal hatte sie sich das andere Bein vorgenommen. Die Kugel traf den rechten Oberschenkel, und nun war es dem Beißer nicht mehr möglich, sich auf den Beinen zu halten.
    Sein Gewicht drückte ihn in die Knie, er versuchte zwar noch, sich zu halten, aber das bekam er nicht in den Griff, er kippte nach hinten und musste zu Boden.
    Da blieb er hocken.
    Wanda hatte ihren Spaß. Die Mündung deutete auf den Beißer, und sie sagte: »Ein schönes Bild. Ja, so habe ich es mir in meiner Fantasie vorgestellt, und nun erlebe ich es wirklich. Diesmal geht dein Biss ins Leere, Beißer!«
    Er reagierte nicht sofort. Anscheinend kam ihm jetzt die Erkenntnis, in welcher Lage er steckte. Was er da erlebte, das war einfach verrückt, damit hätte er nie gerechnet, und jetzt senkte Wanda die Waffe erneut.
    »Zwei Kugeln habe ich in deine Beine geschossen. Ich habe noch eine dritte Kugel, und die werde ich zwischen deine Augen setzen …«
    ***
    Ich war da. Ich hörte alles, ich hatte alles mitbekommen. Ich war völlig klar, nur haperte es mit der Bewegung. Das Gift war einfach zu stark.
    Noch …
    Ich erfuhr, dass Wanda sich rächen wollte. Deshalb hatte sie sich in Wladis Nähe geschlichen und sein Vertrauen erhalten. Das war auch gerechtfertigt, denn ihm hatte sie nichts tun wollen. Ihr war es dabei um einen anderen gegangen. Und den hatte sie jetzt so weit, dass er sich nicht wehren konnte.
    Er hockte auf dem Boden. Zwei Kugeln

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