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1795 - Der Beißer

1795 - Der Beißer

Titel: 1795 - Der Beißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Besuchern klarzumachen, dass sie weit genug gefahren waren.
    Sie stoppten!
    Das Licht wurde ausgeschaltet.
    Plötzlich war es fast wieder dunkel, abgesehen von dem Licht, das aus dem Haus fiel. Sie wartete darauf, dass sich die Türen öffneten und die Personen ausstiegen. Das war vorerst nicht der Fall. Da musste sie noch etwas Geduld haben.
    Dann wurden die vorderen Türen geöffnet. Zwei Männer stiegen aus. Wanda kannte sie. Allerdings wusste sie nicht, wie sie diese Männer einschätzen sollte. Sie passten irgendwie in keine Schublade. Es waren Angestellte der Botschaft, aber auch keine blassen Bürotypen, und so ging Wanda davon aus, dass sie es mit zwei ausgekochten Agenten zu tun hatte.
    Beide waren gleich gekleidet in ihren grauen Anzügen und den schwarzen Hemden, zu denen es keine Krawatten gab.
    Wanda rechnete damit, dass sie zu ihr kommen würden, doch da hatte sie sich geirrt. Sie blieben erst mal stehen und warteten, dass noch etwas passierte.
    Und das trat ein.
    Jetzt schauten drei Zeugen zu, wie die hintere Tür der Limousine geöffnet wurde.
    Der Beißer verließ den Wagen!
    Beim Aussteigen hatte er sich geduckt. Das brauchte er jetzt nicht mehr, denn nun richtete er sich auf, und Wanda konnte sehen, dass er nicht eben zu den kleinen Menschen zählte. Er war recht groß. Größer jedenfalls als der Durchschnitt, und Wanda, die auch nicht eben klein war, kam sich ihm gegenüber klein vor. Er war ein Typ, vor dem man Respekt haben musste.
    Er stand.
    Dann schüttelte er sich, bewegte seine Schultern auf und ab und vertrieb auch aus seinen Beinen die Steifheit.
    Wanda sagte nichts. Sie beobachtete nur und sah, dass der Beißer näher kam. Seine Schultern hatte er angehoben, sodass es aussah, als ob er kaum einen Nacken hätte. Das Gesicht war nicht zu erkennen, da es noch im Dunkeln lag, aber man ahnte schon, dass es einen bleichen Farbton angenommen hatte.
    Er trug einen recht langen dunklen Mantel, in dessen Taschen seine Hände verschwunden waren. Er ging nicht langsam, er ging nicht schnell, er ging einfach nur stetig. Und wenn er die Richtung beibehielt, dann würde er sie umrennen.
    Das trat nicht ein. Im letzten Augenblick stoppte er und trat dann einen kleinen Schritt zurück. Sie starrten sich an.
    Wanda schaute in die grausamen Augen, und etwas wallte in ihr hoch, das sie aber verdrängte. Nicht jetzt. Nicht schon so früh. Sie musste warten, auch wenn es ihr schwerfiel. Noch keine Karten auf den Tisch legen.
    »Da bist du ja«, sagte sie.
    »Sicher.«
    Sie lächelte. »Es war ein weiter Weg für dich, aber er hat sich gelohnt.«
    »Und warum?«
    »Weil er da ist.«
    »Das wollte ich auch meinen.«
    Der Beißer grinste. Jetzt war auch zu sehen, warum man ihn den Beißer nannte. Er hatte den Mund geöffnet und zeigte nun sein Stahlgebiss. Es waren mehrere Zähne, und sie alle waren mit Spitzen versehen, die eine Menschenhaut wie Papier zerreißen konnten.
    Wanda wich etwas zurück. Sie wollte nicht unbedingt von ihm berührt werden, aber das hatte der Beißer auch gar nicht vor, denn er stellte eine Frage.
    »Wo steckt er?«
    »Im Haus.«
    »Gut.« Er wollte schon gehen, aber Wandas Worte hielten ihn zurück. »Er ist nicht allein. Da gab es noch zwei Männer, die ich ausschalten musste.«
    »Gut. Und wer sind sie?«
    »Wohl Freunde von Golenkow.«
    »Russen?«
    »Nein, Engländer.«
    »Ich werde mich auch um sie kümmern.«
    »Einer von ihnen ist Chinese.«
    »Auch gut.«
    Der Frau war klar, dass sie jetzt den Weg freigeben musste. Die beiden Männer aus der Botschaft schauten auch schon recht mürrisch. Einer blickte auf die Uhr. Er wollte diesen Job wohl so rasch wie möglich hinter sich bringen.
    Sie hätte ihn auch vorgehen lassen können, aber das wollte sie nicht, und so ging sie vor, um nachzusehen, ob sich etwas verändert hatte.
    Das war nicht geschehen. Keiner der drei Menschen war aus seinem Zustand erwacht, und sie wusste nicht, ob sie darüber froh sein sollte oder nicht. Sie hoffte nur, dass ihr Plan letztendlich auch aufging.
    Wanda drehte sich um. Jetzt sah sie, dass der Beißer das Haus betrat. Er grinste noch immer und zeigte sein Stahlgebiss. Die beiden anderen Männer blieben an der offenen Haustür stehen und beobachteten die Umgebung.
    So konnte sich der Beißer in aller Ruhe um das kümmern, weshalb er gekommen war.
    Er schaute zuerst auf die beiden Männer am Boden. Was er dabei dachte, war ihm nicht anzusehen. Er berührte sie nicht und ging dann auf den Mann im

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