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1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

1797 - Das zweite Ich der Laura Dern

Titel: 1797 - Das zweite Ich der Laura Dern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderes.«
    »Und an was?«
    »Vergiss es, Dario.«
    »Dann habe ich noch deinen Agenten gesehen. Ob er zuschauen will, weiß ich nicht. Kann aber sein.«
    »Ist nicht weiter tragisch.«
    Das Gespräch war beendet. Laura und der Regisseur begaben sich zum Drehort. Es war alles wie immer. Dario Folli wusste, dass er sich auf seinen Star verlassen konnte. Er hoffte, die Szene nicht mehr als dreimal drehen zu müssen.
    Laura ließ sich noch etwas nachschminken. Neben ihr stand der Regie-Assistent. Der zeigte ihr den Weg, den sie zu gehen hatte.
    »Sonst noch Fragen, Laura?«
    »Nein.«
    »Dann ist alles super …«
    ***
    Auch der Agent wusste Bescheid. Er hatte uns die Szene erklärt, und so wussten wir jetzt, welchen Weg Laura Dern gehen würde. Es war eine Strecke durch den Wald. Nicht lang. Vielleicht zwanzig Meter. Im Film später würde sie länger erscheinen, und sie endete dort, wo sich ein kleiner Friedhof befand. Er war künstlich angelegt worden und lag in einem schwachen dunstigen Lichtschein, der durch künstlichen Nebel geschaffen wurde. Man wollte auf dem Friedhof die richtige Atmosphäre haben.
    Mark Sullivan blieb in unserer Nähe. Er passte auf uns auf und schien uns nicht zu trauen.
    Nicht weit entfernt stand Bill Conolly. Er und seine Kollegin schauten ebenfalls zu. Was er dieser Frau erzählt hatte, wusste ich nicht, aber ich ging davon aus, dass sie uns nicht stören würde.
    Wir hatten uns in der Nähe des künstlichen Friedhofs aufgebaut. Dort wartete wir auf Laura Dern, die durch den Wald laufen sollte. Ob sie eine Untote spielte, also einen weiblichen Zombie, das war mir nicht bekannt. Jedenfalls hätte sie es ihrer Kleidung nach sein können, denn sie trug ein weißes Kleid, das allerdings mehr ein Totenhemd war.
    Wir hörten das Signal zum Beginn der Szene.
    »Jetzt geht sie los«, flüsterte Suko.
    »Richtig.«
    »Und dann?«
    »Hier auf dem Friedhof ist Schluss.«
    »Ich bin gespannt.«
    Unsere Unterhaltung verstummte. Dafür schauten wir Laura Dern zu, die sich auf den Weg gemacht hatte und durch den echten Wald ging.
    Es sah so aus, als bewege sich Laura Dern durch einen gefährlichen dunklen Wald, der nur von einem Streifen Mondlicht erhellt wurde. Er war künstlich geschaffen und wanderte mit, ohne dass die Zuschauer es später sahen.
    Alles lief gut ab. Die Schauspielerin machte ihre Sache gut, der Regisseur hatte nichts zu meckern, und auch ich als Laie ging davon aus, dass die Szene nicht noch mal gedreht werden musste.
    Sie kam näher.
    Wir hörten ihre Schritte auf dem Waldboden, wo sich altes und neues Laub vereinigten. Das war normal, aber da gab es noch etwas anderes, das uns auffiel.
    Eine Stimme.
    Ihre Stimme.
    Sie sprach mit sich selbst.
    »Ja, ja, das ist so. Ich werde aufpassen. Wichtig ist, dass du in der Nähe bist.«
    Sie erhielt offenbar eine Antwort, die wir allerdings nicht hörten. Und so mussten wir warten, bis sie wieder etwas sagte. Das heißt, sie sprach kaum, wir hörten ein Kichern. Es sollte sich wohl etwas wahnsinnig anhören, und so musste sie noch ein paar Meter gehen, dann hatte sie den Friedhof erreicht. Dort hielt sie an.
    Sie stand zwischen den Gräbern und ich fragte mich, ob die Szene jetzt beendet war.
    Das war sie wohl. Oder doch nicht? Denn plötzlich sahen wir etwas ganz anderes.
    Hätte der kleine Friedhof in der absoluten Dunkelheit gelegen, wir hätten wohl nichts gesehen. So aber blieb das Phänomen unseren Augen nicht verborgen.
    Direkt hinter Laura Dern stand eine schwarze Geistergestalt!
    ***
    Das war es, worauf wir gewartet hatten. Es war ihr Geheimnis, das nun keines mehr war, weil es offen vor uns lag. Beide standen auf dem Fleck und bewegten sich nicht. Auch von außen her tat sich nichts, die Szene schien zum Film zu gehören.
    Plötzlich hörten wir die Stimme. Laura Dern sprach. »Ja, ich weiß, dass du mein zweites Ich bist. Du nimmst mir die Angst. Du bist mein Schutzengel, auch wenn du ein Produkt der Hölle bist, aber was der Himmel kann, das willst auch du können, und ich bin deine Testperson. Okay, ich werde weiterhin auf dich warten und hoffen.«
    Suko hatte die Worte ebenfalls gehört. »Und? Was sagst du dazu, John?«
    »Es ist okay.«
    »Du glaubst der Gestalt?«
    »Ja, sie ist ein besonderer Schutzengel. Einer aus der Hölle. Einer, den der Teufel erschaffen hat. Und sie ist eine Versuchsperson. Ein Schutzengel, der sie schützt und so in seine Abhängigkeit bringt. Ist das nicht die Lösung?«
    »Ich denke es

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