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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Er kam mit dem Geigerzähler zurück und ließ den Messfühler darüber gleiten. Wie zuvor gab der Detektor tickende Laute von sich. »Polonium-210«, sagte Monarch auf Russisch. »Wussten Sie, dass dieser Stoff nach dem Radon das zweite radioaktive Isotop war, das Madame Curie entdeckt hat?«
    Omak glotzte ihn an, als spreche er Chinesisch, dann wanderte sein Blick zu dem Kanister. Wieder blitzte Gier auf in seinen Augen.
    »Fünf Millionen, Omak, das ist immerhin eine Million unter Ihrem letzten Angebot. Ich respektiere Sie, deshalb bin ich offen zu Ihnen: Das Polonium in diesem Kanister ist zwei Wochen älter als das von Belos. Polonium-210 hat, wie Sie wissen, eine relativ kurze Halbwertzeit, an Ihrer Stelle würde ich das Zeug also möglichst bald verwenden.«
    Omak hob fragend eine Augenbraue. »Wie bald?«
    »Sechs Monate, höchstens.«
    Der Tschetschene überlegte und sagte schließlich: »Vier Millionen.«
    Monarch überlegte ebenfalls und fragte: »In Euro?«
    Omak zögerte kurz und nickte dann: »In Euro.«
    »Abgemacht«, sagte Monarch, bevor er Yin im Ruderhaus ein Zeichen gab. »Sie wird Ihnen mit der Überweisung helfen.«

45
    Am selben Tag …
Insel Grand Bahama
Bahamas
    Die Cocktailstunde der exklusiven Fundraisingveranstaltung für Frank Baron im Ausland startete gegen vier Uhr Nachmittags auf der weitläufigen Terrasse von C.Y. Tildens Strandvilla.
    Kellner bewegten sich durch die Menge und boten den Leuten Getränke und Thunfisch-Sashimi an. Großbildfernseher an jeder Wand zeigten die erste Version von Barons Werbekampagne für die Wahlen in Georgia.
    In der Regel mochte Jack Slattery solche Veranstaltungen nicht; er feierte lieber allein oder mit gekauften Schönheiten. Heute machte er eine Ausnahme. Heute, hatte er beschlossen, war sein Tag der Tage, und er pflückte sich einen Rum-Cocktail von einem der Tabletts. Slattery nippte und dachte daran, was für ein großes, gewaltiges Risiko er für den heutigen Tag eingegangen und tatsächlich damit durchgekommen war.
    Tildens Ingenieure hatten das Green-Fields-Gerät bereits in Händen. Binnen Minuten wäre das Bankkonto, das er gleich nach seiner Ankunft auf Grand Cayman eröffnet hatte, so voll, dass er ein Leben lang tun und lassen konnte, was er wollte. Sogar eine Villa wie diese läge im Budget.
    »Na, wie fühlt es sich an?«, fragte eine sanfte, männliche Stimme. Slattery drehte sich um. Hinter ihm stand C.Y. Tilden.
    Der Präsident von Allied Energy trug eine dunkle Sonnenbrille, ein weißes, langärmeliges Hemd, die passende Hose und einen breitkrempigen Strohhut. Er hatte sich das Gesicht dick mit Sonnencreme eingeschmiert, die ihn noch blasser machte, als Slattery ihn in Erinnerung hatte. Tilden lächelte, nahm die Sonnenbrille ab und ließ seine schartigen, silbergrauen Augen über den CIA-Agenten wandern, während er die Lippen so lustvoll verzog, als wäre Slattery sein neuestes Lieblingsspielzeug. Slattery hätte ihm beinah die Hand hingestreckt, erinnerte sich aber, dass Tilden ein Keimphobiker war, und sagte stattdessen: »Ich hab es noch nicht ganz realisiert.«
    »Das kommt noch«, sagte Tilden. »Die Freiheit ist ein herrlicher Zustand. Gerade für Sie.«
    Slattery empfand Tildens Augen entnervend, fragte aber: »Wie das?«
    »Zum einen sind Sie nun endlich die Erinnerungen an Ihren Vater los.«
    Slattery warf den Kopf zurück. »Sie kannten meinen Vater?«, fragte er nach einem Moment.
    »Ich weiß genug über ihn«, sagte Tilden. »Damian Desmond Slattery, Stabsfeldwebel der U.S. Army, seine Frau starb bei Ihrer Geburt. Er hat es Ihnen nie verziehen, nicht wahr? Auch nicht, dass Sie die West Point besuchten.«
    Nachdem er seit Jahren Schutzwälle um sich selbst errichtet hatte, fühlte Slattery sich nun eiskalt erwischt. Einige Augenblicke lang wusste er nicht, ob er dem Mann einen Faustschlag versetzen oder einfach den Rücken kehren sollte. »Mein Vater war ein zorniger Säufer«, erwiderte er schließlich. »Das ist so ungefähr das Beste, was man über ihn sagen kann.«
    »Und ein Habenichts«, sagte Tilden. »Er hat zwar gut verdient, trotzdem mussten Sie mit Ihrer Stiefmutter in Armut leben, weil er sein Geld mit Trinken, Spielen und Huren durchbrachte, sobald sich die Gelegenheit bot. Das ist auch der Grund, warum es Sie auf die West Point Militärakademie verschlagen hat, stimmt’s? Die Schäbigkeit Ihrer Existenz?«
    Tilden schien Freude daran zu haben, stellte Slattery ernüchtert fest. »Wer ist schon gern

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