18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Er wurde langsamer und fuhr von der Straße in den dichten Wald.
Das Motorrad stöhnte, dann griffen die Reifen, und bald brachen sie durchs Dickicht. Zwei Kilometer lagen hinter ihnen, dann drei. In dieser Zeit überquerten sie zwölf dieser Waldwege und sahen keinen der Jeeps.
Monarch hörte Tatupu sagen: »Bird, noch zehn Minuten. Ich wiederhole, noch zehn Minuten.« Er hatte Kontakt zu dem Helikopterpiloten aufgenommen, der sie abholen würde, und plötzlich war Monarch so erschöpft, dass er Zweifel hatte, ob er noch weitere zehn Minuten standhalten würde.
»Wir erreichen die Rodung«, verkündete der Samoaner.
Monarch schaute über Tatupus Schulter hinweg und sah statt des dichten Waldes aus mächtigen Bäumen nur noch verkohlte Baumstämme, die aus dem hohen Gras ragten.
»Ich bin müde, Tats«, sagte Monarch erschöpft. »Wirklich müde.«
»Gib mir fünf Minuten, Robin«, sagte Tatupu, während er das Motorrad eine Böschung hinuntermanövrierte, von wo aus ein Pfad durch die gerodete Fläche führte. Sie verschwanden in hohem Gras und Rodungsabfällen, überquerten einen Waldweg und verschwanden wieder. Trotz seiner Erschöpfung erwachten Monarchs Instinkte, und er brachte sein Gewehr in Anschlag, als der Samoaner dem Motor Saft gab und über den zweiten Waldweg jagte. Links, rechts, nichts. Sie waren wieder im Gras.
»Sag mir, wann wir wieder auf eine dieser Straßen kommen«, sagte Monarch.
»Jetzt«, sagte Tatupu und beschleunigte. Links, rechts, nichts. Sie waren wieder im Gras, hatten jetzt die Rodung nahezu durchquert und jagten auf eine Mauer aus mächtigen Rottannen zu.
»Straße«, sagte der Samoaner und gab Gas.
Sie flogen über die Lichtung. Links, nichts. Rechts …
Jeep in etwa hundert Metern Entfernung. Oberst Gorka an einem Maschinengewehr. Sie tauchten wieder im Gras ein. Maschinengewehrfeuer peitschte hinter ihnen her. Tatupu beschleunigte, nahm erst in einem Hain verkohlter Bäume die Hand vom Gas. Monarch sprang von der Rokon und duckte sich hinter einen angekohlten Baumstamm am Wegrand.
Yin und Barnett kamen hinterher. Monarch hörte den Motor ihrer Maschine und sah das hohe Gras wogen, ehe sie auf der anderen Straßenseite auftauchten. Er gab Yin ein Zeichen, sie möge beschleunigen, und deutete nach rechts. Yin verstand und gab Gas, während Barnett die Waffe in die Linke nahm und feuerte.
Monarch drückte sich fest an den Baum, hielt im Gras nach Oberst Gorka Ausschau, versuchte, seinen Schuss exakt zu timen. Einen Sekundenbruchteil, bevor Yin und Barnett über die Lichtung jagten, gab Monarch vier Schüsse ab. Barnett feuerte ebenfalls, während Yin und sie an Monarch vorbei in die Baumgruppe preschten. Das Maschinengewehr riss den Boden rings um Monarch auf und verstummte.
Tatupu kroch an Monarchs Seite. Monarch dachte, er hätte gehört, wie Gorka seinem Fahrer den Befehl zum Weiterfahren gab. Er wagte einen Blick und entdeckte Fowler und Chávez etwa dreißig Meter von der Kreuzung entfernt auf ihrer Rokon. Sie beobachteten ihn, warteten auf sein Signal.
Tatupu sagte in sein Mikro: »Abbott, in zehn Sekunden fährst du los. Nach sechs Metern geben wir dir Feuerschutz.«
Monarch hörte Gorkas Jeep, der losfuhr, während Fowler sich tief über den Lenker der Rokon beugte und das Gas betätigte. Sie schossen vorwärts.
Monarch berechnete ihre Geschwindigkeit und sagte dann: »Jetzt!«
Tatupu sprang auf, gab Feuer, während Monarch in Deckung blieb. Monarch hörte Schreie. Wie der Blitz jagten seine Retter an ihm vorbei den Pfad hinauf. Monarch wartete zwei Sekunden und rollte sich dann, die Pistole gezückt, in den Weg. Der Schuss zertrümmerte die Windschutzscheibe des Jeeps. Der Motor spuckte Dampf und Rauch. Oberst Gorka, von Glassplittern übersät, duckte sich hinter das Maschinengewehr.
Er sah Monarch ausgestreckt im Weg liegen, die Waffe im Anschlag, und erlebte eine Sekunde ungläubigen Schreckens, ehe Monarch abdrückte und den Oberst in die Kehle traf. Gorka griff im Fallen nach seinem Maschinengewehr, fand mit dem Finger den Abzug und jagte eine krachende Salve in den Morgenhimmel.
Benommen rappelte Monarch sich auf und wankte auf Tatupu zu. Er wusste, dass er am Ende war, doch es war ihm gleich. Er hatte überlebt, Gorka nicht. Für den heutigen Tag war das genug.
»Nichts wie weg«, sagte Tatupu. »Irgendwo in der Nähe ist noch ein Jeep.«
Yin und Barnett fuhren vorneweg, gefolgt von Fowler und Chávez. Das Schlusslicht bildeten Tatupu und
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