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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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eine Schlucht und eine Felsmauer auf den Turm, der sich über dem Westflügel des Hotels erhob. Schließlich bog er in die Via Gerlas ein, die am See entlangführte, und wiederholte seine Inspektion ein drittes Mal.
    Mehrere Minuten später fing es an zu schneien. Monarch wandte sich nach Nordwesten, auf das Chalet von Lady Wentworth zu, und hatte sich inzwischen den Hotelturm von allen Seiten präzise eingeprägt.
    Regel Nummer sechs: Kenne dein Ziel.

10
    Lady Patricia Wentworths Chalet war ein stattliches Fachwerkgebäude inmitten der exklusiven Anwesen in den Hügeln oberhalb des Hotels Suvretta House, die eleganteste Adresse in Sankt Moritz. Die Suite von Monarch und Lacey im ersten Stock war alpin rustikal und gemütlich, mit weiß getünchten Wänden, einer roten Daunendecke auf dem Schlittenbett, dunklen Balken und einem Gaskamin, der das Schlafzimmer in ein weiches, warmes Licht tauchte. Es war dunkel hinter den Bleiglasfenstern. Ein Duft von Oregano und Thymian stieg von der Küche herauf. Die einzigen Laute kamen von Lacey und Monarch, die sich geliebt hatten und nach Atem rangen. Sie lagen in Löffelchenstellung unter der Daunendecke, Lacey vor ihm.
    »Manchmal bist du mir ein Rätsel, Robin«, sagte Lacey und streichelte seinen Unterarm. Ihre Fingerspitzen berührten dabei ein Tattoo, das eine Hand darstellte, die nach etwas zu greifen schien. Darunter standen die Buchstaben FDL.
    »Ich bin ein offenes Buch«, sagte Monarch.
    »Was soll FDL bedeuten?«, fragte sie.
    Monarchs Arm erstarrte, doch dann sagte er: »Als Jugendlicher war ich Mitglied einer Bruderschaft. Das blödsinnige Zeugs, das testosterongeschwängerte Jungs eben tun.«
    Lacey betrachtete das Tattoo und strich weiter mit den Fingern darüber. »Was hast du für Stanley ausgearbeitet?«, fragte sie.
    »Tut mir leid, Berufsgeheimnis«, sagte Monarch.
    »Ist Stanley in Gefahr?«
    »Nicht mehr als du, würde ich sagen«, antwortete Monarch. »Er wollte, dass ich in Australien ein paar Dinge für ihn überprüfe. Das hab ich getan und ihm Bericht erstattet.«
    Stanley war Laceys Boss, der Leiter eines der größten Verlagshäuser in England. Lacey arbeitete dort als Lektorin. Monarch war ihr eines Tages im Aufzug begegnet, nach einer Besprechung mit Stanley. Sie hatten sich sofort zueinander hingezogen gefühlt, zu Abend gegessen und, nun ja …
    »Fliegst du gern in der Weltgeschichte herum?«, fragte Lacey.
    »Ich bin gern mit Menschen zusammen«, sagte Monarch.
    »Auch mit mir?«, fragte sie und streckte die Hände nach ihm aus.
    »Besonders mit dir«, sagte Monarch und rollte sie auf den Rücken.

    Während Lacey unter der Dusche war, betrachtete Monarch sich prüfend im Spiegel. Schwarze Wollhose, schwarzer Rollkragenpulli und schwarze Smokingjacke. So konnte er sich in jeder Gesellschaft sehen lassen. Er betrat das Badezimmer, wo Lacey gerade im Begriff war, sich abzutrocknen.
    »Ich gehe«, sagte er.
    »Treffen wir uns um Mitternacht im Dracula Club?«
    »Alles klar.«
    Lacey wickelte sich ein Handtuch um den Körper und ein zweites um ihr nasses Haar. Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Viel Glück.«
    »Danke. Ist es dir recht, wenn ich den Wagen nehme?«
    »Ich nehm den von Tante Pat. Wo geht ihr essen?«
    Monarch zögerte. »Das hat Stanley arrangiert.«
    »Bei uns gibt’s toskanische Ente.«
    »Ich kann sie riechen«, sagte er. »Grüß Dame Maggie von mir.«
    »Du kennst sie doch gar nicht«, sagte Lacey, während sie den Haarföhn einsteckte.
    »Kommt mir gar nicht so vor. Lady W. hat mir gestern eine Menge über sie erzählt.«
        
    Es war nach sieben, als Monarch die Treppe hinunterstieg. Das untere Stockwerk war still, erfüllt vom Duft der toskanischen Ente, die vor sich hin köchelte. Lady Wentworth war dabei, sich für das Abendessen zurechtzumachen. Nicht einmal das Zimmermädchen sah ihn aus der Tür gehen.
    Monarch hielt inne, um die Auffahrt zu prüfen, die auf das Tor zuführte. Niemand zu sehen. Es war kalt, und es schneite unentwegt. Er holte einen schwarzen Rucksack aus dem offenen Kofferraum seines gemieteten BMW, stieg ein und fuhr los. Er blickte nicht zurück.
    Monarch bog hinter dem Suvretta House nach links, fuhr mehrere hundert Meter einen Waldweg entlang, parkte und ging daran, sich umzuziehen. Er öffnete den Rucksack und holte ein Paar schwarze, gummibesohlte Schuhe heraus, die sich um seine Füße schmiegten wie Handschuhe. Dann streifte er schwarze Neoprengamaschen über Schuhe und

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