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18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)

Titel: 18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Sullivan
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Bier zum Essen bringen.
    »Sie haben Ihre Angestellten mitgebracht?«, fragte Monarch.
    Irynas Miene verfinsterte sich, als sie an einem Tisch in der Sonne Platz nahm. »Konstantin will es so. Sie arbeiten seit Jahren für ihn. Er vertraut keinem sonst.«
    »Das könnte ein wenig klaustrophobisch machen«, bemerkte Monarch.
    Sie lächelte verwirrt. »Das Wort kenne ich nicht.«
    »Klaustrophobisch? Angst vor engen Räumen. Wie im Käfig.«
    Irynas Lächeln verflüchtigte sich, doch sie nickte und sagte: »Sie können sich nicht vorstellen.«
    »Erzählen Sie«, sagte Monarch und setzte sich ihr gegenüber.
    Ihr Mantel klaffte ein wenig, offenbarte die Ansätze ihrer sonnengebräunten Brüste. Iryna schien mit sich zu ringen, ob sie reden sollte oder nicht.
    »Man hat auf Sie geschossen, wahrscheinlich zum ersten Mal«, half Monarch ihr auf die Sprünge. »Sie haben Angst. Man wollte Sie töten. Vielleicht will man das immer noch. Gehört so etwas dazu?«
    Irynas Unterlippe zitterte, ehe sie antwortete: »Ich kann nicht schlafen. Ich höre Geräusche und werde wach. Also gehe ich nachts hinunter in die Bucht, wo das Meer alle Geräusche tötet.«
    »Und Konstantin?«, fragte Monarch.
    Iryna verzog in einer Mischung aus Ärger, Ungläubigkeit und Neid das Gesicht. »Er schläft wie Bär in Höhle. Aber er braucht nur fünf Stunden. Kurz. Tief.«
    »Dann wollen Sie bestimmt die Sicherheit im Schlafzimmer verbessern, vergitterte Fenster, eine Alarmanlage?«, fragte er, als der Angestellte mit einem Tablett zurückkam: gegrillte Lammspießchen mit Zwiebeln und rotem Pfeffer; dazu gedämpfter Reis, Salat und frische Früchte.
    »Das würde helfen«, räumte sie ein.
    Doch Monarch hörte den Zweifel in ihrer Stimme. »Was noch?«
    Der Angestellte zog sich zurück. Iryna griff sich ihr Bier. Sie nahm einen großen Schluck und sagte dann: »Haben Sie auch Mittel gegen böse Träume?«
    »Wegen des Angriffs?«, fragte er.
    »Unter anderem«, sagte sie.
    »Und das wäre?«
    Iryna zuckte die Schultern, griff sich einen Spieß, schob Fleisch und Gemüse herunter und aß etliche Bissen, bevor sie wieder von ihrem Bier trank. Monarch hatte vor langer Zeit gelernt, dass man Menschen am besten zum Reden animierte, indem man schwieg. Schweigen erzeugte Leere, und eine Leere wollte gefüllt sein.
    »Als ich sechzehn war, sind meine Eltern bei Hungerrevolte in Sibirien gestorben«, erzählte sie. »Ich habe keine Familie. Also streune ich herum. Ich stehle, um zu überleben, schlafe auf der Straße. Immer hungrig. Ich fahre mit Eisenbahn. Verkaufe meinen Körper. Leute stehlen mein Geld. Ich komme nach Wladiwostok mit nichts. Ich treffe Mädchen, das mir sagt, wo ich Sex verkaufen kann. Es ist Nacht. Erstes Auto, erster Kunde ist Konstantin. Er rettet mich, bringt mir Sachen bei, zum Beispiel Englisch. Er gibt mir Bücher, hilft mir zu überleben.« Eine Träne tropfte unter ihrer Brille hervor. »Das sind andere Albträume.«
    Monarch, dem in ihrer Geschichte seine eigene Kindheit entgegenschlug, fühlte sich bemüßigt, ihr die Wahrheit über sich selbst zu erzählen.
    »Meine Eltern wurden ermordet, als ich dreizehn war«, sagte er. »Ich war ein Waisenkind in Buenos Aires. Ich landete auf einer von Ratten befallenen Müllhalde im übelsten Slum der Stadt und klaute wie ein Rabe. Ich glaubte schon, ich würde da krepieren.«
    Iryna hatte die Finger auf ihre Lippen gelegt. »Wie haben Sie überlebt?«
    Monarch musste daran denken, wie er dem Taxifahrer in Buenos Aires erzählt hatte, er habe gelernt, wie man kämpft, betrügt und stiehlt, und bot ihr stattdessen eine andere Facette der Wahrheit: »Ich habe bestimmte Regeln befolgt und Hilfe bekommen.«
    »Von wem?«
    »Von anderen Jungs in meiner Lage. Wir haben uns zusammengerottet, uns gegenseitig beschützt.«
    »Wie lange haben Sie so gelebt?«
    »Fast vier Jahre.«
    »Und dann?«
    »Ich geriet in eine Messerstecherei, wurde verletzt«, entgegnete Monarch. »Eine Frau – sie leitete eine Klinik im Slum –, die Frau hat mich geheilt und von der Straße geholt. Ein Freund von ihr war gestorben und hatte ihr eine Farm in den Bergen hinterlassen, nicht weit von Buenos Aires. Dorthin hat sie mich gebracht. Und mich gerettet.«
    Irynas Verständnis gab Monarch das Gefühl, als blicke er in einen Spiegel. Auch sie hatte sich eine unsichtbare Rüstung zugelegt. Der größte Schutzschild von allen war der Glaube, der Glaube, dass jenseits der Mühe, die es kostete, von einem Tag zum

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