18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
erklären, was in Istanbul passiert ist.«
»Und für dieses Bekenntnis sollen sie Hals über Kopf nach London fliegen? Drei von ihnen haben deinetwegen ihre Jobs verloren.«
Monarch ließ nicht locker. »Ich bezahle sie«, sagte er. »Sag ihnen, sie sollen die Flugtickets auf eine Kreditkarte setzen, ich erstatte ihnen die Kosten, außerdem bezahle ich sie. Dich auch Gloria. Zwei Wochen Arbeit, hunderttausend Dollar für jeden.«
»Woher zum Teufel kriegst du so viel Geld?«, fragte sie.
»Überlass das mir«, sagte Monarch. »Morgen Abend. Acht Uhr.«
Er klappte sein Handy zu, steckte es in die Tasche und betrat das Ritz.
Zwanzig Minuten später wurde Lady Patricia Wentworth blass, setzte sich zitternd auf die Couch in ihrem schicken Penthouse und rief aus: »Lacey eine Geisel?«
Monarch nickte. Er hatte ihr soeben eine Kurzversion der Ereignisse unterbreitet, die dazu geführt hatten, dass Belos ihre Nichte festhielt, einschließlich der Lösegeldforderung in Form eines Nuklearzünders. Nur die Affäre mit Iryna und die Sache mit Dame Maggies Halskette hatte er verschwiegen.
Lady Wentworth trug einen purpurnen Satinmantel. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie sagte: »Lacey ist die letzte der Wentworths.«
»Ich bringe sie zurück«, versprach Monarch.
»Sie haben schon genug getan, finde ich!«, rief die Milliardärin wütend aus. »Hab ich Sie nicht vor den Russen gewarnt?« Sie wartete nicht auf eine Antwort. »Ich rufe meine Freunde im Foreign Office an. Und in der Downing Street. Am Morgen ist die zypriotische Armee vor Ort.«
»Keine gute Idee, Lady Pat«, warnte Monarch. »Er hat sie mittlerweile verschleppt. Sie könnte sonstwo sein.«
»Wie wollen Sie sie dann finden?«, fragte Lady Wentworth.
»Indem ich den Zünder beschaffe«, sagte Monarch. »Ich habe schon eine Spur, eine gute Spur.«
Sie musterte ihn. »Ich hatte, was Sie angeht, von Anfang an ein beschissenes Gefühl, Monarch.«
»Das ist wahr. Und Sie hatten recht.«
Lady Wentworth schob das Kinn vor. »Was kann ich tun?«
»Ich brauche Geld«, antwortete er. »Es muss reichen, um ein Team anzuheuern, das mich unterstützt.«
»Wie viel?«, fragte Lady Wentworth, und ihre Augen wurden schmal.
»Eine Million sollte genügen.«
Ihr Misstrauen wuchs. »Woher weiß ich, dass das nicht irgendein Trick ist?«
Monarch verstand ihre Besorgnis. »Sie wissen, wer ich bin.«
»Weiß ich das?«
»Jedenfalls kennen Sie meinen Namen«, sagte Monarch.
»Ist er echt?«
»Ja. Und meine Fingerabdrücke, die die Schweizer von mir genommen haben, ebenso. Wenn ich Sie belüge, liefern Sie mich an Inspektor Robillard aus.«
Lady Wentworth sagte nichts. »Sie hat noch dreizehn Tage«, sagte Monarch eindringlich.
Nach einem langen Moment des Schweigens sagte Lady Wentworth mit stählerner Stimme: »Eine Million. Sie bringen mir Lacey zurück. Dann will ich, dass Sie verflucht nochmal aus ihrem Leben verschwinden.«
28
Noch zwölf Tage …
London
Monarch blieb stehen, holte tief Luft und klopfte an eine Wohnungstür am Picadilly Circus. Sondereinsatzteams sind empfindliche Organismen. Er fragte sich, ob es ihm gelingen würde, sie zu versöhnen, und wie viele von ihnen überhaupt hier sein würden.
Die Tür ging auf, und Gloria Barnett schaute argwöhnisch zu ihm heraus. Er hatte seine frühere Koordinatorin seit fast eineinhalb Jahren nicht gesehen, und der Stress, dem sie seinetwegen ausgesetzt gewesen war, zeigte sich in ihrem Gesicht und ihrer Haltung.
Er ergriff die Initiative und küsste sie auf die Wange. Sie ließ es frostig geschehen.
»Danke, Gloria«, sagte er und ging dann über einen Flur ins Wohnzimmer.
Zu seiner Erleichterung waren alle gekommen. John Tatupu lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und trommelte mit den Fingern auf seine riesigen Oberarmmuskeln. Abbott Fowler trank bedächtig ein Bier; er hatte abgenommen und mied Monarchs Blick. Ellen Yin stand im Durchgang zur Küche und sah ihn mit bittersüßer Miene an.
Chanel Chávez stellte ihr Bier ab, trat auf Monarch zu und versetzte ihm eine Ohrfeige. »Ist mir egal, warum du’s getan hast. Lass uns eines klarstellen: Der Einzige, der hier jemandem etwas schuldet, bist du. Chanel Chávez schuldet Robin Monarch kein bisschen, und Vertrauen schon gar nicht!«
Monarch steckte den brennenden Schlag weg, er hatte ihn verdient. »Ich hätte euch vor eineinhalb Jahren die Wahrheit sagen sollen, aber ich wollte euch nicht schaden. Wie sich jetzt zeigt, hatte
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