18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Freiheit und noch viel mehr.«
»Hundert Riesen?«
»Mindestens«, sagte Monarch.
»Muss ich gegen Gesetze verstoßen?«, fragte Fowler.
»Kann schon sein«, sagte Monarch.
Barnett sagte: »Aber du hast keinen Schimmer, wo dieser Zünder zu finden ist.«
»Ich habe eine Spur«, sagte Monarch. Er holte ein Blatt Papier aus der Tasche und gab es ihr. »Ein Typ namens Vadas, lebt in Budapest.«
Gloria nahm das Blatt, überflog es und sagte schließlich: »Na schön, Robin. Ich helfe dir.«
Die anderen folgten einer nach dem anderen ihrem Beispiel. Und zum ersten Mal seit der unseligen Nacht in Belos’ Villa hatte Monarch das Gefühl, eine reelle Chance zu haben.
29
Noch neun Tage …
Budapest
Ein rauer Wind blies von Österreich her, als Monarch gegen vier Uhr nachmittags den Bahnhof Budapest Keleti verließ. Er schlug den Kragen seines wollenen Kurzmantels hoch, zog sich die schwarze Wollmütze ins Gesicht und griff sich den Seesack, der zusammen mit seinem falschen kanadischen Pass seine Verkleidung als ein Mitglied der Handelsmarine vervollkommnete. Er war noch nie in Budapest gewesen, hatte jedoch im Zug aus Frankfurt einen Stadtplan studiert und sich das Straßennetz eingeprägt. Er schlenderte daher in nordöstlicher Richtung an der Oper vorbei und hielt dann auf die Kettenbrücke über die Donau zu.
Als die Dunkelheit hereinbrach, wimmelte es in den Straßen von Menschen, die aus den Büros kamen und nach Hause eilten. Monarch verstand kein Wort Ungarisch, und so fühlte er sich anonym, was er ja auch sein wollte. Dasselbe galt für sein Team, dessen Mitglieder auf anderen Wegen nach Budapest kamen. Je mehr sie unerkannt operierten, desto größer ihre Erfolgschancen.
Monarch roch die Donau, bevor er sie sah, ein fauligerer Geruch als erwartet. Als er den Fußgängerweg erreichte, der am Fluss entlangführte, setzte er seine Tasche am Geländer ab und lenkte sein Augenmerk zum Schein auf ein Schiff, das unter der Brücke hindurchfuhr. Dabei hatte Monarch jeden im Blick, der im Licht der Straßenlampen vorbeiging. Als er sicher sein konnte, dass ihm vom Bahnhof aus niemand gefolgt war, winkte Monarch ein Taxi heran und gab dem Fahrer eine Adresse, die auf ein Blatt Papier gekritzelt war.
Als das Taxi endlich anhielt, stand Monarch in einer Straße mit Kneipen, Restaurants und Theatern. Er bog in eine Seitenstraße, die von älteren Mietblöcken gesäumt war.
Chanel Chávez öffnete ihm die Tür, noch bevor er angeklopft hatte. Er trat schnell ein und zog sie hinter sich zu. Die Wohnung war groß und fast leer, und von den Wänden bröckelte der Putz. Die Fußböden bestanden aus alten Planken. Ein Gasheizofen brannte in einer Ecke des Wohnzimmers.
»Wie hat Gloria diese Wohnung aufgetrieben?«, fragte Monarch.
»Sie ist die Beste«, antwortete Ellen Yin, die unter einem langen Klapptisch auf dem Rücken lag und mit diversen Kabeln und Steckern hantierte, die zu drei Laptops, einem Drucker und einer tragbaren Festplatte führten. Auf dem Boden neben Yin stand aufgeklappt eine Lagerkiste, in der sich Kameras und andere Elektrogeräte befanden.
»Wo ist sie?«
»Draußen, kauft noch mehr Utensilien.«
Tatupu saß auf einem Stuhl am Fenster und linste durch ein Hochleistungsfernglas der Marke Leica, das er zwischen die Vorhangfalten hindurchgesteckt hatte.
»Wie nah ist Vadas?«, fragte Monarch.
»Fünfzig Meter«, antwortete Tatupu, stand auf und drückte Monarch das Fernglas in die Hand. »Direkt gegenüber, nur tiefer. Sie sind zu Hause. Alle beide.«
Monarch schob die Vorhänge einen Spaltbreit auf und setzte das Fernglas an die Augen. Draußen hatte es zu regnen angefangen. Im Haus gegenüber nahm er die Fenster im zweiten Stock ins Visier. Die Jalousien waren zur Hälfte heruntergelassen, und in der Wohnung brannte Licht.
Er nahm eine huschende Bewegung wahr und setzte das Fernglas an die Augen. Im Schlafzimmer ging das Licht aus. Dann auch im Zimmer daneben.
»Ich glaube, sie wollen ausgehen«, sagte Monarch und wich zurück. »Chávez, du bist die Einzige, die der Landessprache mächtig ist. Häng dich an sie ran.«
Chávez fackelte nicht lang. Sie griff sich eine lange Regenjacke, trat an den Koffer in der Ecke, schnappte sich ein Satellitentelefon und schob es in die Tasche. Dann nahm sie sich ihren ungarischen Pass vom Tisch und den Schlüssel des Mietwagens. Sie steckte sich eine Fernsprecheinrichtung ins Ohr und eilte zur Tür. »Yin, hast du mich?«
»Fünf Minuten, dann
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