18 - Das tödliche Gebot: Thriller (German Edition)
Barnett.
Monarch griff sich den Kanister. »Für wen arbeiten Sie?«, fragte Koporski.
»Für ein Konsortium«, sagte Monarch.
»Wie viel bezahlen die Ihnen?«, wollte der Diktator wissen.
Monarch antwortete: »Das höchste Gebot betrug sechs Millionen bei Lieferung. Das aktuellste Gebot ist um einiges niedriger, aber gewisse Extras machen es unwiderstehlich.«
»Ich zahl Ihnen fünf Millionen, auf der Stelle, wenn Sie das Ding hier lassen«, sagte Koporski.
Slattery in Chisinau richtete sich auf. Im selben Moment begann das Bild zu flackern und wurde erneut schwarz.
Slattery nahm es ungläubig zur Kenntnis und rief dann: »Monarch? Du Mistkerl! Monarch!«
41
Hundert Kilometer entfernt, tief in Koporskis Bunker, grinste Monarch in sich hinein, weil er an die Wut dachte, die jetzt vermutlich in Slatterys Adern kochte. Bestimmt würde der ihn am liebsten vor Gericht stellen und einsperren lassen. »Zahlen Sie gleich?«, fragte Monarch den General.
Koporski wies auf Gorka. »Das soll er übernehmen. Geben Sie ihm Ihre Bankverbindung. Sie können meinen Computer benutzen, in der Tasche dort.«
»Ist das Ihr Ernst?«
»Mein tödlicher Ernst«, sagte der Diktator und versuchte aufzustehen.
»Nicht so hastig, General«, sagte Monarch und drückte ihn wieder nach unten. »Nur der Oberst.«
Gorka verzog das Gesicht, aber mit Monarchs Hilfe rappelte er sich auf. Monarch fischte den Laptop aus der Tasche des Generals und stellte ihn auf einen Tisch in der Ecke. Er tippte mit dem Lauf seiner Pistole an Gorkas Wange. »Keine krummen Sachen.«
Der Oberst wurde steif, nickte aber. Monarch zerschnitt die Plastikfesseln. Gorka schaute zu Koporski hinüber. »Von welchem Konto?«
»Von dem der Fabrik«, antwortete der General.
»Also in Euro«, sagte Gorka. »Die Kontonummer?«
Monarch nannte ihm wie aus der Pistole geschossen die Kontonummer seiner Bank in Dublin. Gorka machte sich an die Arbeit, und nach wenigen Minuten hatte er sieben Millionen Dollar in Euro auf Monarchs Konto überwiesen.
»Es ist eine Freude, mit Ihnen Geschäfte zu machen«, sagte Monarch, legte Gorka die Fesseln wieder an und stieß ihn zu Boden.
»Warten Sie! Sie nehmen ihn mit?«, wollte Koporski wissen. »Haben Sie keine Ehre im Leib?«
»Wissen Sie das nicht? Unter Dieben gibt es keine Ehre«, sagte Monarch, bevor er dem Diktator mit dem Pistolenknauf eins überzog. Dieser sackte zusammen.
Monarch verpasste Gorka einen ähnlichen Schlag, stopfte Kanister und Geigerzähler in seinen Rucksack und eilte zur Tür. Dabei schaltete er Headset und Kamera wieder ein.
»Sieht mich jemand?«, rief er. »Ich bin’s, Monarch, seht ihr mich?«
Im moldawischen Bauernhaus ließ Slattery seinen Ärger gerade an Barnett und Yin aus. »Das soll er mir büßen, der Verräter!«, brüllte er. »Ich lasse ihn verhaften! Euch alle!«
»Robin arbeitet nicht mehr für die Regierung«, rief Gloria ihm ins Gedächtnis.
»Ich will euch was verraten. Wie’s aussieht, ist Robin Monarch ein gesuchter–«
»–Ich bin’s, Monarch, hört ihr mich?«
Slattery fuhr herum und sah in schlecht aufgelösten Bildern, wie Monarch durch die Waffenfabrik rannte. Den Behälter hatte er bei sich. Slattery sah ihn kurz zwischen Monarchs Armen aufblitzen und wieder verschwinden.
Yin setzte ihr Headset auf. »Laut und deutlich, Robin.«
»Ich komm jetzt raus«, keuchte Monarch. »Abbott, kannst du das Haupttor für mich aufkriegen?«
»Klar«, sagte Fowler. »Sag mir, wenn’s so weit ist.«
»Gloria, wie lange hab ich noch?«, fragte Monarch, während er von der Fabriketage aus die Treppe hinaufhetzte.
»Drei Minuten zehn Sekunden«, sagte Gloria.
Monarch warf sich durch die Schwingtüren. Die Wachleute vor dem Aufzug sprangen auf. Monarch blaffte sie auf Russisch an: »Der Oberst braucht euch unten in der Fabrik. Ihr sollt ihm helfen, den Präsidenten zu bewachen.«
Nach anfänglichem Zögern setzten sich die Soldaten in Bewegung. Monarch stieg in den Aufzug, und die Tür schloss sich.
»Sie haben sich also nicht von Koporski kaufen lassen?«, fragte Slattery schließlich.
»Ich bin doch nicht blöd!« Monarch schnaubte verächtlich und zielte mit der Pistole auf die Türen.
Sie öffneten sich. Monarch trat hinaus und fragte: »Wie viel Zeit, Gloria?«
»Eine Minute«, sagte sie.
Monarch ging durch das offene Stahltor und spähte durchs Fenster. Der Generator sorgte noch immer für gedämpftes elektrisches Licht. Obwohl nicht mehr geschossen wurde,
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