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18 - Eine Taube bringt den Tod

18 - Eine Taube bringt den Tod

Titel: 18 - Eine Taube bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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kräftige Ohrfeigen verpasst hatte. Eadulf zuckte bei jedem Schlag zusammen. Ihm war Gewalttätigkeit zuwider, allerdings musste er sich eingestehen, dass der Kerl dadurch zum Sprechen gebracht wurde. Dennoch blieb der Mann trotzig und schaute hasserfüllt um sich.
    »Er sagt, eine Frau ist auf dem anderen Schiff«, übersetzte Bleidbara.
    »Welches andere Schiff?« fragte Eadulf grob. »Die Ringelgans ?«
    Der Seeräuber zuckte die Achseln, und Bleidbara brüllte ihn an. Eadulf verstand nicht, was gesagt wurde; ein Wort, das sich wie »loverdi« anhörte, kam mehrmals vor.  
    Bleidbara wurde wütend, packte den Mann bei der Kehle, zog ihn zu sich heran und rüttelte ihn, wie ein Hund ein Kaninchen rüttelt. Eadulf konnte die Zähne des Gefangenen aufeinanderschlagen hören. Er blieb widerspenstig, antwortete aber und wiederholte das Wort »loverdi«.
    Der Kapitän wandte sich zu Eadulf um. »Er sagt, das andere Schiff ist bei der Insel Enez Lovrdi versteckt. Das ist die Insel der Aussätzigen, manche sagen auch Enez Lovr, die Lepra-Insel.«
    »Du weißt, wo die liegt?«, fragte Eadulf.
    »O ja. Das ist ein kleines Eiland, gar nicht mal weit von hier. Früher wurden Aussätzige dahin gebracht und lebten dort abgeschieden von den Gemeinden ringsum. Auch eine alte, aus grauen Steinen erbaute Festung gibt es da, aber die ist nicht mehr bewohnbar.« Bleidbara ärgerte sich. »Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, die Piraten dort zu suchen. Die Insel wird von allen gemieden. Und doch hat sich die Koulm ar Maro gerade dort die ganze Zeit über versteckt.«
    »Also los, zur Ringelgans «, meinte Eadulf mit grimmiger Genugtuung. »Wo ist der junge Anführer in Weiß? Ist er auf dem Schiff umgekommen?«                 
    Bleidbara schüttelte den Kopf. »Aus dem Kerl ist nichts Genaues herauszubekommen.«
    »Was machen wir? Die Räuberbande kann eine ganze Rotte auf der Insel zurückgelassen haben. Die wird sich wehren, wenn wir angreifen.«
    Der Kapitän überlegte und rieb sich das Kinn. »Ich verstehe. Wir brauchen einen Plan, wie wir vorgehen wollen.«
    »Und zwar einen, der unsere Freunde auf der Ringelgans nicht in Gefahr bringt.«
    Bleidbara nickte zustimmend. »Ich bin dafür, mit der Kormoran sofort zur Insel zu segeln und sie im Sturm zu nehmen. Die Koulm ar Maro ist gesunken, und ein anderes großes Schiff haben sie nicht, um sich uns entgegenzustellen.«
    »Wir sollten aber vorher herausbekommen, wo unser Schiff liegt und wie groß die Mannschaft ist, die sich verteidigen wird.«
    Bleidbara grinste. »Du hast deinen Beruf verfehlt, Bruder Eadulf. Schlachtenplaner hättest du werden sollen.« Und leiser, die Worte nur für Eadulf gedacht, fuhr er fort: »Unser Gefangener versteht vielleicht Latein. Bei allem, was ich jetzt mache, musst du mich unterstützen und darfst nicht zimperlich sein.«
    Fast gegen seinen Willen nickte Eadulf. »Wenn uns das hilft, zu erfahren, was wir wissen wollen, mache ich mit.«
    Bleidbara gab einigen seiner Leute Anweisungen. Einer nahm ein Seil, warf es über eine Rahe und verknotete das eine Ende zu einer Schlinge. Der Gefangene verfolgte mit aufgerissenen Augen, was mit rascher Hand vor sich ging, und wurde blass.
    Bleidbara grinste zynisch und redete mit ihm. »Ich habe ihm gesagt, dass er ein Pirat, ein Mörder und Dieb ist und dass er wohl weiß, was ihm jetzt blüht«, erklärte er Eadulf.
    Der Mann fing an zu zittern und murmelte etwas.
    »Jetzt bittet unser Seeräuber um Gnade«, bemerkte der Kapitän.
    »Gnade muss man sich verdienen«, erwiderte Eadulf und spielte seine Rolle. »Ich kann nur beten, dass er Gnade im Jenseits findet.«
    »Du hast recht, Bruder Eadulf. Es hat keinen Zweck, ihn weiter zu befragen. Ich werde meinen Leuten befehlen, ihm die Schlinge um den Hals zu legen.«
    Dem Mann wurden die Hände hinter dem Rücken gebunden, und ehe er sich’s versah, steckte sein Kopf in der Schlinge. Er schluchzte und verhaspelte sich beim Reden, dass man ihn kaum verstand. Eadulf musste nichts übersetzt werden, angewidert betrachtete er das Schauspiel, das vor ihm ablief.
    Bleidbara hatte richtig vermutet, der Mann verstand Latein und flehte Eadulf an.
    »Bitte, bitte, Bruder. Du bist ein Mann Gottes. Du kannst nicht zulassen, dass er mir das antut.«
    Eadulf gab sich ungerührt. »Der Kapitän handelt nach Recht und Gesetz. Du bist all dessen schuldig, was er dir zur Last gelegt hat. Warum sollte ich ihm in den Arm fallen?«
    »Ich habe ein Recht auf

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