Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1808 - Die Vorhölle

1808 - Die Vorhölle

Titel: 1808 - Die Vorhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gewesen.«
    »Aber Sie wissen, wo man diese Vorhölle finden kann?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Sehr gut.«
    »Nein«, schrie sie leise auf, »nein, so sehe ich das nicht! Auf keinen Fall …«
    »Aber Sie wissen doch gar nicht, was ich Sie fragen wollte.«
    »Doch, schon, ich soll Sie hinbringen und …«
    »Das stimmt ganz und gar nicht«, sagte ich.
    Sie schloss den Mund. Danach schaute sie mich mit großen Augen an. Sie wollte wohl hören, was ich zu sagen hatte.
    »Hinzubringen brauchen Sie uns nicht. Aber Sie können uns den Weg beschreiben.«
    Andrea fiel ein Stein vom Herzen. Das war ihr anzusehen. »Wenn Sie meinen, dann will ich es versuchen.«
    Harry und ich hörten intensiv zu. Wir mussten in die Einsamkeit. Dieser Ort, der von den Einheimischen Vorhölle genannt wurde, lag im Wald, wo er eine Art Lichtung bildete und zugleich eine kleine Anhöhe.
    »Da könnten wir sie also finden?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich denke schon.«
    Ich hatte das Ende meiner Fragerei noch nicht erreicht. »Wissen Sie denn noch mehr über den Ort?«
    »Nein, keine Einzelheiten.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Und sonst?«
    Andrea fuhr über ihr Gesicht. »Wenn man positiv über ihn redete, dann sprach man von einer alten Kultstätte, die dort eingerichtet worden war.«
    »Von wem?«
    »Von den Germanen, glaube ich. Oder von den Sachsen, ich kann es wirklich nicht sagen. Aber man hat dort die heiligen oder unheiligen Handlungen durchgeführt. Da wurde gebetet, man hat sie angebetet, diese bösen Mächte oder auch Dämonen.«
    »Danke.«
    »Schon gut.«
    Eine kräftige Männerstimme drang an unsere Ohren. Jemand rief nach Andrea, die aufhören sollte zu paffen und wieder als Bedienung für Umsatz sorgen.
    Selbst bei dieser Beleuchtung sahen wir, dass Andrea blass wurde. »Au, das wird böse«, sagte sie.
    »Ich denke nicht.«
    »Wieso?«
    »Wir werden dem Mann erklären, dass Sie …«
    »Der nimmt keine Erklärungen an, wenn es um sein Geschäft geht. Dazu ist der viel zu geizig.«
    Er hatte seine Angestellte entdeckt. »Ach, da bist du ja.«
    Plötzlich war er bei ans. Man konnte ihn mit einem blindverrückten Stier vergleichen. Er stieß Harry zur Seite und wollt nach Andrea schnappen wie ein Tier nach seiner Beute.
    Das hätte er auch geschafft, denn Andrea bewegte sich nicht. Ich sah die Pranke des Wirts, und mir war klar, dass Andrea keine Chance hatte. Um zuzugreifen, musste der Arm mich passieren, und mich hatte er sowieso nicht auf der Rechnung. Keinen, denn es gab für ihn nur ihn selbst. Und es war zu sehen, dass er nicht eben schmächtig war und entsprechende Kraft mitbrachte.
    Ich schlug zu.
    Es war ein Hammerschlag mit der Handkante, der nach unten sauste und den Arm genau im richtigen Augenblick erwischte. Und zwar dicht über der Handkante. Ein Schrei, dann fiel der Arm nach unten, und der Wirt ging auch keinen Schritt weiter. Er starrte mich an, denn ihm war klar geworden, wem er den Treffer verdankte.
    »Sind Sie verrückt?«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich mag es nur nicht, wenn unschuldige Menschen so angefasst werden.«
    »Unschuldig?«, blaffte er. »Die steht hier herum und hätte längst wieder bei der Feier servieren müssen.«
    »Ja, das wissen wir. Und sie hätte es auch getan, aber da waren mein Kollege und ich schneller. Wir hatten nur ein paar Fragen an sie, das war alles.«
    »Und das hat so lange gedauert?«
    »Ja, hat es.«
    »Was wollten Sie denn von ihr?«
    »Das werden wir Ihnen nicht sagen. Sie können Ihre Hilfe wieder mitnehmen.«
    »Ja, danke.«
    »Aber keine Bestrafung, wenn ich bitten darf.«
    »Schon gut.«
    Beide zogen ab. Andrea wünschte uns noch leise viel Glück, dann war sie weg.
    Harry und ich blieben noch einen Moment stehen. Das waren ja tolle Neuigkeiten, die wir gehört hatten. Dass sich der Fall so entwickeln würde, damit hätte ich nicht gerechnet.
    Harry auch nicht, wie er mir sagte.
    »Okay, dann lass uns einsteigen und losgondeln. Ich bin so richtig gespannt auf die Vorhölle …«
    ***
    Und noch jemand war unterwegs zu diesem Ziel. Die Zwillinge Peter und Paul sowie Larissa, die sich Pauls gemächlichen Tempo anpassen musste.
    Paul hatte seinen Bruder schleppen müssen. Zudem waren beide noch aneinander gefesselt. Und so fluchte Paul beim Gehen mehr, als dass er Luft holte. Es wunderte ihn selbst, dass er sich auf den Beinen hielt, aber er konnte manchmal sehr zäh sein, das bewies er in dieser langen Zeit.
    Bis Peter erwachte.
    Paul hörte ein für ihn

Weitere Kostenlose Bücher