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1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition)

Titel: 1813 - Kriegsfeuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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erteilte Schwarzenberg die neuen Dispositionen für den nächsten Morgen. Sie würden angreifen, obwohl der Thronfolger von Schweden mit seiner Armee, die russische Reservearmee und ein beträchtlicher Teil der Österreicher noch zu weit entfernt waren, um mitzukämpfen.
    Gegen elf Uhr nachts erließ auch Napoleon den Befehl an alle Truppen, mit Anbruch des Tages zu den Waffen zu greifen.

Tödlicher Fehler
    Im Süden von Leipzig, 16 . Oktober 1813
    A n diesem kalten, nebelverhangenen Morgen kam Prinz Eugen von Württemberg die »Ehre des ersten Angriffs« zu.
    Nach Entgegennahme des Befehls war er mit seinen Männern die halbe Nacht durch marschiert, um von Güldengossa aus Wachau anzugreifen, das Zentrum der südlichen Verteidigungslinie der Franzosen zwischen Markkleeberg und Liebertwolkwitz. Er selbst führte knapp zehntausend Mann, links und rechts von ihm standen weitere Kolonnen preußischer und russischer Truppen unter dem Kommando General Wittgensteins.
    Seine Artillerie eröffnete das Feuer. Fünf Bataillone der Division Püschnitzki und der Brigade Klüx eroberten das Dorf Wachau, während ein Stück weiter westlich die Truppen von Fürst Poniatowski und General Kleist gegeneinander um Markkleeberg kämpften.
    Die Alliierten drangen schnell vor.
    Das geht zu leicht, dachte Eugen von Württemberg. Hier stimmt etwas nicht. Sein Verdacht sollte sich bald bestätigen.
    Napoleon war kurz zuvor auf seinem Beobachtungsposten zwischen Wachau und Liebertwolkwitz eingetroffen und zeigte sich äußerst ungehalten darüber, dass seine Truppen noch nicht rechtzeitig in voller Stärke standen. Also orderte er eiligst Verstärkung heran, Nachschub für Marschall Victors Zweites Korps, das schon in den Kampf verwickelt war: das gefürchtete Korps Augereau, die Alte Garde, vier Divisionen der Jungen Garde, womit auch Oudinot seine Chance bekam …
    Artilleriegeneral Drouot hatte zur Zufriedenheit des Kaisers seine Vorbereitungen schon getroffen.
    Als der Morgennebel zerriss, wurde auf dem Höhenzug von Liebertwolkwitz eine Batterie aus hundert Geschützen sichtbar und vertrieb mit ihrem tödlichen Feuer die Alliierten aus Wachau. Poniatowski eroberte Markkleeberg zurück, das er am Morgen an Kleist verloren hatte.
    Während Kanonenkugeln um ihn herum einschlugen, die meisten seiner Geschütze zertrümmerten, Pulverwagen in die Luft jagten und klaffende Lücken in die Reihen seiner Männer rissen, durchfuhr Eugen von Württemberg wie ein eisiger Schauer die Erkenntnis: Sie standen hier nicht – wie von Schwarzenberg erwartet – einer Teilstreitmacht gegenüber. Oder nur der Nachhut, wie Wittgenstein eben noch frohlockte.
    Sie kämpften hier gegen die zahlenmäßig haushoch überlegene Hauptarmee des Gegners, kommandiert von Napoleon persönlich. Und sie waren viel zu wenige, um standzuhalten.
    Doch sie mussten standhalten. Auf keinen Fall durften Napoleons Truppen die dünne Verteidigungslinie der Alliierten nach Süden durchbrechen. Also ritt er die gelichteten Reihen seiner Männer mit gezogenem Säbel ab und schrie: »Bleibt stehen! Rührt euch nicht von der Stelle! Lasst niemanden durch eure Reihen!«
     
    Kurz darauf nahm auch Zar Alexander samt Gefolge seinen Beobachterposten auf dem Wachtberg bei Güldengossa ein und blickte äußerst besorgt auf die gewaltigen Massen heranrückender französischer Truppen, gegen die sich die eigenen verschwindend gering ausnahmen. Und unter dem Feuer der großen Batterie auf dem Hügel wurden es immer weniger.
    Zum ersten Mal, seit sie den Njemen überschritten hatten, geriet die Siegessicherheit des Zaren ins Wanken. Auf der Suche nach Bestätigung wandte er sich an seinen Adjutanten Wolzogen. »Der Angriff der unsrigen wird doch gelingen?«
    Ludwig von Wolzogen sah keinerlei Grund, die Situation zu beschönigen. »Eure Kaiserliche Majestät, der Feind wird unsere Kolonnen zersprengen, wenn wir nicht sofort und massiv Verstärkung heranziehen.«
    Alexander erbleichte. »Aber meine und die preußischen Garden sind noch drei Stunden südlich von hier, in Rötha! Und die österreichische Armee steht zwischen Pleiße und Elster …«
    »In diesem Fall werden wir aufgerieben!«, rief der Oberst von Wolzogen entsetzt, der die Schwarzenbergschen Aufmarschpläne nicht im Detail kannte. Niemand hatte es für nötig befunden, ihn diesbezüglich um seine Meinung zu fragen. Und seine Fassungslosigkeit steigerte sich noch, als er hörte, dass der Oberbefehlshaber ein Manöver über Connewitz

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