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1814 - Unter dem Galornenstern

Titel: 1814 - Unter dem Galornenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wellenkamm, der sich durch den Basalt verlustfrei fortpflanzte. Rings um das Loch explodierte die Vibration. Sie verwandelte sich in eine fließende Bewegung, die den Basalt bis ins Innerste seiner Molekularstruktur erfaßte.
    Foremon morphte jetzt ruhig und konzentriert. Er hatte die Furcht und alle Hast vergessen.
    Doch der Kleinere mit dem roten Haar reagierte in erstaunlicher Geschwindigkeit. Mit einem bemerkenswerten Satz war er fort vom Dom. Dafür brauchte er kaum eine Sekunde. Bevor der Wächter begriff, was geschehen war, hatte er den liegenden Rhodan schon gepackt und hochgerissen.
    Foremon dachte noch, daß so etwas nicht möglich war. Die beiden waren verschwunden. Hätte er nicht das Talent besessen, er hätte sie zweifellos in diesem Augenblick verloren.
     
    *
     
    Ein heftiger Schlag traf mich an der Schulter. Erst wußte ich nicht, wo ich mich befand und wer da geschlagen hatte. Dann fiel mir alles ein. Die Brücke in die Unendlichkeit, der Pilzdom, die Ebene aus Basalt.
    Bully zerrte mich gewaltsam hoch. Keine Fragen jetzt, er mußte seine Gründe haben. Halb bewußtlos kam ich auf die Beine, durch endloses Training immer noch schnell genug.
    Ich folgte ihm mit wenigen Sprüngen. Sekunden später gelangten wir in die Deckung, einer Felsenwand.
    Von hier aus ging’s auf die andere Seite des Pilzdoms, weg von der Öffnung, die wir gehauen hatten.
    „Meine Güte, Bully! Was ist hier los?" stieß ich hervor.
    Ich hatte mich nicht erholt, mir war schwindlig, nach vielen Jahren zum ersten Mal.
    „Das weiß ich auch nicht genau", lautete die einsilbige Antwort.
    Er zog mich in den Anfang einer langgestreckten, drei Meter tiefen Schlucht, die vom Dom aus Richtung Westen verlief. Wir brachten einen halben Kilometer hinter uns, jederzeit gegen Blicke geschützt, dann erst hielt Reginald Bull inne. Seine Brust hob und senkte sich in schnellem Rhythmus.
    Ich nutzte die Gelegenheit, seine Sachen auszuziehen und sie ihm zurückzugeben.
    Bully streifte achtlos das Hemd und die Jacke über. Er schaute lange Zeit mißtrauisch nach rückwärts; als fürchte er, daß uns jemand folgen könnte. Die Möglichkeit war nicht von der Hand zu weisen. Ich erinnerte mich an den kleinen zerbrechlichen Humanoiden mit den Segelohren. Aber weshalb sollte Bully vor einem solchen Kerlchen Angst haben?
    „Und?"
    Bully preßte die Lippen aufeinander, er schüttelte einige Male fassungslos den Kopf. „Du wirst es nicht glauben, Perry ... Ich war gerade an der Arbeit, da wurde es dunkler. Na ja, der Himmel bewölkte sich, und mir schien’s so, als ob über der Ebene ein Sturm aufkäme oder ein Gewitter, was weiß ich. Jedenfalls hämmerte ich vor mich hin, ich hatte schon eine ganze Menge von der Domwand freigelegt. Und plötzlich Also ich weiß wirklich nicht."
    Der Dicke hörte gar nicht wieder damit auf, den Kopf zu schütteln.
    „Was weißt du nicht?"
    „Wie das möglich ist, was ich gesehen habe. Die Öffnung im Basalt wuchs auf einmal wieder zu. Es sah aus, als ob das Gestein drumherum sich in eine Art Grießbrei verwandelt. Dann ist es in die Lücke geflossen und hat sie geschlossen. Damit war die ganze Arbeit für die Katz, weißt du das?"
    Ich begriff plötzlich, weshalb er so gedankenschnell den Rückzug angetreten hatte. Eine Lücke im Fels, die einfach zufloß - klang das nicht nach derselben Macht, die den Dom mit Basalt erst überzogen hatte? Es war das zweite Anzeichen ihrer Existenz.
    „Möglich, daß es sich um eine Materialeigenschaft handelt. So wie bei Flüssigkeiten. Ist die Oberflächenspannung zwischen verschiedenen Punkten zu unterschiedlich, so wird die Differenz ausgeglichen.
    Es könnte sein, daß der Basalt an allen Stellen ungefähr dieselbe Dicke besitzen muß."
    „Ja, vielleicht", murrte Bull einsilbig.
    Die ganze Zeit schaute er nach hinten. Wenn ich im Lauf der Jahre etwas gelernt hatte, so war es folgendes: Er hatte manchmal einen Instinkt wie ein wildes Tier. Es wäre dumm gewesen, seine Sorge abzutun.
    Aber wer sagte denn, daß die Gefahr von hinten kommen mußte?
    Ich drehte mich langsam um meine Achse. Nirgendwo gab es das geringste zu sehen, es war überall derselbe Anblick von sandfarbenem Felsgestein.
    Ich kam mir vor wie in einer Falle. Die Wände boten Schutz gegen neugierige Blicke, aber sie konnten auch zur Falle werden, wenn es jemand mit der nötigen Geschicklichkeit anfing.
    Bevor, ich etwas zu sagen vermochte, versteifte sich Bully.
    „Perry ...",flüsterte er. „Da."
    Ich

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