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1814 - Unter dem Galornenstern

Titel: 1814 - Unter dem Galornenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kauf und ging lieber einige hundert Meter zurück, zur nächsten flachen Stelle.
    Die Schritte der Mörder nahm er von hier aus nur noch schwach wahr. Es reichte jedoch, ihn mit untrüglicher Sicherheit den Weg finden zu lassen.
    Indessen türmten sich die Wolken zu immer neuen Phantasiegebilden, die in seinem Innersten etwas zum Schwingen brachten; die ihn an Heimat und Jugend erinnerten. Egal. Nur nicht dran denken! Es gibt bessere Zeiten dafür.
    Heftige Windstöße peitschten in stetig sich verkürzender Folge durch die Ebene. Die Hälfte des Unwetters war bereits über sie hinweggezogen; anzunehmen, daß die Wolken über der Stadt oder vor der Kante zum Plateau abregneten.
    Foremon näherte sich den beiden Fremden von Osten her. Dazu schlug er einen Bogen, gleichermaßen lautlos und unsichtbar für seine Feinde. Die beiden bewegten sich nicht mehr von der Stelle. Aus welchem Grund? Foremon vermochte sich keinen vorzustellen. Er anstelle der Mörder hätte die Flucht ergriffen und wäre gelaufen, so weit ihn die Beine trugen.
    Oder meinten sie, ihm trotzen zu können? Glaubten sie, daß ein Kampf gegen den Wächter erfolgreich enden könnte?
    Andererseits: Wo sollten die Mörder hin? Er hatte ihren Rückweg abgeschnitten.
    Immerhin wußte er jetzt, daß sie nicht bewaffnet waren. Sonst hätten sie ihn abgeschossen; vorhin, als die Möglichkeit bestand. Daß sie moralisch zu einem Mord imstande waren, daran hegte er keinen Zweifel.
    Soviel bewies das Schicksal des vierten Boten von Thoregon. Wer sich ein Passantum aneignete, der konnte keine moralischen Standards besitzen, der gehörte zum Niedrigsten, was die Galaxis Plantagoo zu bieten’ hatte.
    Foremon erstarrte, als er den höchsten Aussichtspunkt der Gegend erreichte. Von hier besaß man einen weiten Blick ins Tafelland.
    Zweihundert Meter Entfernung, schätzte er, sie mußten ganz in der Nähe sein. Sogar die Richtung wußte er - und doch entdeckte er nicht den Schimmer einer Spur.
    Er bewegte sich nicht. Ganz gewiß hatten sie ein Versteck gefunden. Die Landschaft war prädestiniert, weil es eine nicht mehr überschaubare Anzahl von Schründen, kleinen Schluchten und sogar Höhlungen gab.
    Es kam nur darauf an, daß er die Fremden als erster sah. Dann hatte er die Möglichkeit, den nächsten Angriff sorgfältiger als den ersten zu planen.
    Foremon schickte unruhige Blicke gen Himmel. Regen wäre genau die Sorte Katastrophe, die er nicht brauchen konnte.
    Nach einer halben Stunde regte sich noch immer nichts. Am Himmel wurde es dunkler und dunkler, Galornenstern schickte nur noch ab und an eine Strahlenkaskade durch den schwer durchdringlichen, finsteren Vorhang.
    Gab es denn keine Möglichkeit, diese Mörder aus ihrem Winkel hervorzulocken? Alles, was ihm einfiel, kostete sehr viel Energie und war mit Morphen verbunden.
    Dann aber hatte er den Einfall, statt seiner selbst eine Art Stellvertreter zu schicken. Foremon hockte sich zu Boden und fing zu klopfen an. In einiger Entfernung erhob sich ein scheinbar starrer Haufen Basalt, schien lebendig zu werden, huschte mit sagenhafter Geschwindigkeit durch die Tafellandschaft der Ebene.
    Foremon holte Steinkind zu sich heran. Er schickte sein Geschöpf provozierend langsam durch die entlegendsten Winkel, tänzelnd, ziellos scheinbar, als Lockvogel die ideale Wahl.
    Nichts passierte. Keine Reaktion. Foremon brummte ein paar enttäuschte Laute und drehte seine Ohrenmuscheln in alle Richtungen. Sämtliche Geräusche, die er auffing, stammten vom Wind.
    Der Wächter begann zu akzeptieren, daß er einem Irrtum erlegen war. Er mußte sich getäuscht haben, auch wenn es dafür keinen rationalen Grund gab.
    Wenn sie nicht hier waren, wo waren sie dann? Foremon kam aus seiner Deckung hervor und wanderte mit finsterem Blick ziellos über den Basalt. Wenn sie über eine Möglichkeit verfügten, sein Talent in die Irre zu führen, dann hatte er einen schweren Stand. Dann konnten sie praktisch überall sein.
    Sogar am Dom? Er hoffte, daß nicht ausgerechnet der schlimmste aller Fälle eingetreten war, während er auf der Lauer lag. Ahnungslos und an falscher Stelle. Welch eine Erniedrigung! Ihn tröstete nur die Tatsache, daß sie den Basaltüberzug nicht zerstören konnten, ohne daß er es bemerkte.
    Foremon war sich darüber im klaren, daß er die kommende Dunkelperiode handlungsunfähig verbringen würde. Weitergehen konnte es erst, wenn früh am nächsten Morgen Galornenstern seine ersten Strahlen schickte.
    Und im

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