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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Knochenfratzen bei zweien, wobei das letzte Gesicht besonders stark auffiel. Natürlich stellte Johnny sich die Frage, was diese Abfolge zu bedeuten hatte. Eigentlich war die Antwort nicht so schwer. Hier wurde der Werdegang eines Menschen gezeigt und auch der Tod nicht ausgelassen. Irgendwann wurde der Mensch eben zum Skelett, daran ließ sich nichts ändern.
    Das Licht glitt über die Köpfe hinweg. Für einen Moment zeigten sich die Gesichter deutlicher, und Johnny überkam der Eindruck, dass es dort noch etwas gab.
    In die Köpfe hineinleuchten konnte er nicht. Auch nicht in die Augen, aber er sah etwas, das sich ganz im Hintergrund abspielte und mit einem schlechten Film zu vergleichen war.
    Das waren keine Bilder. Das waren Reflexe, und die hatte er nicht im Gestein gesehen, sondern in den Augen.
    Genau, die Augen!
    Irgendwie fühlte sich Johnny erleichtert. Er hatte ja schon mal gesehen, dass mit den Augen etwas nicht stimmte.
    Und hier?
    Johnny brauchte den Beweis. Er nahm sich die erste Steinfigur vor und leuchtete hinein. Das Ziel waren die Augen.
    Der Schein traf sie voll.
    Er leuchtete nicht nur in sie hinein, er ließ sie auch anders aussehen. Sie zeigten plötzlich ein Licht, das einen grünlichen Schimmer bekommen hatte, der Johnny irritierte.
    Er erinnerte sich daran, die Augen schon mal leuchten gesehen zu haben. Und jetzt fragte er sich, ob es auch die Farbe gewesen war, die er jetzt sah.
    Er wusste es nicht, aber das Leuchten war für ihn wichtig. Er verglich es mit einer Kraft, die in dieser Figur steckte und die womöglich etwas ganz Verrücktes mit den Steinfiguren anstellte.
    Er drehte die Lampe weiter.
    Jetzt nahm er sich die mittlere Figur vor, die dabei war, sich zu erheben. Für ihn war sie eine Frau, und als er die Augen anleuchtete, da kamen ihm die Löcher größer vor. Es mochte daran liegen, dass sich auch dort das Licht angesammelt hatte.
    Fehlte noch die dritte Figur.
    Auch bei ihr hatten sich die Augen verändert. Sie waren nicht mehr leer. Das Licht lag darin, und es glänzte wie ein Spiegel.
    Johnny fragte sich, ob das Licht so etwas wie Leben bedeutete. Wenn das zutraf, würde er sich auch nicht wundern, wenn sich die Steinfiguren bewegten und zu Mördern werden konnten.
    Möglich war vieles – das wusste auch Johnny Conolly. Er hatte genug in seiner Familie erlebt.
    Noch blieb alles ruhig. Aber Johnny war davon überzeugt, dass dies bald vorbei sein würde. Hier hatte sich etwas aufgebaut, das durchaus gefährlich sein konnte und sicher auch keine Rücksicht kannte.
    Je länger Johnny vor diesem Altar kniete, umso stärker hatte er das Gefühl, dass diese drei Gestalten sich nur auf ihn konzentrierten. Dass sie etwas mit ihm vorhatten. Dass sie durch die veränderten Blicke tief in sein Inneres eindringen wollten, um dort etwas hervorzuholen, was ihnen vielleicht fehlte.
    Johnny hatte sie entdeckt, aber ihm war klar, dass er das Geheimnis nicht gelöst hatte. Es würde ihm möglicherweise für immer verborgen bleiben.
    Was kann ich noch tun? Fast hätte er die Frage geflüstert, aber eine Antwort hätte er sich auch nicht geben können.
    Was sollte er tun?
    Die Lösung lag auf der Hand. Den gleichen Weg wieder zurückgehen und verschwinden. Er wusste jetzt hundertprozentig, dass mit diesen Steinfiguren etwas nicht stimmte. Aber er fühlte sich auch nicht stark genug, um damit fertig zu werden.
    So tat Johnny das einzig Vernünftige in seiner Lage. Er zog sich wieder zurück. Gern drehte er den Figuren nicht den Rücken zu, aber es blieb ihm keine andere Möglichkeit. Als er die Leiter erreichte, atmete er zum ersten Mal wieder auf. In der Nähe der drei Teuflischen hatte er sich alles andere als wohl gefühlt.
    Obwohl er es eilig hatte, riss er sich zusammen. Er wollte sich keinen Fehltritt leisten und vom Gerüst in die Tiefe stürzen. Alles ging glatt. Johnny erreichte die Leiter. Dort verhielt er und dachte darüber nach, ob dieser Ausflug etwas gebracht hatte.
    Für ihn persönlich schon, zweifelsohne. Er wusste jetzt, dass die drei alten Fundstücke nicht mit normalen zu vergleichen waren. Bei ihnen hatte sich etwas getan. Die waren mehr als nur Relikte aus der Vergangenheit. Die hatten etwas zu bedeuten. Das war schon damals so gewesen, als man sie erschaffen hatte. Da hatten die Menschen schon gewusst, was Sache war. Es war nur nicht groß an die Glocke gehängt worden.
    Und jetzt wusste Johnny nicht, wie es weiterging. Da war er ehrlich gegen sich selbst. Auf der

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