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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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andauern. Irgendwann würden die drei Steinernen erscheinen, und dann wollte Johnny bereit sein.
    Er war bereit, seine Pistole einzusetzen, aber er dachte auch daran, dass die Kugeln vom Gestein abprallen könnten.
    Kamen sie?
    Es war nichts zu hören, so sehr sich Johnny auch anstrengte. Wenn sie unterwegs waren, dann machten sie sich unsichtbar. Johnny wünschte sich, wieder angesprochen zu werden. Dann hätte er sich zumindest auf die Richtung konzentrieren können, aus der ihn die Stimme erreichte.
    Aber nichts geschah.
    Johnny verzweifelte nicht. Er konnte auf seine Erfahrungen zurückgreifen, und er ging davon aus, dass etwas passieren würde. Wenn nicht jetzt, dann …
    Es passierte etwas.
    Aber damit hatte selbst Johnny Conolly nicht gerechnet. Es passierte auch nicht in seiner Nähe, und auch nicht hinter ihm, sondern vor ihm, wo sich die Kirchentür befand.
    Und die wurde von außen geöffnet …
    ***
    Die Verhöre hatten auch Tim Doherty geschlaucht, obwohl der sich nicht müde fühlte, als er nach Hause gegangen war. Er war irgendwie lustlos und hatte keinen Bock darauf, sich mit jemandem zu unterhalten.
    Er hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen, hatte sich den Kopfhörer aufgesetzt, eine CD eingelegt und sich dann der Musik von Depeche Mode hingegeben.
    So ließ sich der Tag einigermaßen ertragen, auch wenn er den Tod seines Freundes nicht aus der Erinnerung bekam. Das war einfach zu schrecklich gewesen.
    Was konnte er tun?
    Nein, ich kann nichts tun, schrie es in seinem Innern. Aber was passiert war, das war passiert. Er konnte es nicht mehr rückgängig machen, so leid ihm das tat.
    Er lag rücklings auf dem Bett, hörte der Musik zu und wünschte sich, dass so bald keiner kam. Er wollte mit seinen Gedanken allein bleiben. Niemand sollte ihn dabei stören.
    Er dachte an Johnny Conolly, der ebenfalls unter Verdacht stand, der auch verhört worden war und mit dem er nach dem Besuch im Pub noch nicht wieder gesprochen hatte.
    Das war es doch!
    Plötzlich hatte er wieder eine Meinung. Die Zeit des Stummseins war vorbei. Auch Johnny hatte bestimmt mit Problemen zu kämpfen. Gemeinsam darüber sprechen, das konnte ihm nur gut tun.
    Er richtete sich auf. Dabei fiel sein Blick auf das Fenster. Hinter der Scheibe rieselten dicke Flocken zu Boden. Dieser Winter wollte einfach nicht aufhören.
    Tim nahm den Kopfhörer ab, verstaute ihn und hörte vor der Tür Schrittechos. Wer immer es war, er wollte niemanden sprechen und allein bleiben.
    Er riskierte es und stellte sich in den toten Winkel, der entstand, wenn die Tür geöffnet wurde. Er presste sich gegen die Wand, und plötzlich stieß jemand die Tür auf. Wer es war, sah er nicht, und er hörte auch keine Stimme, als die Person feststellte, dass das Zimmer leer war.
    Tim hörte einen geflüsterten Halbsatz, dann wurde die Tür wieder zugezogen. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte sein Vater gesprochen, der jetzt auch Feierabend hatte.
    Das Haus ungesehen zu verlassen, war kein Problem für ihn, denn der Zugang zu seinen Zimmern im Anbau war von der Vorderseite des Hauses nicht einsehbar.
    Nachdem er seine Jacke übergestreift hatte, verließ er den Anbau. Seine langen Schritte führten ihn quer durch den Garten bis zu einem Zaun, der leicht zu überklettern war. Auf der anderen Seite gelangte er in eine schmale Gasse, in die er eintauchte, und am Ende der Gasse blieb er stehen und pustete tief durch.
    Das war geschafft.
    Aber nur der erste Teil. Der zweite lag noch vor ihm. Er hätte Johnny auch anrufen können, aber darauf hatte er bewusst verzichtet. Er wollte nicht schon vorher die Pferde scheu machen.
    Aber er wusste, wo Johnny wohnte. Zur Pension zu gelangen war kein Problem. Und da konnte ihm sein alter Freund aus London auch nicht weglaufen.
    Es schneite wieder.
    Tim trug dem Rechnung. Er duckte sich und ging schnell. Zudem wollte er nicht, dass ihn jemand ansprach. Er wollte mit keinem reden.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, sich beeilen zu müssen. Er ärgerte sich, dass er sich mit Johnny Conolly nicht verabredet hatte. Das ließ sich nachholen, denn er wusste ja, wo er wohnte.
    Die Pension von Karin Winter war ihm bekannt. Man konnte dort gut wohnen, es war sauber, und das Essen schmeckte auch hervorragend, wie er gehört hatte. Außerdem war das Wohnen dort nicht teuer.
    Der Schneefall verdichtete sich. Er wurde zu einem Vorhang, der Tim ins Gesicht schlug. Er fluchte darüber. Um diese Jahrszeit wollte er keinen Schnee mehr haben.
    Wenig

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