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1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass er jetzt eine hilflose Figur abgab, aber das war ihm im Moment egal.
    Der Strahl der Lampe richtete sich auf Tims Gesicht, das leichenblass aussah. So hätte auch ein Toter aussehen können.
    Johnny beugte sich vor. Er sprach auf Tim ein, wusste aber nicht, was er eigentlich sagte. Er war zu sehr durcheinander und von der Angst beherrscht.
    Tot oder nicht?
    Johnny hörte sich keuchen. Er sah auch seine Hände in Bewegung, die leicht gegen Tims Wangen klopften.
    Und dann passierte etwas.
    Jemand stöhnte.
    Und das war nicht Johnny selbst, sondern Tim Doherty. Er war nicht tot, er war verletzt. Schwer verletzt sogar, aber nicht tot. Und das wiederum gab Johnny Hoffnung.
    Es stand auch fest, dass Tim so schnell wie möglich in fachmännische Behandlung musste. Alles andere war jetzt unwichtig. Jemand musste kommen und ihn wegschaffen.
    Er hörte auf, gegen Tims Wangen zu schlagen.
    Das Stöhnen hörte auf.
    Johnny fingerte nach seinem Handy. Der Rettungsruf war frei, der kam immer durch.
    Aber nicht hier. Johnny musste schnell einsehen, dass sein Handy nicht funktionierte. Etwas war mit ihm. Er schüttelte es und fluchte leise.
    Ausgerechnet jetzt. Diese alten Mauern waren eine handyfreie Zone, oder er selbst hatte das Handy zerstört. So genau wusste er es nicht. Es war im Moment auch nicht wichtig. Für ihn zählte nur, dass sein Freund in ärztliche Behandlung musste, und die konnte nur er ihm verschaffen.
    Zuvor wollte Johnny noch etwas herausfinden. Es war ja nicht nur Tim vom Gerüst gestürzt, sondern auch noch eine der Steingestalten. Und wenn Johnny nicht alles täuschte, hatte er sie sogar mit einem Schuss erwischt.
    Die Steingestalt lag nicht weit weg. Er war schnell bei ihr und ließ sich auf die Knie fallen.
    Und wieder trat die Lampe in Aktion. Er schickte den Strahl über die Gestalt hinweg. Es war die mittlere. Der Schädel war noch nicht ganz verwandelt. Irgendwo spannte sich noch Haut über den Knochen.
    Und die geweihten Silbergeschosse?
    Johnny suchte nach den Einschlägen. Er sah sie nicht. Es gab keine Löcher, aber es gab Kratzer, und die sah er, als er die Lichtbahn am Körper der Gestalt nach unten gleiten ließ.
    In Höhe des Bauches entdeckte er den Punkt des Einschlags. Die Kugel war nicht in den Körper gedrungen, aber sie hatte eine Veränderung bewirkt. So etwas wie einen hellen Kratzer, als sie abgeprallt war.
    Das musste das Ende der Gestalt gewesen sein.
    Johnny war zufrieden. Er glaubte nicht mehr daran, dass sich die Gestalt erheben würde, und er horchte plötzlich auf, als er das leise Knirschen vernahm.
    Johnny schaute genauer hin. Er konzentrierte sich dabei auf das Gesicht und sah, dass es sich leicht bewegte. Auch dabei entstanden die Knirschgeräusche, doch am lautesten waren sie bei den Gelenken zu hören.
    Da knackte es.
    Johnny zog sich etwas zurück. Er hatte so einen besseren Blick und sah, dass sich die Gelenke aus ihren Verankerungen zu lösen begannen. Als er einen Blick in das Gesicht warf, da entdeckte er erste Steinstaubschleier, die in die Höhe wallten.
    Es tat Johnny gut, das zu sehen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und er dachte darüber nach, ob er versuchen sollte, die Figur zu zertreten.
    Das war nicht nötig. Er konnte seine Kräfte sparen. Die Silberkugel hatte dafür gesorgt, dass diese Gestalt verging. Wahrscheinlich würde sie bald zu Steinstaub werden.
    Johnny erhob sich. Dann drehte er sich um. Er hatte nicht vergessen, dass er Hilfe holen wollte, und deshalb musste er nach draußen. Da würde er bestimmt ein Netz bekommen, sodass er nach Hilfe telefonieren konnte.
    Johnny hatte die Tür schnell erreicht, wollte sie öffnen – und zuckte zusammen.
    Es klappte nicht.
    Die Tür war verschlossen!
    ***
    An diesem Tag hörten die Überraschungen nicht auf. Allerdings die negativen, denn den Höhepunkt hatte er in diesem Augenblick erlebt. Johnny gab nicht auf und versuchte es erneut, aber er schaffte es nicht. Die Tür war und blieb verschlossen.
    Hinzu kam, dass er keinen Handyempfang hatte. Da konnte er sich fast fühlen wie im Mittelalter.
    Wäre er allein, wäre es nicht so tragisch gewesen. Aber er war nicht allein. Und diese Tür war auch nicht durch Zufall verschlossen. Johnny wusste jetzt, dass die Jagd noch nicht beendet war. Es ging weiter. Und er stand allein gegen mindestens zwei Gegner. Es konnte sein, dass sich noch mehr in dieser Kirche aufhielten, die sich bisher versteckt gehalten hatten.
    Johnny musste cool bleiben. Sich

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