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182 - Im Dorf der Telepathen

182 - Im Dorf der Telepathen

Titel: 182 - Im Dorf der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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außer Gefecht gesetzt war. So sah er nur am Rande, dass Elviz, den Malie Sekunden später zwischen den Beinen traf, sein Gemächt festhielt, als befürchte er, es könnte ihm aus der Hose fallen.
    Roohan, vielleicht nicht der intelligenteste, aber der reaktionsschnellste Angehörige des Trios, richtete die erbeutete Waffe mit einem mordlüsternen Knurren auf Malie.
    Dass es ihm gelang, sie abzufeuern, lag daran, dass auch die geschickteste Kämpferin nicht drei Gegner zugleich im Auge behalten kann. Dass er Malie verfehlte, hatte aber auch damit zu tun, dass er eher daran gewöhnt war, seine Opfer mit den Fäusten zu traktieren. Er war so wütend wie aufgeregt, deswegen zitterte seine Hand.
    Der harte Lähmstrahl, der Matthew Drax’
    Nervensystem kurzgeschlossen hatte, zischte eine Handbreit an Malie vorbei. Die Energie traf einen Dornenbusch, der nicht im Geringsten davon beeindruckt war.
    Zwar war Roohan reaktionsschnell, doch im Vergleich mit Malie musste er den Kürzeren ziehen. Sein Fehlschuss brachte ihn so sehr aus dem Konzept, dass er Sekunden damit vergeudete, mit offenem Mund dazustehen.
    Deswegen war er auch nicht vorbereitet, als Malies nächster Beinrundschlag seinen Kiefer traf. Zum Glück brach er nicht, doch ihr Tritt verbog ihn so heftig, dass Roohan heulend zu Boden fiel, während das erbeutete Allzweckinstrument durch die Luft flog.
    Malie fing den Kombacter auf und verpasste Corky, der gerade aufstand, um sich wieder in den Kampf zu stürzen, einen Tritt, der ihn gegen Elviz warf. Nun fielen beide auf die Nase – und blieben diesmal klugerweise liegen.
    »Rührt euch nicht von der Stelle!«, fauchte Malie und musterte die Waffe in ihrer Hand.
    Schon knisterte es im Torweg. Als Malie nach Luft ringend aufschaute, sah sie ein Dutzend mit Knüppeln und Schwertern bewaffnete Einheimische. Doc, Sammy und Jerry gehörten zu ihnen.
    Doc ging sofort neben den stöhnenden Roohan in die Knie. Eloise zog dem blutenden Corky den Lendenschurz aus und drückte ihn wie ein Handtuch auf seinen Mund. Elviz lag auf dem Bauch und ächzte.
    Sammy klopfte tröstend auf seinen Rücken.
    Lylah humpelte auf Malie zu. Matthew Drax war an ihrer Seite. Er sah bleich und mitgenommen aus. Seine Haare standen ab, als hätte er eine unschöne Begegnung mit einem Zitteraal gehabt. Er sah urkomisch aus.
    »Was hast du denn gemacht?« Malie, die instinktiv erfasste, dass die Waffe ihm gehörte, gab sie ihm zurück.
    Matt bedankte sich. Seine Augen funkelten, und er schaute sich leicht wütend um. »Ich hoffe, ihr habt jetzt kapiert, dass eure Ruppigkeit nur auf euch selbst zurückfällt«, sagte er zu Roohan.
    Der schaute ziemlich belämmert drein – vermutlich wurmte es ihn, dass er von einer fast nackten Frau besiegt worden war.
    »Die Anangu haben euch aufgetragen, den Fremden zu helfen. Und euch heißt euch – nicht nur Lylah und ihre Freundinnen!« Matt funkelte auch Corky und Elviz an, damit sie nicht glaubten, sie seien nicht gemeint.
    Die beiden Burschen brummten kleinlaut vor sich hin.
    Vermutlich begriffen sie ansatzweise, dass eine starke Waffe kein Hirn ersetzte. Aber man konnte erst sicher sein, dass sie ihrer alten Linie abschworen, wenn sie sahen, dass man das Schlafwandler-Problem mit anderen Mitteln lösen konnte.
    Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Anwesenden einzuweihen.
    »Ich glaube, Malie hat euch etwas Wichtiges zu sagen.« Matt schaute in die Runde. »Hört ihr gut zu!«
    Malie trat vor und sagte, was sie zu sagen hatte. Sie brauche fünf Minuten dazu. Als sie fertig war, schauten sich alle mit großen Augen an.
    »Wenn die Anangu von diesem Frevel erfahren«, sagte Jerry mit bleicher Miene, »nehmen sie es uns mehr als übel.«
    »Wieso Frevel?«, erkundigte sich Matt.
    Sammy hüstelte verlegen. »Unsere mentalen Fähigkeiten reichen nicht annähernd an die der Anangu heran. In ihren Augen sind wir Stümper, die nur Schaden anrichten, wenn wir uns auf ihrem Gebiet versuchen. Sie haben uns verboten, die Ebene zu betreten, die sie ›Traumzeit‹ nennen. Weil unsere Ahnen sich mit den Jackos eingelassen haben, die die Anangu seit ewigen Zeiten knechten und erniedrigen, wo immer sich die Gelegenheit findet.« Er spuckte aus und holte tief Luft.
    »Doc?«
    Doc nickte. »Es stimmt: In den Augen beider Rassen sind wir nur ihr Abschaum«, nahm er den Faden auf.
    »Während die Jackos uns wegen unserer bescheidenen mentalen Fähigkeiten für Diener des Bösen halten, sind wir für die Anangu

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