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182 - Im Dorf der Telepathen

182 - Im Dorf der Telepathen

Titel: 182 - Im Dorf der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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bezüglich der Behausung der Störenfriede wichtige Hinweise gegeben: Angeblich vergeudete das Trio sein Leben hier mit den zwei oder drei losen Frauen, die es in Dymonton gab… Doch so, wie es hier roch, war es selbst für einen weit gereisten Matthew Drax kaum vorstellbar, dass Frauen so tief sinken konnten.
    »Elviz?«
    Niemand meldete sich. Dennoch knirschte und knackte es hier und da. »Hört mal zu, Jungs… Ich bin’s, Marshal Drax.« Matt grinste, weil es so komisch klang.
    »Ich bin hier, um ‘ne Abmachung mit euch zu treffen. Also kommt raus und lasst uns miteinander reden.«
    Knacks. Kracks. Sonst nichts.
    Matt seufzte. Zweifellos krochen die drei Pappnasen irgendwo hinter seinem Rücken herum. Angesichts des blauen Auges der Bürgermeisterin und der Heimtücke der Tat fiel es Matt nicht leicht, mit seinen wahren Ansichten hinter dem Berg zu halten.
    Manche Menschen verstanden nur die Sprache der Gewalt, aber es nützte der Gemeinde wenig, wenn er Roohan, Corky und Elviz vermöbelte. Sie würden ihre Wut nach seiner Abreise nur an den Leuten auslassen, die ihn zum Ordnungshüter gemacht hatten.
    Es war besser, das Herz dieser Klotzköpfe anzusprechen, statt ihnen die Zähne einzuschlagen. Und wenn Matt auch nicht so optimistisch war wie Lylah und der Stadtrat, so wusste er doch, dass dumme Jungs schon mal Dinger drehten, die ihnen später peinlich waren.
    Auch Matthew Drax hatte als Sechzehnjähriger, als ihm jemand ein Mädchen ausspannen wollte, ein Ding geleistet, an das er sich heute nicht mit Stolz erinnerte.
    »Corky? Elviz? Roohan?«
    Die Zeit drängte. Bevor er weiter zog, wollte er hier wenigstens eine entspannte Atmosphäre zurücklassen.
    Vielleicht erledigte sich das Problem sogar vollständig, wenn Malies Plan, mittels paranormaler Kraft zu den Schlafwandlern vorzudringen und sie ins Leben zurückzuholen, funktionierte. Wenn die Schlafwandler erwachten, würden sie sicher in ihre Heimat zurückkehren; es war kaum anzunehmen, dass sie weiterhin dem Ruf einer Macht folgten, die seelenlose Zombies aus ihnen gemacht hatte.
    »Corky? Elv-?«
    Hinter Matt krachte etwas. So klang ein dünnes Brett, das ein schwerer Stiefel in der Mitte zerbrach. Als er herumfuhr, tauchte das Trio hinter einem Bretterstapel auf. Die Papageien kreischten.
    »He, Opfer…« Roohan grinste triumphierend.
    Seine Kumpane flankierten ihn. Ihre Pupillen waren riesig, ihre Augen glänzten irre. Die Maiskolbenpfeife zwischen Corkys Zahnruinen deutete an, dass zumindest er schädliche Substanzen rauchte. Matt wusste, dass Typen seiner Art ihre Fähigkeiten und Intelligenz fast immer grotesk überschätzten.
    Andererseits ließ ihn das überhebliche Grinsen der drei Burschen vorsichtig werden.
    »Hört mal, Jungs…« Matt breitete die Arme aus. »Ich will euch nichts Böses. Im Gegenteil. Ich weiß, dass ihr wütend seid, weil die Anangu jede Woche hier aufkreuzen und euch immer mehr Schlafwandler aufhalsen. Aber es gibt vielleicht eine Lösung für das Problem. Malie meint…«
    »Malie!«, schnaubte Roohan verächtlich.
    Sie hörten ihm gar nicht zu. Elviz trat mit unerwarteter Aggressivität die Holzkiste beiseite, hinter der sie standen. Sie fiel polternd um. Corky lachte meckernd und ohne die Pfeife aus dem Mund zu nehmen.
    »Weißt du, dass du tot bist, Arschloch?«, sagte Roohan gefährlich leise.
    »Zeig’s ihm, Roo«, fauchte Elviz. Seine dunklen Augen funkelten hasserfüllt. Er konnte es sich wahrscheinlich nicht verzeihen, dass er sich in der Nacht ihres Kennenlernens feige aus dem Staub gemacht hatte.
    Matt legte die Hand auf den Knauf seines Schwertes.
    Sein Blick huschte über die Gürtel seiner Gegner. Er sah nur simple Messerscheiden, doch gerade das machte ihn argwöhnisch.
    »Ich hab dich lange nicht gesehen«, sagte Matt in einem Versuch, den Dialog mit Roohan aufrecht zu erhalten, da er ihn für den Anführer hielt. »Deshalb bin ich davon ausgegangen, du hättest nachgedacht und etwas gelernt…«
    »Ja…« Roohan lachte hämisch. »Ich war längere Zeit unten am Fluss. Hab mit den Wäscherinnen geschäkert und nach Gold gegraben…«
    Seine Kumpane lachten.
    »Und? Hast du was gefunden?«
    »Mehr als dir lieb sein dürfte, Arschloch.« Roohan grinste. »Ich hab sogar rausgekriegt, wie es funktioniert…«
    »Was?«
    Roohans großmäuliger Auftritt verunsicherte Matt.
    Die Selbstsicherheit und die Boshaftigkeit der Burschen waren nicht zu übersehen. Doch nur Schwachköpfe taten sich dicke vor einem

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