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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir vorbereitet sein.«
    »Ja, ja, das ist Ihre Sache.«
    Ein weiterer Mann gesellte sich zu uns. Der Konstabler hatte ihn über sein Handy angerufen. Es war der Schreiner, der sich anhörte, was er tun sollte, und nicht eben begeistert war.
    »Und wer zahlt mir das alles?«
    »Reden wir später darüber.«
    »Die Nonnen haben doch keine Kohle.«
    »Dann bekommst du den Zaster von uns«, sagte der Bürgermeister. »Erst mal muss die Leiche weg.«
    »Ja, ja, mach ich.« Er holte sein Handy hervor. »Ich rufe meinen Sohn an, der soll mit dem Hänger kommen.«
    Ich war froh, dass die Dinge so gelaufen waren. So nett dieser kleine Ort auch war, wir wollten ihn so schnell wie möglich hinter uns lassen und zusehen, dass wir das Kloster erreichten.
    Den Konstabler nahmen wir in die Pflicht. »Ich denke, dass wir uns auf Sie verlassen können, was die Bergung der Leiche angeht.«
    »Ja, Sir, das können Sie.«
    »Gut.«
    Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Dafür winkte ich Suko zu, der mit mir zu seinem BMW ging.
    »Was sagst du, John? Was ist dein erster Eindruck gewesen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Nur allgemein.«
    »Ich denke, dass wir hier richtig sind und dass uns im Kloster kein leichter Job bevorsteht.«
    »Das denke ich auch.«
    Nach vorn konnten wir nicht, da versperrten die Marktstände den Weg. Wir mussten rückwärts fahren, dann weg von dieser Straße und einen anderen Weg in Richtung Kloster nehmen.
    Es war kein Problem. Bald befanden wir uns auf der Straße, die zum Kloster führte.
    Und dann stieß Suko plötzlich einen Ruf aus. Auf seiner rechten Fahrerseite sah er eine Gestalt am Straßenrand entlang laufen. Es war die zweite Nonne, nach der wir gesucht hatten. Sie trug noch ihr Habit und versuchte schneller zu laufen, denn sie hatte uns bereits entdeckt, als sie einen Blick zurückgeworfen hatte.
    »Die müssen wir uns holen!«, sagte ich.
    »Dein Job, John.«
    »Wieso meiner?«
    »Weil ich fahren muss.«
    Wir holten auf. Die junge Nonne lief schneller, aber sie konnte uns nicht entwischen.
    Wir überholten sie, fuhren noch einige Meter weiter, dann hielt Suko an.
    »Jetzt bist du dran, John.«
    »Ja, immer ich.«
    »Soll ich dich bedauern?«
    »Nein.« Ich stieg aus. »Eigentlich habe ich schon immer auf Nonnen gestanden.«
    »Aber sie nicht auf dich – oder?«
    »Kann sein.« Ich war ja gespannt, wie die jüngere Nonne reagieren würde. Jedenfalls war sie nicht verschwunden und wartete auf mich.
    Sie stand am Rand der Straße und blickte mir entgegen. Ich hatte den Eindruck, als würde sie nicht hierher passen. Durch ihre Haltung machte sie nicht den Eindruck einer Person, die fliehen wollte. Sondern eher wie eine, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hatte.
    Ich blieb vor ihr stehen, hörte sie heftig atmen und sah den schwachen Schweißfilm auf ihrem Gesicht. Ihre Lippen zitterten.
    Ich nickte ihr zu. Dann streckte ich ihr die Hand entgegen. Es war seltsam, aber bei ihr hatte ich kein komisches Gefühl. Es warnte mich auch nichts.
    »Ich heiße John …«
    Sie nickte.
    »Und wer bist du?«
    »Pia«, flüsterte sie.
    »Ein schöner Name.« Ich lächelte wieder. »Mein Freund Suko und ich wollen auch zum Kloster. Da ist es am besten, wenn wir dich mitnehmen. Ist das okay?«
    »Nein, nein, ich gehe allein.«
    »Aber du musst keine Angst haben, dass wir dir etwas tun. Wir sind gekommen, um gewisse Dinge zu klären. Und wir sind Polizisten. Wir kommen aus London und arbeiten bei Scotland Yard. Hast du gehört? Scotland Yard. Kennst du es?«
    »Ich habe davon gehört. Ja, es ist die Polizei.«
    »Genau, Pia. Und als Polizisten werden wir uns im Kloster umschauen, das ist alles.«
    Sie dachte über meine Worte nach, bevor ihr dann eine Idee kam und sie fragte: »Wo ist meine Begleiterin? Ich darf nicht ohne sie zurückkehren. Wir müssen sie holen.«
    »Das geht nicht mehr.« Ich sah keinen Grund, sie anzulügen.
    »Warum nicht?«
    »Sie lebt nicht mehr.«
    Pia zuckte zusammen, als wäre sie geschlagen worden. »Was sagen Sie da? Sie – sie – ist tot?«
    »Ja.«
    Pia schloss die Augen. Irgendetwas stimmte nicht mehr mit ihrem Kreislauf. Zwar blieb sie auf der Stelle stehen, aber ich sah, dass sie schwankte, und griff schnell zu, damit sie nicht fiel. Ich wollte sie zum Auto bringen, aber da hatte sie die Augen wieder geöffnet und schaute mich mit einem leicht glasigen Blick an.
    »Was ist passiert?«
    Ich lächelte. »Nichts Schlimmes. Du hattest nur eine leichte Kreislaufschwäche.«
    Das

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