1828 - Spielhölle der Galaxis
zwischen ausgedehnten Hügelketten erschien das ins Riesige vergrößerte Gesicht von Rukkus Albasta, dem Sicherheitschef.
„Ihr befindet euch am sichersten Platz der Galaxis", verkündete der Ertruser mit dem grün und blau gefärbten Sichelkamm. „Für euren Schutz ist optimal gesorgt. Umfangreiche Schirmstaffeln verhindern Übergriffe. Und die eigene, autarke Energieversorgung mittels Hypertropzapfer verhindert Ausfälle jeder Art.
Unser Service ist bereits sprichwörtlich; wir werden ihn in der nächsten Zeit noch erhöhen. Euch stehen in Zukunft nicht nur Servoeinheiten zur Verfügung. Wer Angst hat und auf einer persönlichen Leibgarde besteht, dem stellen wir gern eine Anzahl Kegelroboter zur Verfügung. Leihweise, versteht sich. Wir machen euch wie bei allem einen fairen Preis. Euer Leben und eure Gesundheit sind nirgends besser aufgehoben als bei uns.
Wenn es hart auf hart kommt, wird man uns in Zukunft als einen Hort der absoluten Sicherheit bezeichnen. Ich danke euch."
Die Hologramme erloschen. Leise, säuselnde Musik aus den bekannten Gigawatt-Synthesizern umschmeichelte die beiden Männer in ihrem abgeteilten Areal.
„Da ist etwas faul", murmelte Fermian.
„Na und?" Der Epsaler beobachtete, wie sein Springer entmaterialisierte und den Platz einnahm, an dem sich bisher der König des Antis befunden hatte. „Sag mal, kann es sein, daß deine Fähigkeit des dreidimensionalen Denkens leicht eingeschränkt ist? Immerhin habe ich vierzig unserer sechzig Partien gewonnen."
„Das hat nichts mit meinen Fähigkeiten zu tun. Ich bin hier, um meinen geplagten Geist zu entspannen.
Nicht, weil ich mich mit dir messen will."
Neweyn Cocmoc schwebte durch die holographischen Projektionen herab und hielt vor dem Anti an.
„Schön und gut. Ich schätze mal, daß es an den Neutralisationsfeldern liegt, mit denen die Anwendung latenter Parafähigkeiten verhindert wird."
Fermian preßte die Lippen zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Die Fingerknöchel traten weiß hervor.
„Geh nicht zu weit!" zischte er. „Wahre ein Minimum an Anstand!"
Der Epsaler wich ein Stück zurück.
„Verzeih mir. Aber ich habe mit euren Konventionen so meine Probleme und denke, daß ich nicht der einzige bin. Wir sehen uns dann zur Revanche. Sagen wir, in drei Wochen um dieselbe Zeit?"
> Ich bin einverstanden."
„Neweyn Cocmoc, deinem Konto werden achtzigtausend Galax gutgeschrieben", sagte der Steuersyntron. „Weiterhin einen angenehmen Aufenthalt."
Die beiden Männer verließen das Areal und traten auf einen der freien Plätze in der riesigen Halle 112 hinaus. Bequeme Sessel und robotische Tische erwarteten sie und machten Vorschläge für Getränke und Mahlzeiten. Weder dem Epsaler noch dem Anti stand der Sinn danach. Ihre Blicke wanderten an der vordersten Reihe der über hundert SchachAreale entlang. Die meisten Spieler legten eine Unterbrechung ein und diskutierten über die Holosendung Albastas.
„Die reinste Zeitverschwendung, was die treiben", knurrte der Epsaler. „Irgendwann werden wir sowieso erfahren, was das Ganze soll."
„Wenn es dann nicht zu spät ist."
Neweyn Cocmoc schlug sich an den Kopf.
„Schätze mal, Typen wie du sind hier grundverkehrt. Wieso gehst du nicht in ein Kloster deiner Bäalol-Priester? Laß mich raten: Dort herrscht ein Aufnahmestopp wegen Überfüllung."
„So ungefähr ist es. Jedes Volk reagiert auf seine Weise, wenn das Galaktikum angesichts einer Bedrohung von außen versagt. Und eine Bedrohung von außen ist es ja bekanntlich."
„Nicht für euch Antis. Es betrifft vor allem die Menschheit und deren Abkömmlinge. Damit vielleicht auch uns Epsaler." .
Er schnippte mit den Fingern und stapfte davon. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er wahr, wie ihm der Anti einen Augenblick lang fassungslos nachstarrte, ehe sein Gesicht wieder die übliche eisige Miene zeigte.
Eins zu null für die LFT, dachte Neweyn Cocmoc. Ein, zwei Wochen noch, dann habe ich diesen eingebildeten Pinsel so weichgeklopft, daß er eine Behandlung durch seine Priester braucht.
*
Buddy Encelady riß die Tür auf.
„Schnell!" keuchte er. „In Halle sechzig machen die blöden Händler einen Rubiner fertig."
Rebekka DeMonn hob den Kopf.
„Was ist mit den Sicherheitssystemen?"
„Werden gestört. Und der Rubiner befindet sich in einem Knäuel aus Leibern. Da ist es selbst für Feldprojektoren schwer, die Kämpfenden zu trennen."
„Ich komme sofort."
Der einen Meter fünfzig große
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