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183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wünschte, blieb sie mit Edward Kern zusammen, aber Kerns Liebe saß auf einem Schleudersitz.
    Sobald Munro dem Mädchen die ersehnte Beachtung schenkte, würde sie auf den Knopf drücken, doch der Prediger wandte sich zuerst Janet Judd, dem zweiten Mädchen im siebenköpfigen Zirkel, zu.
    »Ich hasse diese Schlampe!« vertraute Virginia Stevens ihrem Tagebuch an. »Sie hat sich hinter meinem Rücken an Mike herangemacht. Angeboten hat sie sich ihm wie eine Hure. Ich könnte sie umbringen.«
    Wir erfuhren die Namen der Zirkelmitglieder, und in Virginias Adreßbuch stand vermerkt, wo diese Leute wohnten.
    Auch über die Ziele des »Zirkels des teuflischen Worts« schrieb Virginia.
    »Amphibia und Sobbar, der Teufels-Alligator, werden dafür sorgen, daß wir rasch bekannt werden. Jedermann soll uns kennen und fürchten. Der Tag wird kommen, wo das Wort unseres Predigers für alle Menschen Gesetz sein wird. Ich weiß nicht, wie viele Menschen dabei den Tod finden werden. Es ist mir egal. Wichtig ist nur, daß wir unser Ziel erreichen. Das Wort der Hölle soll sich über den Erdball ausbreiten - ausgehend von unserem Zirkel, der die Keimzelle ist. Ich bin stolz, ihr anzugehören. Endlich hat mein Leben einen Sinn.«
    Für mich war diese Beichte erschütternd.
    Einen Sinn darin zu sehen, dem Wort des Teufels zum Siegeszug über die Welt zu verhelfen, war fast erbarmungswürdig. Aber es wäre gefährlich gewesen, mit diesen verblendeten Menschen Mitleid zu haben.
    Wir mußten sie alle so rasch wie möglich hinter Schloß und Riegel bringen, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichteten.
    »Wie willst du vorgehen?« erkundigte sich Mr. Silver.
    »Wenn ich Mike Munro aufsuche…«
    »Klappere ich die restlichen Adressen ab«, sagte Mr. Silver. »Ich präpariere die Zirkelmitglieder und bringe sie in das Haus des Predigers.«
    Ich nickte. »Einverstanden.«
    ***
    Es begann zu dämmern. Tucker Peckinpah war allein. Vera Grey war vor einer halben Stunde gegangen. Sie hatte ihm viele Fragen gestellt, und er hatte ihr erzählt, wie alles angefangen hatte. Außer einem messerscharfen Verstand und einem ausgeprägten Geschäftssinn sowie dem unbändigen Willen, ganz nach oben zu kommen, hatte der Industrielle nichts besessen.
    Das Mädchen hielt seine Worte auf Band fest und machte sich immer wieder Notizen. Für gewöhnlich sprach er höchst ungern über sein Leben. Obwohl er es sehr weit gebracht hatte, nahm er sich nicht wichtig. Doch Vera erzählte er mit Vergnügen von sich, denn er wollte, daß sie ihn so gut wie möglich kennenlernte.
    In ihrer Nähe entfalteten sich in ihm Gefühle, die für ihn all die Zeit bedeutungslos gewesen waren. Plötzlich waren sie ihm wichtiger als alles andere.
    Vera schien ihm ein neues Leben beschert zu haben. Er fühlte sich jünger und stärker, und er verfügte über so viel Vitalität und Spannkraft wie schon lange nicht mehr.
    Hinter ihm stand der Bronzedrache, Veras Geschenk.
    Die Augen des Tieres begannen mit einemmal zu glühen. Es fiel dem Industriellen nicht auf. Eine unheimliche Aura des Bösen hüllte den Drachen ein.
    Sie griff auf Tucker Peckinpah über.
    Er merkte es nicht, und er wußte auch nicht, daß die Dämonin Amphibia ihn durch die glühenden Augen beobachten konnte. Sie war fortgegangen - und war dennoch immer noch bei Tucker Peckinpah.
    Über den Drachen konnte sie eine magische Brücke zu dem Industriellen schlagen und Einfluß auf ihn nehmen. Sie wußte, daß Peckinpah an sie dachte, denn sie befand sich in seinem Geist.
    Jetzt bemerkte er das Glühen der Drachenaugen.
    Er starrte die Figur an, entfernte sie aber nicht. Bereitwillig setzte er sich der geheimnisvollen Strahlung aus. Er spürte, daß sie von Vera kam, und nahm sie deshalb mit Freuden auf.
    Alles, was von Vera kam, war ihm angenehm.
    Die Dämonin unternahm einen ersten Versuch, den Industriellen zu lenken.
    Tucker Peckinpah begab sich - als wäre es sein freier Entschluß - zum Telefon und machte alles das rückgängig, was er in die Wege geleitet hatte, damit Cruv gefunden wurde.
    Amphibia lächelte kalt.
    Das Ergebnis des Versuchs stellte sie sehr zufrieden.
    Wenn Tucker Peckinpah weiter so vorbildlich gehorchte, würden auf Tony Ballard und seine Freunde eine Menge Schwierigkeiten zukommen.
    ***
    In Mike Munros Haus leuchtete keine einzige Glühbirne. Genau wie Virginia Stevens glänzte auch er durch Abwesenheit. Ich hoffte, daß Mr. Silver mehr Erfolg haben würde. Da ich mit dem Ex-Dämon hier

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