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183 - Die Hexe und die Bestie

183 - Die Hexe und die Bestie

Titel: 183 - Die Hexe und die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Aber was ist bei Ihren Mitmenschen mit dem Recht auf Leben? Sie könnten mithelfen, diese schreckliche Mordserie zu stoppen. Wenn Sie sich weigern, verlieren weitere Menschen ihr Leben. Kommen Sie mir nicht damit, jeder müsse sich um seine eigene Sicherheit kümmern. Wenn alle so dächten, wenn keiner für den anderen da wäre, wäre es um uns alle sehr schlecht bestellt. Wir würden in einem fürchterlichen Chaos versinken.«
    Trotzdem schüttelte Don Hargis den Kopf. »Ich werde kein Risiko eingehen, Mr. Ballard. Das ist mein letztes Wort.«
    Ich wandte mich an Mr. Silver. »Vielleicht kannst du ihn überzeugen.«
    »Es wird ihm nicht gelingen«, behauptete der Chefredakteur.
    Fünf Minuten später sprach er ganz anders. Mr. Silver hatte ihm zu herzhaftem Mut, trotziger Kampfkraft und einer neuen Einstellung verholfen.
    Eine Stunde danach war die Fangschaltung installiert.
    Nun mußte sich nur noch der »Zirkel des teuflischen Worts« melden.
    Ich sagte dem Chefredakteur, wo er uns erreichen konnte, und er versprach, sich umgehend mit uns in Verbindung zu setzen, wenn der Zirkel anrief.
    ***
    Das magische Feuer war drauf und dran gewesen, den Gnom von der Prä-Welt Coor zu rösten. Alle Anstrengungen, den Ofen zu verlassen, schlugen fehl.
    Die Tür war bombenfest geschlossen.
    Cruv hatte seinen Dreizack wie eine Brechstange eingesetzt und nichts erreicht. Die von Amphibia entfachten Flammen entwickelten eine immer größere Hitze, die Cruv den Atem nahm.
    Die bläulichen Feuerzungen leckten durch schlitzartige Öffnungen in der Schamotte. Sie versuchten Cruv zu erreichen, sein ständiges Ausweichen glich einem Veitstanz.
    Das änderte sich in dem Augenblick, wo der Gnom sich der magischen Kraft besann, die sich in den Dreizackspitzen befand. Ob er damit etwas gegen das Feuer ausrichten konnte?
    Er versuchte es.
    Als die nächste Feuerzunge kam, wich Cruv nicht zurück, sondern stach mit dem Dreizack zu - und ein Wunder geschah!
    Die Flamme ringelte sich zunächst um eine der Spitzen, schnellte dann aber flatternd zurück - und nahm den Todeskeim mit. Er breitete sich innerhalb eines Herzschlags ringsherum aüs und ließ Amphibias magisches Feuer sterben.
    Allmählich nahm die schreckliche Hitze ab, der Feuertod blieb Cruv erspart. Daran, daß er sterben würde, änderte sich nichts.
    Es würde lediglich auf eine andere Weise geschehen. Hunger und Durst quälten den Gnom. Er schlug ab und zu mit dem massiven Silberknauf gegen die Ofenwände und schrie, um sich bemerkbar zu machen.
    Doch wer sollte ihn hören?
    Ohne Nahrung konnte er es eine Weile aushalten, aber wenn er nichts zu trinken bekam, würde er bald verdursten. Die Hitze hatte ihn viel Schweiß gekostet, der Flüssigkeitsverlust machte sich deutlich bemerkbar.
    Geschwächt lehnte sich der Gnom an die Schamottewand und wartete - auf das Ende…
    ***
    Von der Redaktion des »Morning Star« fuhren wir direkt zu Virginia Stevens. Edward Kerns Freundin war nicht zu Hause.
    »Wir versuchen später noch einmal unser Glück«, sagte ich.
    »Das ist nicht dein Ernst, Tony«, erwiderte Mr. Silver. »Edward Kern sprach zwar ziemlich wirr, als er mit Vicky redete, es kristallisierte sich aber doch vage heraus, daß er und seine Freundin dem ›Zirkel des teuflischen Worts‹ angehörten. Diese Wahnsinnigen haben Amphibia und den Teufels-Alligator herbeizitiert. So sehe ich das. Sollen wir da vor einer verschlossenen Tür kapitulieren?«
    »Was schlägst du vor?«
    »Verschaffen wir uns Einlaß. Wir müssen herausfinden, wo der Zirkel seinen Sitz hat. Vielleicht finden wir in der Wohnung des Mädchens auf diese wichtige Frage eine Antwort.«
    »Okay«, sagte ich, und Mr. Silver knackte mit seiner Silbermagie die beiden Schlösser.
    Die Wohnung war klein, fast schon zu klein, selbst für eine einzige Person.
    »Ist bestimmt nicht Absicht, wenn ich dir hier drinnen auf die Zehen trete«, ließ mich der Ex-Dämon schon vorher wissen.
    »Man muß allem stets etwas Positives abgewinnen«, belehrte ich den Hünen.
    »Was ist es in diesem Fall?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Je kleiner die Wohnung, desto rascher ist sie durchsucht.«
    Der Ex-Dämon grinste. »Du scheinst deinen Kopf nicht nur deshalb auf den Schultern zu tragen, damit es dir nicht in den Hals regnet.«
    »Ich werte das als Kompliment.«
    Wir fanden reiche Beute: ein Adreßbuch, eine Telefonkladde und ein Tagebuch. Da wir uns in Virginia Stevens’ Wohnung gegenseitig den Sauerstoff weggeatmet hätten, nahmen

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