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1833 - Das Killer-Buch

1833 - Das Killer-Buch

Titel: 1833 - Das Killer-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen explodierte der Redner von Speakers Corner …
    ***
    Auch wir wurden davon völlig überrascht. Wir konnten nichts tun und duckten uns, wie es auch die anderen Zuhörer taten, die noch in der Nähe standen.
    Trotz meiner Bewegung hatte ich hingeschaut und sah deshalb auch, was passiert war. Den Mann hatte es zerrissen. Wo die Bombe gesteckt hatte, ob in oder an seinem Körper, das wussten wir nicht. Jedenfalls war sie so stark gewesen, dass er nicht mehr lebte und schrecklich aussah, denn sein Brustkorb war zerrissen. So gähnte innerhalb des Körpers ein großes Loch.
    Und die Typen vom Geheimdienst? Auch sie hatten ihr Fett abbekommen. Sie waren zwar nicht tot, aber sie lagen beide am Boden. Die Druckwelle hatte sie glatt umgehauen.
    Sie sagten nichts mehr. Einer von ihnen hielt sich den Magen und stöhnte. Der andere Kerl war still. Sein Gesicht hatte einen bösartigen Ausdruck angenommen. Der Mund war in die Breite gezogen, und es sah aus, als würde er grinsen.
    Die Umstehenden hatten plötzlich Angst. Sie rannten in alle Richtungen weg. Keiner wollte etwas mit der Polizei zu tun haben, die sicherlich bald erscheinen würde.
    Wir hörten auch schon die Pfiffe der Signalpfeifen. Ich lief mit schnellen Schritten auf den Redner zu, der am Boden lag und ein schreckliches Bild abgab.
    Den Anblick aus der Nähe hätte ich mir sparen können, ihm war nicht mehr zu helfen. Die Bombe hatte ihn zerrissen und die beiden Typen vom Dienst nur schwach verletzt.
    Zu zweit waren auch die Polizisten, die auf uns zu liefen. Ein Mann und eine Frau. Sie sahen die Männer am Boden liegen und uns in der Nähe stehen. Sofort gerieten wir in ihren Fokus.
    »Was haben Sie hier …«
    Ich wollte keine Diskussion und hielt meinen Ausweis hin. Über Suko klärte ich die beiden auch auf. Dann schauten sie nach dem Toten und wurden beide blass, denn so etwas hatten sie noch nie in ihrem Leben gesehen. Wohl von Bombenanschlägen gehört, sie aber nie so hautnah erlebt.
    Die beiden Agenten hatten sich wieder einigermaßen gefangen, saßen jetzt auf dem Boden und hatten offenbar große Probleme mit dem Gehör.
    Die Kollegin fragte uns nach ihnen.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir es hier mit zwei Mitarbeitern irgendeines Dienstes zu tun«, sagte ich.
    »Oh, das kann ja heiter werden.«
    »Wieso?«
    »Ich habe schon einige Male erlebt, wenn der Fall eine politische Ebene erreicht hat. Da waren wir dann die letzten Fußabtreter.«
    »Das kenne ich.«
    Der Kollege hing am Handy und telefonierte mit der Mordkommission und der Spurensicherung, was den beiden Agenten gar nicht gefiel. Sie schrien dazwischen, was mich wiederum aufregte. Gerade wenn solche Typen bösartig wurden, wurde ich sauer.
    Ich ging zu ihnen und motzte sie an. »Jetzt seien Sie still und halten das Maul. Sie haben hier gar nichts zu melden!«
    »Sie denn?«, wurde ich angefahren.
    »Ich denke schon.« Wieder präsentierte ich meinen Ausweis, den sich einer anschaute. Er gab auch einen Kommentar ab, meinte damit aber mehr seinen Kollegen.
    »Dieser Sinclair ist einer von denen, die durchblicken. Den kannst du so leicht nicht in die Pfanne hauen.«
    »Scheiße.«
    »Dann kannst du mal telefonieren und in der Zentrale Bescheid geben.«
    Ich hatte alles gehört und mischte mich ein. »Später können Sie alles machen. Zuvor will ich wissen, wen oder was Sie hier überwachen.«
    »Die Redner.«
    Ich lachte den Sprecher aus. »Sind die denn so gefährlich? Suchen Sie nach Terroristen wie die Trüffelschweine nach den Pilzen? Ist jeder verdächtig?«
    »Nein, aber einer, der diesen Quatsch erzählt.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass es Quatsch ist? Manchmal haben die recht, die unkonventionelle Wege gegangen sind. Und dass dieser Mann ein Terrorist gewesen sein soll, dafür fehlen Ihnen doch die Beweise.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Wieso?«
    »Er hat sich selbst in die Luft gesprengt.«
    »Irrtum!«, sagte ich. »Das hat er nicht getan.«
    »Wir haben es gesehen.«
    »Gar nichts haben Sie gesehen. Der Mann wurde in die Luft gesprengt. Das ist der Unterschied.«
    Sie glotzten mich an, als hätte ich etwas Schlimmes gesagt. Ich drehte mich von ihnen weg, um wieder zu Suko zu gehen, der neben dem Toten stand und zuschaute, wie die beiden Polizisten die Neugierigen abdrängten. Bald würden andere Kräfte hier am Ort sein, und wir konnten ihnen die Arbeit überlassen.
    Suko tippte mich an. »Das war der Erste, John. Ich bin gespannt, wann es den Zweiten

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