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1833 - Trokans Tor

Titel: 1833 - Trokans Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Behauptung, Kummerog sei kein Gott, sondern ein böses Wesen gewesen, kann mich nicht dazu bringen, in direkte Verhandlungen mit ihnen zu treten. Es zeigt mir, daß sie selbst Teufel sind, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, die Lügen verbreiten, um ein Volk und seinen Glauben zu zerstören und in Zukunft für ihre Zwecke zu benutzen. Kummerog ist unser Gott, und sie sind die Verblendeten. Ich werde es niemals zulassen, daß sie unser Heiligtum entweihen und zerstören.
    Ihr könnt ihren Sprechern daher folgendes mitteilen: Ich fordere die Fremden im Namen aller Herreach hiermit auf, unverzüglich ihr frevelhaftes Tun einzustellen und sich von unserem Heiligtum zurückzuziehen.
    Der Schutzschirm muß abgeschaltet und der Platz geräumt werden. Die Fremden dürfen sich auch nicht in Moond aufhalten, sondern, wenn sie schon nicht bereit sind, sofort zu verschwinden, außerhalb bei den Höfen und Dörfern.
    Ich gebe ihnen eine Frist von zwei Tagen; ich denke, das ist entgegenkommend genug.
    Danach werde ich nicht davor zurückschrecken, Gewalt anzuwenden. Die Terraner sollten sich also lieber an meine Weisung halten. Und - versucht nicht noch einmal, mich zu überzeugen. Es gibt keinen gemeinsamen Weg mehr für uns. Caljono Yai, deine violette Kutte ist eine Beleidigung für den Cleros, nach allem, was du mir hier entgegengeschleudert hast."
    „Dieses Kleidungsstück stellt meinen ungebrochenen Glauben dar", entgegnete Caljono Yai kalt. „Es ist kein Abzeichen, das von dir persönlich verliehen wurde. Ich stehe weiterhin in der Position der Mahnerin, und das werde ich auch bleiben. Gib dir keine Mühe, mich noch einmal beleidigen zu wollen! Du hast dich so weit von der Realität entfernt, daß du mich nicht mehr treffen kannst. Und sei gewiß, ich werde von mir aus so schnell nicht mehr zu dir kommen. Mag ich in den letzten Zeitperioden auch gelitten haben, das heutige Gespräch hat mir gezeigt, daß es nie wieder zu einer Versöhnung kommen wird. Du hast die letzte Bindung, die zwischen uns bestanden hat, zerrissen."
    „Zuerst haben dich die Neuen Realisten vergiftet, dann die Fremden, damit du ihnen alles nachplapperst.
    Du merkst nicht einmal, daß du nur noch ein Spielball zwischen ihnen bist", höhnte Presto Go.
    „Gib dir keine Mühe", wiederholte die Mahnerin. „Du hast für mich jeden Glanz verloren. Ich sehe dich nur als fanatische alte Frau, die keinen anderen Weg mehr weiß, um ihre Position im Anbruch eines neuen Zeitalters zu halten. Sei gewiß, deine Stunde kommt bald!"
     
    *
     
    „Das wird sie tun?" fragte Jerry Argent beunruhigt. Er meinte damit Presto Gos Androhung der Gewalt.
    „Ja", sagte Vej Ikorad. „Wir dürfen sie keinesfalls unterschätzen. Die Fünftausend Herreach stellen ein gefährliches Potential dar."
    „Ihr müßt euch etwas einfallen lassen", fügte Caljono Yai hinzu. „Wir Neuen Realisten werden es nicht zulassen, daß ein gewalttätiger Konflikt ausbricht. Sollte es dazu kommen, werden wir uns sofort gegen euch stellen."
    Der Terraner nickte unglücklich.
    „Natürlich dürft ihr euch nicht gegen euer eigenes Volk stellen; es darf gar nicht erst dazu kommen. Ich hatte so sehr darauf gehofft, daß ihr zumindest das Ultimatum ein wenig hinauszögern könnt."
    „Es war schon ein großes Zugeständnis, daß sie euch zwei Tage gegeben hat", sagte Vej Ikorad. „Was Konflikte betrifft, ist Presto Go keine geduldige Frau. Normalerweise ist sie niemals zu einem Kompromiß bereit wie sich auch jetzt wieder gezeigt hat. Wir sollten also nicht damit rechnen, daß sie die Frist verstreichen läßt, ohne zu handeln."
    Myles Kantor lächelte traurig. „Wenn ihr euch sofort zurückziehen wollt, können wir das verstehen.
    Nichts wäre schrecklicher als eine Spaltung bei euch."
    „Die besteht bereits", gestand Caljono Yai ohne Umschweife. „Seit es die Neuen Realisten gibt; auch die Herrachischen Freiatmer haben längst zu einer Spaltung beigetragen. Aber es ist bisher noch nicht zu offenen Konflikten gekommen, da Herreach normalerweise kein Interesse daran haben, sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen - abgesehen von vereinzelten Ausnahmen, wie auch Presto Go eine darstellt. Aber das hat nichts mit Kampfhandlungen zu tun."
    Sie verzog das Nas-Organ zu einer Grimasse.
    „Um deine Frage zu beantworten: Nein, wir werden uns jetzt noch nicht zurückziehen. Das würde so aussehen, als würden wir vor Presto Go klein beigeben. Wir müssen ihr aber zeigen, daß ihre Ansicht falsch

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