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1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

1835 - Die Nacht der Killer-Sekte

Titel: 1835 - Die Nacht der Killer-Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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taten. Sie alle sahen, dass die Blonde kurzen Prozess mit dem Mann machte, der es gar nicht erwarten konnte, sein Blut zu verlieren.
    Er wurde gepackt. Dann nach hinten gewuchtet. Er fiel aber nicht zu Boden, denn ein ausgestreckter Arm hielt ihn auf. Darauf federte sein Körper.
    Es war fast die perfekte Lage. Aber die Cavallo brauchte ihr Opfer noch ein wenig höher, und das richtete sie sich ein. Sie hob den Mann an und brachte ihre Lippen dicht an seinen Hals. Es war die linke Seite, die Herzseite.
    »Da«, rief sie den anderen zu, »schaut her. Schaut genau her, denn bald werdet auch ihr so reagieren, wenn ihr euch einen Menschen vornehmt. So und nicht anders wird es sein.«
    Und dann biss sie zu!
    ***
    Stephan Kowalski war nicht die einzige Person, die zuschaute. Das taten die anderen Menschen auch, und sie sahen, dass sich die beiden Vampirzähne tief in den Hals des Mannes bohrten.
    Sie hörten, wie er noch aufschrie, dann aber stöhnte und in sich zusammensackte.
    Die Cavallo ließ ihr Opfer nicht los. Es war ihre Nahrungsquelle, und die wollte sie bis zum letzten Tropfen leer saugen. Daran ließ sie auch keinen Zweifel. Sie schluckte, sie schmatzte, sie stöhnte sogar in den kurzen Pausen, wenn sie den Kopf anhob und ihre Freunde dabei anschaute. Danach machte sie weiter, und von einer Gegenwehr war nichts zu sehen. Der Mann ließ sich willig aussaugen.
    Und Stephan Kowalski war fasziniert von dem, was er sah. Auch er erlebte nicht jeden Tag eine derartige Szene. Er schaute nicht auf die Uhr. So wusste er nicht, wie lange sich die blonde Bestie mit ihrem Opfer beschäftigte. Aber sie tat es, sie saugte den Mann leer. So leer, dass kein Tropfen Blut mehr durch seine Adern rann und alles von der Cavallo geschluckt worden war. Erst dann ließ sie ihr Opfer los.
    Sie hätte den Mann jetzt fallen lassen können, was sie aber nicht tat. Sie ließ ihn langsam zu Boden gleiten und legte ihn schließlich vor ihre Füße.
    Sie nickte.
    Sie war zufrieden und wandte sich wieder an ihre Freunde. »Ihr habt es gesehen, ihr habt es erlebt. Er hat jetzt den Keim. Und wenn er erwacht, wird er einen irrsinnigen Durst nach Blut verspüren. Das ist so, das muss so sein. Er wird sich einen von euch aussuchen. Wann das sein wird, das weiß ich nicht. Aber seid versichert, dass es eintritt. Wir werden eine große Gemeinde sein, eine Sekte, bei der alle zusammenhalten. Das ist mein Ziel, und ich weiß, dass ich es erreichen kann.«
    Nach diesen Worten herrschte eine schon unnatürliche Stille, und auch der vor der Tür stehende Stephan wagte kaum zu atmen und hing dabei seinen Gedanken nach.
    Was er gesehen hatte, das war schwer zu verkraften. Es war eigentlich unmöglich in dieser aufgeklärten Welt, aber es war auch eine Tatsache, die er nicht verleugnen konnte.
    Die Vampire wollten die Herrschaft übernehmen. Und das von Polen aus. Hier war die Keimzelle, und wenn die nicht ausgerottet wurde, konnte es sogar das Ende der Menschheit bedeuten.
    Der Mönch hatte es nicht verhindern können. Und er wusste, dass es gefährlich für ihn werden konnte, wenn er jetzt eingriff.
    Stephan fühlte sich plötzlich am falschen Platz. Er wusste nicht, wie es weiterging, aber es stand für ihn fest, dass er das Wichtigste mitbekommen hatte.
    Er hätte den neuen Vampir, der noch im Werden war, eigentlich töten können oder müssen, aber das konnte er nicht riskieren, denn die Übermacht war zu groß.
    Er musste weg.
    Er duckte sich, weil er das Gefühl hatte, dass sich die Versammlung bald auflösen würde. Dann musste er sich aus diesem Bau entfernt haben.
    Er stieg die Treppe normal hinab und versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Sein Herz schlug von Sekunde zu Sekunde heftiger, und wieder erwischte ihn ein neuer Schweißausbruch.
    Dann hatte er die Stelle erreicht, wo Joseph auf ihn warten wollte. Er war nicht mehr da. Er wollte auch nicht weiter nach ihm suchen, und von oben her hörte er Stimmen, denn die Mitglieder der Sekte waren dabei, das Zimmer zu verlassen.
    Den Leuten wollte der Mönch nicht unbedingt in die Arme laufen. Es musste geheim bleiben, dass es einen Lauscher gegeben hatte.
    Er zog sich zurück. Nach Joseph zu suchen hatte keinen Sinn. Er musste weg und sich verstecken, wenn die ersten Typen das Haus verließen.
    Irgendwie war der Mönch froh, das Haus verlassen zu können.
    Er war ein Zeuge, und er hatte schon etwas in die Wege geleitet, um gewisse Vorgänge stoppen zu können. Er wollte es nicht

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