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1836 - Fratze des Unheils

1836 - Fratze des Unheils

Titel: 1836 - Fratze des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen.«
    »Im – im Wasser?«
    »Ja. Dort hinein wurde ich geworfen. Ich sollte elendig ertrinken, was ich auch tat. Aber dann standen die Arme des Teufels bereit, um mich zu empfangen.«
    Eric Fischer hatte jedes Wort verstanden. Aber er begriff es nicht. Er, der Realist, der Zahlenmensch, musste erleben, dass es noch etwas gab, das er nicht mit Zahlen erklären konnte.
    Sie war da.
    Sie stand im Spiegel.
    Sie hatte Kontakt mit ihm aufgenommen, und sie hatte dafür gesorgt, dass er ein anderes Gesicht bekam.
    Und jetzt?
    In der letzten Zeit hatte sich in ihm Widerstand aufbauen können. Er wollte sich nicht klein machen lassen.
    »Nein, ich lasse mich von dir nicht manipulieren. Du wirst keine Macht mehr über mich ausüben. Du bist eine Verfluchte, die viel Macht besitzt, aber nicht über mich. Ich will deine Fratze nicht mehr haben, ich will sie wieder loswerden.«
    »Das ist nicht so einfach.«
    »Das weiß ich.«
    Die Gestalt lachte. Es störte Fischer nicht. Es war die Zeit, um sich zurückzuziehen. Noch war sie nur im Spiegel zu sehen. Wer konnte schon sagen, was geschah, wenn sie ernst machte. Da wollte er lieber nicht mit ihr allein sein.
    Wahrscheinlich ahnte sie, was er vorhatte. Und deshalb wollte er nicht länger warten. Er musste etwas unternehmen, und er wollte sie auf keinen Fall merken lassen, dass er es vorhatte.
    Er nickte der Gestalt im Spiegel kurz zu, dann gab er sich einen Ruck und rannte los.
    Bis zu seiner Zimmertür waren es nur ein paar Schritte. Die legte er in kurzer Zeit zurück, riss die Tür auf und stürzte sich in den Gang …
    ***
    Wir gingen davon aus, dass Eric Fischer sein Zimmer aufgesucht hatte, um sich in Sicherheit zu bringen. Nur mussten wir noch herausfinden, wo er wohnte, und das war eine Aufgabe, die Jane Collins übernehmen konnte. Sie war da eloquenter als ich, netter, so hielt ich mich im Hintergrund.
    In der Hotelhalle war es angenehm kühl. Das warme Holz der Decke und der Wände vermittelte Gemütlichkeit. Dazu trugen auch die Sessel bei, die mit einem rehbraunen Leder bezogen waren.
    Ich nahm in einem der Sessel Platz und hatte Zeit, wieder mal nachzudenken.
    Es war wie immer.
    Egal, ob ich in London meinem Job nachging oder irgendwo Urlaub machte, es erwischte mich jedes Mal wieder. Das schien mein Schicksal zu sein, aber ich nahm es hin.
    Jane Collins stand an der Rezeption und sprach mit einer der netten Angestellten. Ich konnte nur hoffen, dass sie Erfolg hatte. Wir konnten den Fall nur aufklären, wenn Eric Fischer sich auf unsere Seite stellte. Es konnte durchaus sein, dass er etwas von der Hexe gehört hatte, die jetzt auch wir kannten.
    Ich sah, dass sich Jane Collins bewegte und sich dann umdrehte, sodass sie mich anschauen konnte. Sie bedankte sich bei der Angestellten und schlenderte auf mich zu.
    Ich brauchte nur ihr Gesicht anzuschauen, um zu erkennen, dass sie Erfolg gehabt hatte.
    Ich stand auf. »Und? Was hat es gegeben?«
    »Wir können. Ich kenne die Zimmernummer.«
    »Super. Wir können hier im Haus bleiben oder müssen wir …?«
    »Keine Sorge, wir bleiben hier.«
    »Das ist gut.« Ich drehte mich im Kreis. »Und wo müssen wir hin? In die erste Etage oder hier …«
    »Wir bleiben hier unten.«
    Jane hakte sich bei mir ein.
    »Dann komm mal mit.«
    Den Weg kannte sie. Wir verließen die Halle, wandten uns nach links, passierten die Bar und gelangten zu einer Tür, hinter der sich ein Gang auftat.
    »Wir müssen ganz durch«, sagte Jane, »wenn ich die Frau an der Rezeption richtig verstanden habe.«
    »Alles klar.«
    Der Gang vor uns war leer. Das war nicht schlecht, aber es blieb nicht lange so, denn plötzlich sahen wir am Ende des Gangs eine Bewegung.
    Da war jemand.
    Und dieser jemand lief auf uns zu.
    Nicht mal langsam, sondern mit wilden Bewegungen. Er lief nicht normal, sondern schlenkerte von einer Seite zur anderen.
    Der Mann schien vor etwas Angst zu haben, und es verging keine Sekunde, da sah ich, um wen es sich handelte.
    Und er benahm sich, als wäre er auf der Flucht. Er hatte uns gar nicht zur Kenntnis genommen, er rannte einfach weiter, sein Keuchen wurde lauter – und dann war ich da.
    Ich fing ihn auf.
    Er fiel wirklich in meine Arme, und es gelang mir ein erster Blick in sein Gesicht. Es zeigte noch immer die viergeteilte Fratze.
    Der Mann zitterte. Er schien gar nicht zu merken, dass er von mir festgehalten wurde. Er schluchzte. Hin und wieder heulte er auf.
    Ich drehte ihn um und lehnte ihn mit dem Rücken gegen die

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