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1839 - Schwelle zum Absolutum

Titel: 1839 - Schwelle zum Absolutum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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loswerden.
    Die Sternenpracht der Nocturnen-Galaxis verschwand und machte den undefinierbaren Schlieren des Hyperraums Platz. Optische Aufnahmesysteme waren nicht in der Lage, die Phänomene des übergeordneten Kontinuums auf sinnvolle Weise wiederzugeben. Wenigstens nicht für menschliche Sinne.
    Der Hyperraum war das fünfdimensionale Kontinuum, in das alle Universen eingebettet lagen. Mit Hilfe diverser Antriebssysteme wie des Metagravs ließ er sich als Transportmedium im Überlichtbereich nutzen.
    Der vektorierbare Grigoroff würde es eines fernen Tages vielleicht ermöglichen, jedes dieser Universen gezielt anzusteuern und zu erreichen. Bis dahin war allerdings noch ein weiter Weg. Selbst Geistesgrößen wie Myles Kantor kamen in manchen Dingen nicht weiter, nicht einmal mit der Unterstützung NATHANS.
    Dem menschlichen Geist und seinen Erzeugnissen sind, eben doch Grenzen gesetzt, dachte Rebekka und fühlte sich irgendwie erleichtert. Die Grenzen lassen sich nur langsam erweitern, im Jahrtausendrhythmus oder noch langsamer. Wir Wesen der unteren Ebene mit der bescheidenen Lebenserwartung von maximal zweihundertfünfzig Jahren werden nicht viel von der Zukunft miterleben. Und auch Tizian Grannet mit seinen Visionen wird scheitern wie jeder Despot der letzten zehn Milliarden Jahre.
    Die Erinnerung an Grannet ließ erneut die Wunde schmerzen, die er ihr zugefügt hatte. Sie umfaßte ihre ganze Seele, und wenn sie die Ereignisse der letzten Wochen seit ihrer Ernennung zur Ressortchefin in der BASIS an sich vorüberziehen ließ, dann tat es um so mehr weh. Sie suchte intensiv nach einer Möglichkeit, die Gefühle in sich zu verändern, sie zu ersticken oder ganz zum Erliegen zu bringen.
    Es ging nicht. Sie war zu sehr Mensch, zu sehr mit einem Gespür für Romantik ausgestattet, als daß sie die Brücken hinter sich einfach hätte abbrechen können.
    Nein, korrigierte sie sich. Nicht Romantik. Einfach nur Geborgenheit, Anlehnungsbedürfnis. Mit einem Mensehen auf gleicher Wellenlänge schwingen.
    Sie war ihrem Traummann begegnet, doch das Schicksal hielt offenbar nur Enttäuschung und Schmerz für sie bereit.
    Rebekka stieß ein leises Lachen aus. All das hätte sie verschmerzen können.
    Wie alle Agenten hatte sie irgendwann von ihren Ausbildern und Ausbilderinnen den alten Spruch zu hören bekommen: Alles, was einen nicht umbrachte, machte einen stark.
    Es traf zu, wenn man nicht gerade zu den notorischen Sensibelchen gehörte. Unter Agenten traf man diese Gattung sowieso nicht an, sie fielen automatisch durch die Aufnahmeprüfungen.
    Es lag nicht allein an ihr selbst, daß sie Tag und Nacht ihr inneres Gleichgewicht suchte und nicht fand.
    Grannet meinte es ehrlich. Er liebte sie. Und er konfrontierte sie damit, daß er ihre Gefühle erwiderte und sie sich bei ihm tausendfach verstärkt nach außen darstellten. Sie hatte ihn erlebt, wie diese Gefühle aus seinem Innern regelrecht hervorbrachen und sie überschütteten.
    Es gehörte viel Charakterstärke dazu, nicht darin zu ertrinken und einen einigermaßen klaren Kopf zu behalten.
    Tizian Grannet, was bist du nur für ein Mensch. Bist du überhaupt ein Mensch? Was hat die Provcon-Faust aus dir gemacht?
    Sie zog die Beine an den Körper und legte den Kopf auf die Knie. Egal, aus welchem Blickwinkel sie es betrachtete, es lief jedesmal auf ein und dasselbe hinaus. Grannet hatte ihren Weg gekreuzt und war ihr zum Schicksal geworden.
    Wenige Tage hatten ausgereicht, um aus Rebekka DeMonn einen anderen Menschen zu machen mit einer anderen Erfahrung und einer anderen Weltsicht.
    Bloß welche?
    „Bist du ansprechbar?" erkundigte sich der Servo leise.
    „Ja."
    „Gia de Moleon ist auf dem Weg zu dir und erkundigt sich, ob du sie empfängst."
    „Aber natürlich." Rebekka schnellte empor und eilte zur Tür. Hastig betätigte sie den Wärmekontakt und streckte den Kopf hinaus in den Flur.
    Die Chefin des TLD verließ gerade den Schacht im Hintergrund. Sie stürmte an ihr vorbei in die Kabine und zog sie mit sich.
    „Es ist überstanden", sagte sie und musterte Rebekka von oben bis unten.
    Ihr gewöhnlich ernstes und nachdenkliches Gesicht drückte übergangslos Erleichterung aus. Sie lächelte und breitete die Arme aus, als wolle sie fliegen.
    Derartige Gefühlsäußerungen hatte Rebekka DeMonn noch nie an ihr erlebt. Die zurückhaltende Frau im unauffälligen Grau strahlte Leben und Farbe aus.
    „Ich stehe zur Verfügung. Sobald es möglich ist, verlasse ich das

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