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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Polizei zu benachrichtigen.
    ***
    Der Abtransport der Leichen ließ sich nicht vor allen Hotelgästen geheimhalten. Obwohl die Särge mit großer Hast in einen neutralen Kastenwagen geschoben wurden, sah ich es.
    Vicky befand sich im Bad. Ich wollte ihr den Appetit nicht verderben, würde ihr erst nach dem Frühstück von meiner Beobachtung erzählen.
    Vielleicht wußte ich bis dahin auch die Namen der Toten und wie sie ums Leben gekommen waren.
    Durch die geschlossene Tür sagte ich meiner Freundin, daß ich etwas mit dem Hotelmanager zu besprechen hätte.
    »Okay«, gab Vicky zurück.
    »Wir sehen uns dann beim Frühstück.«
    »Alles klar.«
    Man ließ mich nicht zu Manuel Sarrantes, denn er hatte Besuch von der Polizei, doch ich erfuhr von seiner Sekretärin für ein paar Pesetascheine, was ich wissen wollte.
    Glynis Elcars Pechsträhne war einmalig. Ein Schicksalsschlag nach dem anderen traf sie. Zuerst verlor sie ihren Mann und kurz darauf ihre Freunde.
    Ich war versucht, anzunehmen, daß da der Teufel seine Hand im Spiel hatte, aber verzettelte sich Asmodis wirklich auf diese Weise?
    Er hatte weit Größeres vor, deshalb konnte ich mir nicht vorstellen, daß er sich damit aufhielt, Unglück und Leid über Glynis Elcar zu bringen. Sie war doch viel zu unbedeutend für ihn.
    War es Zufall, daß sich alles Unglück auf diese Frau konzentrierte? Das wollte ich nun auch wieder nicht glauben. Die Erfahrung hatte mich gelehrt, Zufällen mit großer Skepsis gegenüberzutreten.
    Ich suchte die bedauernswerte Frau in ihrem Zimmer auf. Sie wußte noch nicht, daß sie auch ihre Freunde verloren hatte. Ich brachte es ihr so schonend wie möglich bei.
    Sie wurde blaß und zitterte.
    »Was habe ich verbrochen, daß mich das Schicksal so grausam schlägt, Mr. Ballard?« fragte sie verzweifelt.
    »Sie sollten nach England zurückkehren, Mrs. Elcar«, sagte ich. »Ihr Aufenthalt auf Teneriffa steht unter einem denkbar schlechten Stern.«
    Sie nickte matt. »Ich werde die Heimreise antreten, sobald ich mich stark genug dazu fühle, Mr. Ballard. Im Augenblick ginge es über meine Kräfte.«
    Ich versuchte sie nicht zu überreden, die Insel noch heute zu verlassen, denn vielleicht war es sogar besser, wenn sie blieb. Immerhin war Numa auferstanden.
    Vielleicht würde ihr die blinde Guanchengöttin schon bald helfen.
    Mehr würde ich vermutlich wissen, nachdem ich das goldene Kreuz gesehen hatte.
    »Sollten Sie allein nicht zurechtkommen… Mein Angebot hat nach wie vor Gültigkeit, Mrs. Elcar«, sagte ich.
    »Sie sind ein guter Mensch, Mr. Ballard«, erwiderte Glynis Elcar dankbar.
    Ich erzählte ihr noch nichts von Numa, hielt das noch für verfrüht. Ich deutete nur an, daß ihr möglicherweise schon bald von ungewohnter Seite Hilfe zuteil werden könnte.
    Für sie schienen es leere Worte zu sein. Sie nickte ohne Überzeugung. Da meinte es jemand gut mit ihr, wollte sie trösten und mit vagen Versprechungen aufbauen. Das war zwar sehr nett, aber es brachte nichts.
    »Haben Sie schon gefrühstückt?« erkundigte ich mich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich empfahl ihr, sich mir anzuschließen, doch das wollte sie nicht. Wieder schüttelte sie den Kopf.
    »Es ist sehr wichtig, daß Sie regelmäßig essen, Mrs. Elcar«, sagte ich.
    »Ich kann nicht.«
    »Natürlich können Sie. Sie müssen sich zwingen.«
    »Wozu?«
    »Um wieder zu Kräften zu kommen. Ihr Mann würde nicht wollen, daß Sie sich so gehenlassen.«
    Sie seufzte. »Ich werde mir etwas aufs Zimmer bringen lassen.«
    »Ist auch eine Möglichkeit«, sagte ich und zog mich zurück.
    Im Frühstücksraum wartete Vicky in einem khakifarbenen Hosenanzug auf mich. »Irgend etwas stimmt hier nicht«, behauptete sie. »Sieh dir das Personal an. Jeder macht ein Gesicht, als hätte er Schreckliches zu verbergen.«
    Der Kellner kam, Vicky bestellte Tee, ich Kaffee.
    »Warst du deswegen beim Hotelmanager?« fragte Vicky.
    »Wir reden nach dem Frühstück darüber, einverstanden?«
    Meine Freundin schaute mich erstaunt an. »So furchtbar ist das, was du weißt?«
    Ich ließ es mir nicht aus der Nase ziehen. Erst nach dem Frühstück erfuhr Vicky, was geschehen war. Ich erzählte ihr auch von meinem Gespräch mit Glynis Elcar.
    »Die arme Frau«, sagte Vicky bedauernd. »Ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft sie.«
    »Ich hoffe, daß Numa ihr hilft. Vielleicht ist Glynis Elcar die erste, an der sich das Wunder des Kreuzes von Las Canadas erfüllt.«
    »Das wäre ihr zu wünschen«,

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