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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Fernsehspiele gedreht.
    Die Felsformationen zeigten ein unvergleichliches Farbenspiel. Beeindruckend waren die in ständigem Wechsel vertretenen Schattierungen von Gelb, Rot, Braun und Grau. Auf vielen Steinbrocken sahen wir dunkel schimmernden, glasähnlichen Obsidian. Es war eine trockene, öde, wild zerklüftete Gegend fast ohne Vegetation, bedeckt mit Geröll und Asche.
    »Tony!«
    Vickys schriller Warnschrei gellte mir in die Ohren.
    Sie hatte Asmodis gesehen!
    ***
    Er stand völlig ungedeckt auf einem schlanken Felsen. Feuerroter Stoff schmiegte sich an seinen muskulösen Körper, ein schwarzer Umhang flatterte im kühlen Wind. Er hielt einen schwarzen Bogen in den Händen, ein Flammenpfeil lag auf der Sehne.
    Ich war nicht froh, daß endlich etwas passierte. Ich empfand lediglich eine gewisse Erleichterung, weil ich nicht mehr darauf warten mußte.
    Der Feuerpfeil sauste los.
    Ich bremste nicht, sondern gab Gas, riß gleichzeitig das Lenkrad nach links und wollte dem Geschoß ausweichen.
    Der Pfeil verschwand unter dem Landrover. Jedenfalls kam es mir so vor. Aber dann merkte ich, daß er das rechte Vorderrad getroffen hatte.
    Das Lenkrad wollte mir aus der Hand wirbeln. Ich hielt es krampfhaft fest, konnte aber nicht verhindern, daß der Landrover einen wilden Satz nach rechts machte.
    »Festhalten!« brüllte ich, und im nächsten Moment rumpelten wir von der Straße.
    Der normalerweise sehr stabile Geländewagen wäre beinahe umgekippt. Schroffes Gestein kratzte über den Fahrzeugboden. Der Landrover machte wilde Bocksprünge. Wir wurden hin und her gerissen, und Paco Fuegas flog aus dem Wagen.
    Im nächsten Augenblick krachte die widerstandsfähige Stoßstange gegen einen mächtigen Lavabrocken, der unsere Fahrt höchst unsanft bremste.
    Wir wurden nach vorn geschleudert, Ich stützte mich am Lenkrad ab. Vicky stemmte sich mit beiden Händen gegen das Armaturenbrett.
    »Verdammt!« schrie ich und sprang aus dem Landrover.
    Ich riß mein Hemd auf und wollte den Dämonendiskus von der Halskette loshaken, um ihn nach Asmodis zu werfen, doch der Herrscher der Hölle war nicht mehr da.
    Er hatte blitzschnell zugeschlagen und war anschließend verschwunden.
    Ich glaubte nicht, daß er es bei dieser ersten Attacke bewenden ließ. Das war bestimmt nur der Auftakt, die Ouvertüre zu einem lebensgefährlichen Höllenreigen.
    Vicky würde den Tanz mitmachert müssen, und das gefiel mir absolut nicht. Sie hätte in Puerto bleiben sollen. Im Hotel wäre sie besser aufgehoben gewesen.
    »Bist du okay, Vicky?« rief ich meiner Freundin zu.
    »Ja«, antwortete sie. »Was ist mit Paco?«
    Der Spanier lag auf fußballgroßen Steinen und regte sich nicht. Eiseskälte griff nach meinem Herz. Hatten wir den tapferen Mann gleich beim ersten Anschlag verloren?
    Ich nahm den Diskus nicht ab, eilte zu Paco und sank neben ihm auf die Knie.
    »Paco!«
    Ich schüttelte ihn.
    Vicky kletterte aus dem Landrover und stolperte über die Steine auf mich zu. Ich bat sie, die Augen offenzuhalten, während ich mich um den Spanier kümmerte.
    »Paco!«
    Der Mann ächzte.
    Und ich atmete auf.
    Paco regte sich wieder. Benommen faßte er sich mit beiden Händen an den Kopf. Er stöhnte, es wäre da drinnen so laut wie auf einer Rennbahn.
    »Versuchen Sie aufzustehen, Paco!« sagte ich.
    Er bewegte sich vorsichtig. Vicky stand neben mir und sah sich aufmerksam um.
    »Geht es?« fragte ich den Spanier. »Soll ich Ihnen helfen?«
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    Seine Stirn zierte eine dicke, knallrote Beule. Der Sturz aus dem Wagen hatte ihm bestimmt eine Menge blauer Flecken eingebracht, aber er verbiß - den Schmerz.
    »Ich… bin hart wie Stahl«, sagte der sympathische Bursche und grinste schief. »Mich kann man nur biegen -nicht brechen.« Er hielt sich das Kreuz und humpelte im Kreis. »Das also war der Teufel. Ich bin ihm noch nie begegnet.«
    »Seien Sie froh«, sagte ich. »Solche Begegnungen sind nie ein Vergnügen.«
    »Er spielt mit uns, zeigt uns, was er so alles auf dem Kasten hat, wie? Wenn er denkt, uns mit solchen Mätzchen aufhalten zu können, hat er sich geschnitten.« Vicky wachte nach wie vor mit Argusaugen über unsere Sicherheit. Paco humpelte zum Landrover und pfiff durch die Zähne. Die Hitze des Feuerpfeils hatte den Reifen von der Felge geschmort.
    »Ist das Reserverad in Ordnung, Tony?« fragte Paco. Er kam nun rasch wieder in Schwung.
    »Ich hoffe es«, gab ich zurück.
    »Lassen Sie uns den Reifen wechseln und die

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