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184 - Das Kreuz der blinden Göttin

184 - Das Kreuz der blinden Göttin

Titel: 184 - Das Kreuz der blinden Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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war ein Hindernis, genau wie Martin. Ich habe beide aus dem Weg geräumt, damit wir Zusammenkommen können, Rock.«
    Cassavetes schaute sie entgeistert an. »Du hast was getan?«
    »Nun steht niemand mehr zwischen uns«, sagte Glynis. Sie lächelte verführerisch und strich mit den Händen über ihren pummeligen Körper, als wollte sie ihn liebkosen. »Nimm mich in deine starken Arme, Rock. Liebe mich!«
    »Verdammt, du weißt nicht, was du redest!« stieß Cassavetes entrüstet und angewidert hervor.
    Sie setzte sich nebenan aufs Bett. »Nun komm schon, zier dich nicht, Rock. Du begehrst mich doch. Nimm mich!«
    »Neben meiner toten Frau? Bist du wahnsinnig?« schrie Cassavetes außer sich vor Wut und Schmerz.
    Glynis kicherte. »Sie wird uns bestimmt nicht stören.«
    »Mach, daß du rauskommst!« brüllte Cassavetes. »Mich ekelt vor dir! Geh in dein Zimmer! Verschwinde!«
    »Erst erfüllst du mir meinen Wunsch.«
    »Den Teufel werde ich!« Cassavetes’ Finger schnappten wie Fangeisen um Glynis’ Handgelenk zu. Er riß die Frau hoch und stürmte mit ihr aus dem Zimmer.
    Plötzlich griff eine geheimnisvolle Kraft ein. Sie sprengte Cassavetes’ harten Griff. Eine »glühende« Kälte schoß in seine Hand und machte sie kraft- und gefühllos.
    Glynis’ Gesicht verzerrte sich zu einem hämischen Grinsen. »Du willst nichts von mir wissen? Auch gut. Wenn du lieber wieder mit Sally vereint sein möchtest, kann ich das arrangieren.« Cassavetes starrte sie verdattert an. »Glynis, was ist- los mit dir?«
    Ihr Blick schmerzte ihn in den Augen. Er konnte sich das nicht erklären, begriff überhaupt nichts mehr.
    Glynis schaute an ihm vorbei. Er vernahm hinter sich ein Geräusch, und als er sich umdrehte, sah er, daß sich - wie von Geisterhand bewegt - jene Lifttür öffnete, an der das Schild »Außer Betrieb« hing.
    Wie ein riesiger schwarzer Rachen gähnte ihm der Aufzugschacht entgegen.
    »Dort unten wartet Sally auf dich«, sagte Glynis, und im selben Moment gab sie dem großen Mann einen kräftigen Stoß, der ihn in den Schacht beförderte.
    Kaum war er drinnen, schloß sich die Tür wieder.
    Alles schien in bester Ordnung zu sein - und für Glynis Elcar war es das auch.
    ***
    Vicky und ich standen auf dem Balkon. Vor uns breitete sich - zum Meer abfallend - Puerto de la Cruz, die heimliche Hauptstadt Teneriffas, aus.
    Es war ein warmer Abend. Mein Arm lag um Vickys Schultern. Sie lehnte versonnen an mir, und ich genoß ihre angenehme Nähe.
    Das Telefon läutete. Ein Anruf aus England? Hatte Lee Shackleford etwas mit meiner Freundin zu besprechen? Oder brauchte Glynis Elcar meine Hilfe? Ich löste mich von Vicky.
    Als ich den Hörer abhob, erlebte ich eine verrückte Überraschung: Ein Mädchen schrie gellend und in höchster Not um Hilfe, und obwohl eine schreckliche Angst ihre Stimme verzerrte, erkannte ich sie sofort.
    Es war Vicky Bonneys Stimme!
    Ich preßte den Hörer an mein Ohr und fuhr herum. Vicky kehrte mir den Rücken zu und lehnte friedlich auf der Balkonbrüstung. Der Anruf war ein schwarzer Trick, der mir unter die Haut gehen sollte.
    Verdammt, das tat er!
    Vickys Schrei riß jäh ab. Die danach folgende Stille jagte mir kalte Schauer über den Rücken. Die Leitung war nicht tot. Am anderen Ende mußte sich jemand befinden, der sich ausgezeichnet auf schwarze Magie verstand. Er machte sie sich zunutze, um die Technik zu manipulieren und mir mitzuteilen, daß er von meiner Anwesenheit Kenntnis hatte.
    Und er verheimlichte mir seinen Namen nicht.
    Ich hatte es diesmal mit Asmodis persönlich zu tun.
    Was für eine Ehre.
    Es war eine Seltenheit, daß der Höllenfürst selbst Front gegen mich bezog. Für gewöhnlich überließ er den Kampf lieber seinen schwarzblütigen Vasallen.
    Um die blinde Guanchengöttin Numa wollte er sich also selbst kümmern, und da ich zur Zeit auf Teneriffa weilte, rechnete er ganz richtig damit, daß ich querschießen würde.
    Dieser Anruf war mit einem Schuß vor den Bug gleichzusetzen. Asmodis wollte bei seiner Mission von mir nicht gestört werden.
    »Hast du die verzweifelten Schreie deiner schönen Freundin gehört, Tony Ballard?« fragte der Herrscher der Hölle rauh. »Sie könnten beim nächstenmal echt sein.«
    Ich preßte die Kiefer grimmig zusammen. Ich hätte viel darum gegeben, Asmodis zu besiegen. Aber würde das überhaupt jemals einem Menschen gelingen?
    Manche behaupteten - obwohl es in der Bibel anders steht -, den Teufel habe es immer gegeben und würde

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