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1840 - Schattenreich Atlantis

1840 - Schattenreich Atlantis

Titel: 1840 - Schattenreich Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwinden, den es nicht gab. Aber er verschwand trotzdem. Ich hörte einen leisen Ruf, als seine Gestalt immer mehr ausdünnte und dann nicht mehr zu sehen war.
    Ich stand allein, und das wollte mir nicht in den Kopf …
    ***
    In den nächsten Sekunden bewegte ich mich nicht. Ich tat so, als würde ich auf etwas warten, und das traf auch zu, denn ich war nicht allein. Da gab es mit Purdy Prentiss noch eine andere Person, die alles mitbekommen hatte.
    Auch sie war geschockt, sodass sie erst mal nicht reden konnte. Sie bewegte ihren Kopf, sah in alle Richtungen, aber auch dort fand sie keine Erklärung.
    Ich hatte ja schon erwähnt, dass es noch andere Gäste gab. Die waren auch jetzt nicht verschwunden, doch ihren Blicken war anzusehen, dass sie gar nichts begriffen.
    Ein Mann fragte mit halblauter Stimme: »Ist da nicht jemand gewesen?«
    Wir gaben keine Antwort. Die gab er sich selbst, winkte ab und verließ den Raum.
    Die Staatsanwältin kam auf mich zu. Im Gehen fragte sie: »Was ist das gewesen? Hast du eine Erklärung?«
    »Man hat ihn geholt. Mehr kann ich dir im Moment auch nicht sagen.«
    »Wer holte ihn denn?«
    »Das ist einfach zu sagen. Die andere Seite hat sich ihn geschnappt.«
    »Also Atlantis?«
    »Das kann man so sagen.«
    Sie stöhnte auf, denn sie wusste, was das bedeutete. Auch sie hatte ein Leben in Atlantis geführt. Wenn jemand aus dieser Zivilisation in das Land geholt wurde, da konnte er nur untergehen. Es sei denn, er war bewaffnet und kampferprobt.
    »Und was ist mit dir, John? Warum stehst du noch hier? Warum hat man dich nicht geholt?«
    »Man wollte mich wohl nicht.«
    Da musste Purdy lachen. »Ja, das kann ich mir denken. Du hast dort auch deine Zeichen hinterlassen.«
    Das stimmte schon, aber daran wollte ich nicht denken. Meine Besuche in diesem Kontinent waren Vergangenheit. Das sagte allerdings nicht, dass ich sie nicht wiederholen konnte.
    Erst mal ging ich zurück, während die Staatsanwältin stehen blieb.
    »Spürst du denn nichts?«, fragte ich sie.
    »Was meinst du?«
    »Diese seltsame Kälte, die nicht normal ist. Das meine ich.«
    Purdy überlegte. »Nein«, erwiderte sie dann, »ich spüre nichts, wirklich nicht. Bei mir ist es wie sonst.« Sie schickte ein Lachen hinterher. »Die andere Welt will mich offenbar nicht.«
    Mich wollte sie auch nicht, aber was war mit Victor Fuller? Diese Frage mussten wir uns einfach stellen. Er gehörte zu den Menschen, die etwas hinter sich hatten. Leider war es damit nicht getan, denn jetzt hatte er noch etwas vor sich.
    Ich wartete darauf, dass sich was tat, denn es gab diese kleine Insel aus Kälte noch immer in diesem Raum. Alles war dadurch anders geworden, und auch die restlichen Gäste – nur ein Paar – warteten ab.
    Die Frau stellte uns eine Frage. »Der ist weg, wie?«
    Purdy stimmte ihr zu.
    »Und wie kam das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wir haben ihn nicht rausgehen sehen.«
    »Ja, er muss sich so entfernt haben.«
    Die Frau wollte noch etwas sagen. Sie schaffte es nicht, denn ihr Begleiter griff ein.
    »Es hat keinen Sinn, Karen. Komm jetzt, es ist besser. Das hier ist nichts für uns.«
    Auch wir hatten nichts dagegen, dass die beiden den Raum verließen. Dafür bekamen wir Besuch. Der Ober marschierte herein, schaute sich um und war schon leicht verwundert, als er uns nicht mehr an unserem Platz sah, sondern weiter davon entfernt. Auch die Teller waren nicht richtig leer gegessen worden.
    »War es nicht gut?«, fragte er.
    Purdy antwortete, und sie konnte dabei sogar noch bezaubernd lächeln. »Es war gut, machen Sie sich da keinen Kopf. Und jetzt möchten wir gern allein bleiben. Sagen Sie das bitte auch Ihrem Kollegen.«
    »Ja, ja, sicher. Schon gut. Sie – Sie können sich auf mich verlassen, bitte sehr.«
    Er nahm noch das Geschirr mit und wir atmeten auf. Jetzt gab es keine Zeugen mehr, aber es passierte auch nichts. Wir blieben stehen, und in unseren Gesichtern stand die gleiche Frage.
    Was sollen wir tun?
    Wir wussten es nicht. Wir konnten nichts tun, noch nicht. Ohne Victor Fuller waren wir praktisch hilflos, aber der blieb verschwunden. Ich hoffte nur, dass sie mit ihm nicht abrechneten und das nachholten, was sie mit ihm schon in seinem ersten Leben vorgehabt hatten.
    Purdy Prentiss ging wieder dorthin, wo Fuller verschwunden war. Sie hielt die Stirn gekraust und bewegte sich drehend auf der Stelle, als wollte sie prüfen, ob noch alles in Ordnung war.
    Das war es. Zumindest für mich, aber mir entging nicht,

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