Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1840 - Schattenreich Atlantis

1840 - Schattenreich Atlantis

Titel: 1840 - Schattenreich Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wieder gesehen. Es war schlimm. Ich konnte mich plötzlich erinnern. Ich habe einen Fluss gesehen, ein Ufer, aber ich sah sonst keine Menschen, die mich hätten aufnehmen können.«
    »Und jetzt sind Sie wieder hier.«
    »Ja.«
    »Warum? Hat man Ihnen das nicht gesagt? Warum hat man Sie nicht behalten, Victor?«
    »Keine Ahnung.« Er ging zu einem Stuhl und ließ sich darauf nieder. Dabei drückte er seine Hand gegen die blutige Augenhöhle, und plötzlich begann er zu stöhnen. Es war ein Stöhnen, das auf Schmerzen hinwies. Bisher hatten wir uns gewundert, dass er trotz der Verletzung nicht gestöhnt hatte, doch das änderte sich jetzt.
    Jetzt kamen die Schmerzen, und sie mussten böse sein. Auch schrecklich, sogar tödlich im schlimmsten Fall. Purdy tat das, was getan werden musste. Sie telefonierte nach einem Arzt. Fuller musste in die medizinische Behandlung, falls noch etwas gerettet werden sollte.
    Im Moment saß er am Tisch und hatte den Kopf nach hinten gedrückt. Dabei stand sein Mund etwas offen, und beide Lippen zitterten. Aus dem gesunden Auge rannen Tränen an seiner Wange hinab. Er jammerte weiter vor sich hin, und sein Gesicht zuckte des Öfteren.
    Ich hoffte, dass man ihm in der Klinik helfen konnte.
    Purdy sprach mich an. »Es gibt keinen anderen Weg, John. Wir müssen dorthin, wo auch er war.«
    »Ich weiß. Aber kennst du den Weg?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nein, wer kennt den schon? Wir müssen darauf setzen, dass es bei uns ebenso geht wie bei ihm.«
    »Hoffentlich.«
    Zuerst musste Fuller in Sicherheit gebracht werden.
    Der Notarzt mit seiner kleinen Mannschaft war bald da. Man kümmerte sich sofort um den Mann.
    Auch das Personal traute sich nun wieder, den Raum zu betreten. Purdy und ich drängten die Leute zurück.
    Ich schnappte mir den Arzt, als der Verletzte aus dem Raum geschoben wurde.
    »Was sagen Sie, Doc?«
    »Sein Auge ist nicht mehr zu retten. Außerdem bin ich nicht der Fachmann dafür.« Er wechselte seine Arzttasche in die linke Hand. »Der Mann muss wahnsinnige Schmerzen gehabt haben.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Gut, dann schaffen wir ihn in die Klinik.«
    »Ja, das ist am besten.«
    Ich war mit ihm bis zur Tür gegangen. Dort drehte ich mich zur Seite, um die fahrbare Trage durchzulassen. Vor der Tür parkte der Krankentransporter. Neugierige waren auch da, aber das interessierte mich nicht. Bevor ich wieder zurückgehen konnte, trat mir der Besitzer des Restaurants in den Weg.
    »Einen Augenblick noch, Sir.«
    »Gern.«
    »Was ist in meinem Restaurant passiert? Von Zeugen hörte ich, dass es seltsame Vorfälle gegeben haben soll und …«
    »Das ist richtig.«
    »Und welche waren es?«
    »Bitte, Mister, ich weiß es nicht genau. Ich kann es auch schlecht erklären. Aber ich denke, dass Sie für sich und Ihr Restaurant nichts zu befürchten haben.«
    »Danke, das ist mir wichtig.«
    »Und jetzt lassen Sie mich bitte durch.«
    »Natürlich.«
    Ich durchquerte das normale Restaurant, um in den Raum zu gelangen, in dem wir gegessen hatten.
    Jetzt ging es um Purdy, um mich – und um Atlantis.
    Mit diesem Gedanken öffnete ich die Tür. Mein Mund stand bereits offen, weil ich die Staatsanwältin sprechen wollte, aber die war nicht mehr da. Ich ging einen Schritt in den Raum hinein, dann noch einen und schaute mich um.
    Es stimmte. Sie war nicht da, und mein Gefühl wurde keineswegs besser …
    ***
    John Sinclair war mit der Besatzung des Notarztwagens gegangen. Er hatte noch einiges mit dem Arzt zu regeln, das die Staatsanwältin nicht interessierte. Sie blieb zurück, denn sie ging nach wie vor davon aus, dass sich hier so etwas wie ein Zentrum befand und dass die andere Seite sich nicht mit dem zufriedengeben würde, was sie mit Victor Fuller getan hatte.
    Es würde sich fortsetzen, und Purdy wollte auf keinen Fall den Startschuss verpassen.
    Jetzt befand sie sich allein in dem recht großen Speiseraum. Es gab auch große Fenster, die zu dem Haus passten, das aus der Jugendstilzeit stammte.
    Sie ging hin und her. Es war alles normal. Bis eben auf die kleine Enklave, die sie bereits kannte. Darüber machte sie sich keine Sorgen. Sie nahm sie hin. Sie konnte auch nichts dagegen tun, und sie ging jetzt wieder auf sie zu.
    Da war es passiert.
    Nur mit Fuller? Oder würde das auch mit ihr geschehen? Schließlich hatte sie auch in Atlantis gelebt, und sie hatte Fuller damals für eine kurze Zeit das Leben gerettet.
    Und jetzt?
    Sie schüttelte ihre Gedanken ab,

Weitere Kostenlose Bücher