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1840 - Schattenreich Atlantis

1840 - Schattenreich Atlantis

Titel: 1840 - Schattenreich Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass sich eine Gänsehaut auf Purdys Gesicht bildete.
    »Hast du Probleme?«
    »Nein, nein, nicht …«
    »Aber …?«
    Als sie die Antwort gab, bewegte sie kaum die Lippen. »Ich habe allmählich das Gefühl, dass sich hier etwas tut. Dass etwas in Bewegung kommt und mich erreichen will.«
    »Was denn?«
    »Ich kann es nicht sagen. Es kommt woanders her. Aus der Tiefe oder der Vergangenheit.«
    »Ja, das hat auch Fuller gespürt. Oder er muss es gespürt haben.«
    Die Staatsanwältin sagte nichts mehr. Sie konzentrierte sich auf das, was sie spürte. Bei mir tat sich nichts, ich hatte nicht den Eindruck, in einer anderen Zone zu stehen, im Gegenteil, bei mir war alles normal. Das fand ich bei Purdy Prentiss nicht.
    Sie spürte es. Sie regierte entsprechend und bewegte sich unruhig auf der Stelle stehend. Sie legte auch den Kopf zurück und schloss sogar die Augen.
    Ich hätte gern gewusst, was sie erlebte, aber ich hütete mich davor, sie zu stören. Für mich stand fest, dass sie es geschafft hatte, Kontakt zur anderen Seite aufzubauen. Das war nicht einfach zu verkraften, das wusste ich.
    Manchmal schickte sie mir einen Blick. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass sie damit nicht mich meinte. Es war wohl eher Zufall, dass sie mich anschaute.
    Ich musste warten, auch wenn es mir nicht gefiel, inaktiv zu sein. Dieser Fall berührte zwei Ebenen, so dachte ich jetzt. Einmal die Gegenwart und dann die Vergangenheit. War es möglich, dass Purdy versuchte, beide Zeitebenen miteinander zu verschmelzen?
    Es konnte alles sein. Ich schloss nichts aus, und plötzlich zog Purdy sich zurück. Mit einem schnellen Schritt huschte sie zur Seite und gab einen gewissen Fleck frei.
    Und dort flimmerte die Luft. Eine Gestalt zeichnete sich ab, war aber noch feinstofflich. So dauerte es eine Weile, bis sie sich hervorkristallisierte.
    Beide sahen wir es.
    Victor Fuller kam zurück.
    Nur sah er nicht mehr so aus wie vor seinem Verschwinden. Ihm fehlte das rechte Auge …
    ***
    Das war keine Täuschung, dieses Auge gab es wirklich nicht mehr. Dafür hatte sich die Augenhöhle mit Blut gefüllt, das auch über den Rand gedrückt worden war und auf der Haut einige rote und auch dünne Streifen hinterlassen hatte.
    Wir waren beide geschockt, als wir ihn sahen. Und Purdy konnte ihren Kommentar nicht zurückhalten.
    »Himmel, was haben sie mit ihm gemacht?«
    »Ich weiß es auch nicht.«
    Er stand jetzt leicht gebückt vor uns, und wir hörten ihn ächzen. Er musste unter großen Schmerzen leiden, hielt sich dafür aber recht tapfer.
    Als er auf uns zuging, schwankte er. Der Blick seines einzigen Auges war auf uns gerichtet, und er wollte auch sprechen, was ihm nicht gelang, denn er produzierte nur Speichelbläschen, die vor seinen Lippen tanzten.
    »Lässt du mich zu ihm, John?«
    Ich nickte nur.
    Purdy ging auf den Mann zu, um ihm einige Fragen zu stellen. Sie bewegte sich vorsichtig und wunderte sich bestimmt darüber, dass er nichts sagte und auch nicht jammerte.
    Sie stellte auch die erste Frage. »Können Sie mich sehen, Mister Fuller?«
    »Ja.«
    »Das ist gut. Haben Sie denn starke Schmerzen?«
    »Weiß nicht.«
    »Wieso wissen Sie das nicht?«
    Purdy erhielt keine Antwort, die sich auf ihre Frage bezog. »Ich bin dort gewesen. Ja, ich war dort, wo ich schon mal gelebt habe.«
    »In Atlantis?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Es war, wie ich es gekannt habe. Es hatte sich nichts verändert. Ich war wieder da, und ich wollte weg. Jetzt bin ich weg, aber er ist gekommen.«
    »Wer?«
    »Der Herrscher der Schattenwelt. Er trug wieder seine Kutte. Und ich sah auch die Flügel. Es war kein schöner Anblick, und ich habe Angst bekommen.«
    »Vor wem?«
    »Vor allem. Vor der Dunkelheit und vor der Fremde. Das war nichts für mich.«
    »Und wer hat Ihr Auge zerstört?«
    Da stöhnte der Mann auf. Er schüttelte den Kopf und sprach von den schnellen Angreifern.
    »Meinen Sie die Vögel?«
    »Ja, genau sie. Sie waren es, die mich attackierten und mir das Auge raubten.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es nicht mehr. Ich habe keine Ahnung, was genau passiert ist. Bitte, das müssen Sie mir glauben.« Er ging noch einen Schritt weiter und drehte sich dann im Kreis, als würde er etwas Bestimmtes suchen.
    Purdy stoppte ihn, indem sie ihn an der Schulter anfasste. Er schwankte dabei, blieb aber dann stehen und schaute ihr ins Gesicht.
    »Wollen Sie mir etwas sagen?«
    »Ja, das will ich.«
    »Gut, ich höre.«
    »Ich war da. Ich habe vieles gesehen. Oder

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