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1841 - Der Engeljäger

1841 - Der Engeljäger

Titel: 1841 - Der Engeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das denn sein?«
    »Ich weiß es nicht. Aber es wird sich schon alles regeln.«
    »Gut.«
    Er schnallte sich an und machte auf mich einen erlösten Eindruck.
    Er war mittelgroß, trug normale Kleidung in einer dunklen Farbe und hatte helles Haar. Es war so blond, dass es schon fast gefärbt wirkte.
    Ich deutete auf die Herberge. »Du hast dort nichts zurückgelassen?«
    »So ist es.«
    »Dann können wir fahren.«
    »Und wohin?«, fragte er. »Hast du eine Idee?«
    »Ja, die habe ich. Wir fahren zu mir nach Hause, dort bist du erst mal sicher.«
    »Ach, meinst du?«
    »Ja, so sehe ich das. Du bist sicher, denn ich bin in deiner Nähe. Und jetzt möchte ich von dir wissen, was dir hier sonst noch alles widerfahren ist.«
    »Gut, dann hör bitte zu. Aber du musst mir jedes Wort glauben.«
    »Mach ich glatt.«
    Ich erfuhr, was ihm widerfahren war. Dass man ihn jagte. Dass er Angst hatte. Dass er jetzt froh war, wieder aufatmen zu können.
    »Aber dir hat es beim Bischof gefallen, obwohl der Mann schon älter war?«
    »Hat es.«
    »Und jetzt ist er tot. Du bist sicher?«
    »Das bin ich. Man hat ihn grausam getötet. Ihm wurde die Kehle zerbissen.«
    »Das hast du aber nicht gesehen?«
    »Nein, nur gehört. Dieser Sariel hatte seinen Spaß, als er es mir am Telefon berichtete, das kannst du mir glauben.«
    »Zweifelsohne glaube ich dir das. Aber wir können ihn nicht in seiner Wohnung liegen lassen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich werde die Kollegen bitten, dass sie die Leiche abholen. Um den Fall selbst brauchen sie sich nicht zu kümmern.« Ich lächelte knapp und lenkte den Wagen von der Straße weg an den Rand.
    »Was ist denn jetzt?«
    »Ich muss telefonieren.«
    »Und mit wem?« Er war sehr misstrauisch.
    »Mit meiner Dienststelle. Ich hatte dir doch von den Kollegen erzählt, die die Leiche abholen sollen. Das möchte ich jetzt in die Wege leiten.«
    »Gut.«
    Welches Dezernat für diese Umgebung zuständig war, das wusste ich nicht. Das wusste aber die Zentrale, mit der ich mich in Verbindung setzte. Dort war man alles andere als begeistert. Auch weil es um den Tod eines Kirchenmannes ging, und ich wollte, dass auf keinem Fall die Presse davon Wind bekam. Als man mir das versprochen hatte, war ich zufrieden und konnte wieder starten.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Ich hörte ein Geräusch außerhalb des Wagens, und ich hörte ein neues Geräusch, das entstand, als jemand auf die Motorhaube sprang.
    Beide zuckten wir zusammen, und beide starrten wir nach vorn durch die Scheibe.
    Auf der Kühlerhaube hockte eine Gestalt. Es war kein Mensch, sondern ein hundeähnliches Wesen …
    ***
    Julian sagte nichts, und auch ich hielt den Atem an. Ich hatte damit nicht gerechnet. Das war in der Tat ein Schock, denn ich konnte mir nicht vorstellen, woher dieses Geschöpf gekommen war. Es musste draußen auf uns gelauert haben, und ich glaubte auch nicht, dass es jeden Wagen anspringen würde.
    Aber hier bei uns.
    Er hockte auf der Haube. Er hatte den Kopf so gedreht, dass er durch die Scheibe ins Innere starren konnte. Ob er da viel sah, das glaubte ich nicht so recht, aber ich ließ ihn erst mal starren, während ich Julian eine Frage stellte.
    »Kennst du ihn?«
    Er blieb stumm und schüttelte nur den Kopf.
    Weitere Fragen erübrigten sich. Ich schaute mir das Wesen an. Man hätte von einem Hund sprechen können. Beim ersten Hinschauen sah das Tier tatsächlich so aus, aber ich war mir nicht sicher. Es konnte auch etwas anderes sein.
    Aber was?
    Eine Antwort wusste ich nicht. Ich konzentrierte mich auf den Kopf des Tieres und sah, dass dies kein Hundeschädel war. So einen hatte ich noch nie im Leben gesehen. Der hatte eine zu breite Stirn, schon übergroße Ohren und eine ebenfalls breite Schnauze, die stark nach vorn gezogen war. Im Moment war sie geschlossen, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie ein kräftiges und mörderisches Gebiss beinhaltete, wenn das Wesen sein Maul öffnete.
    Als hätte das Tier meine Gedanken erraten, riss es sein Maul auf, und jetzt zeigte es uns sein Gebiss. Und was für eines! Ich würde mörderisch sagen. Der Ober- und auch der Unterkiefer waren gespickt mit hellen und spitzen Zähnen, die alles zerbeißen oder zerreißen konnten.
    Neben mir schüttelte Julian den Kopf. »Was ist das für ein Tier? Nie im Leben ein Hund.«
    »So würde ich das auch sehen.«
    »Aber was ist es dann?«
    »Ich weiß es nicht, Julian. Ich habe nicht die Spur einer Ahnung. Da muss ich passen.«
    »Ich auch.« Er

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