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1846 - Kreise

Titel: 1846 - Kreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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findet!"
    „Natürlich."
    Empelime explodierte. „Ist das alles, was dir dazu einfällt?"
    Endlich schaute der Mann von seinen Skizzen auf. Mit einer unwilligen Bewegung legte er den Schreibstift zur Seite.
    „Der Eil-Service wird vollrobotisiert abgewickelt, unter syntronischer Kontrolle. Allerdings liegt der Preis höher. Aber die Hansan-Empelime-Sippe ist für ihre Sparsamkeit bekannt."
    Ich nehme dich mit ins All und lasse dich ohne Raumanzug durch die Schleuse gehen, schoß es dem Patriarchen durch den Sinn.
    Laut fagte er: „Um wieviel höher?"
    Die Antwort dauerte. Weil der Mann erst alle Frachtunterlagen durchblätterte. Auf einige Folien kritzelte er seltsame Zeichen. Er wirkte geistesabwesend. Endlich speiste er einige Zahlen in den Syntron ein.
    „Fünfundzwanzigtausendachthundert Galax", lautete seine Antwort.
    „Wann beginnt der Eil-Service?" donnerte Empelime.
    „Sofort. Sobald du bezahlt hast."
    Der Patriarch lief puterrot an. „Bin ich nicht mehr kreditwürdig?" platzte er heraus. „Willst du das sagen?"
    Der Plophoser malte schon wieder.
    „He!" brüllte Empelime. „Ich rede mit dir!"
    „Stör mich nicht."
    „Ich verlange den Eil-Service!"
    Ein knappes Nicken. „Gib mir deine Zahlungsanweisung, Springer! Sobald das erledigt ist, geht es los."
    Der Mann schmierte die Folie voll wie ein kleines Kind. Es war unbegreiflich. Zum erstenmal begann Empelime sich zu fragen, ob auf Olymp womöglich eine unbekannte Krankheit ausgebrochen war.
    Der Bordsyntron erledigte die Bezahlung.
    Danach erneut eine Wartezeit. Aber nur eine halbe Stunde. Dann rückten endlich die Roboter an.
     
    *
     
    Die ersten Stunden verliefen ohne Zwischenfälle. Mittlerweile war die Nacht über Trade City hereingebrochen, so finster wie im Innern der Kohlensäcke draußen in der Galaxis. Zu allem Überfluß regnete es in Strömen. In Sturzbächen schoß das Wasser über den Rumpf des Frachters und ergoß sich bis in die Laderäume. Die Wetterkontrolle spielte offenbar ebenfalls verrückt. Im Bereich des Raumhafens sollte es nicht in dieser Stärke regnen.
    Trotz der zusätzlichen Kosten beglückwünschte Deramus Empelime sich insgeheim zu seiner Entscheidung, den Eil-Service in Anspruch zu nehmen. Andernfalls hätte er für nichts mehr garantieren können. Er war gutmütig, aber ...
    Ein Zwischenfall brachte die Arbeiten vorübergehend ins Stocken. Vor einer der Heckschleusen stürzte ein Container in die Tiefe und gab dabei seinen Inhalt preis. Wertvolle Rohstoffe und Gewürze vermischten sich mit den schäumenden Wasserfluten und wurden vernichtet. Ein nicht unbeträchtlicher Verlust.
    Zu allem Unglück konnte keiner auf Olymp für den Schaden haftbar gemacht werden. Eine Unachtsamkeit des Lademeisters hatte den Ausfall eines Antigravs herbeigeführt und damit den Absturz des Containers.
    Die Aufzeichnung der Schleusenüberwachung verriet dem Patriarchen, daß der Schleusenmeister seine Pflichten aufs gröbste vernachlässigt hatte. Anstatt sich um den Neuzugang zu kümmern, hatte er mit zwei Fingern eigenwillige Zeichen auf das Innenschott gemalt.
    Wenig später begannen sich die Frachtbehälter auf dem Landefeld zu stapeln. An Bord kamen die Mannschaften mit dem Verstauen nicht mehr nach.
    Empelime überwachte den Fortgang der Arbeiten von der Zentrale aus. Natürlich registrierte er, daß der Soll/IstVergleich zusehends weiter auseinanderklaffte, doch das berührte ihn gar nicht mehr so intensiv. Seit er begonnen hatte, den Aufriß der NOCHIRAM mit allen Frachträumen eigenhändig auf Papier zu bringen, fühlte er sich so wohl wie schon lange nicht mehr.
    Er skizzierte Container, stapelte sie übereinander, zerknüllte das Papier und begann von neuem.
    Die Roboter des Eil-Service hatten ihre Arbeit beendet. Empelime registrierte es ohne jede Regung.
    Auch daß mehr als dreißig Container außerhalb des Frachters standen und ein Teil der Mannschaft begonnen hatte, die Behälter mit farbigen Symbolen zu verzieren, während andere immer noch im Schweiße ihres Angesichts schufteten.
    Die Container waren wie ein Würfel zusammengestellt.
    Deramus Empelime skizzierte Würfel. Viele Würfel, in vielen Variationen. Es war schön, eine wirkliche Aufgabe zu haben. Aber der Würfel war nicht die Lösung.
    Vergeblich versuchte der Patriarch, etwas zu schaffen, was vor seinen kritischen Blicken Bestand hatte.
    Je mehr er zeichnete, desto aufgewühlter fühlte er sich.
    Im Morgengrauen kamen die Roboter zurück, als gerade der

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