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1846 - Kreise

Titel: 1846 - Kreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder abzuklingen.
    Dinnie Clandor war mit sich und der Welt zufrieden.
     
    10.
     
    Die GILGAMESCH beendete die letzte Überlichtetappe mehrere Lichtstunden vor Boscyks Stern. Uns lag eine Vielzahl von Auswertungen vor, die eindeutig bewiesen, daß auf Olymp große parapsychische Kräfte existierten. Die Umstände schienen denen auf Topsid im Detail vergleichbar zu sein.
    Mit siebzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit näherten wir uns dem Planeten.
    Alles wirkte normal. Zumindest auf den ersten Blick. Der abgehörte Funkverkehr bestand jedoch überwiegend aus der Kommunikation zwischen Frachtern und den Bodenstationen. Schiffskapitäne beschwerten sich über schleppende Abwicklung, brachliegende Kapazitäten und horrende Wartezeiten. Die Antworten blieben einsilbig.
    Was- auffiel, war eine unverkennbare Monotonie. Und wenig Geschäftigkeit. Als hätte Olymp seine Bedeutung als Handelswelt plötzlich verloren.
    Innerhalb von eineinhalb Stunden orteten wir fünfzehn große Frachter, die, allem Anschein nach ohne Fracht gelöscht oder aufgenommen zu haben, ihre Wartepositionen im System aufgaben und nach kurzer Zeit in den Hyperraum gingen.
    Die Ortungen der ehemaligen Freihändlerwelt reichten weit in den Raum hinaus. Die Annäherung der GILGAMESCH konnte gar nicht unbemerkt geblieben sein. Dennoch erreichte uns keine Aufforderung zur Identifikation.
    Die Passivorter schwiegen.
    Boran Skarros überbrachte mir die Meldung, daß die Quelle der hyperdimensionalen Verzerrungen auf dem zweiten Planeten eindeutig eingepeilt worden war. Mit einer Mißweisung von lediglich fünfhundert Metern. Die Anomalie bewegte sich im Schrittempo von Trade City fort, ihre Entfernung zur Peripherie der Metropole betrug tausendundzwanzig Kilometer. In der Richtung gab es nichts von Bedeutung, wie die Archivdaten bewiesen. Lediglich dreitausend Kilometer von Trade City entfernt, in ziemlicher Einöde, existierte ein Stützpunkt für Abenteuerurlauber.
    Ich ließ um Landeerlaubnis bitten. Keine Antwort.
    Eine zweite, massive Anfrage brachte wirres Gestammel. Wer immer da unten die Funküberwachung innehatte, ihn interessierte die vielgestaltige Form von Schneekristallen weit mehr als die avisierte Landung eines Raumschiffes von der Größe der GILGAMESCH.
    Wir hatten uns dem Planeten bis auf weniger als einhunderttausend Kilometer genähert, als die Ortungen eine Springerwalze erfaßten, deren Start nur unter großen Geburtswehen zum halbwegs passablen Manöver wurde. Auf dem Raumhafen lief das vollautomatische Notfallprogramm ab, das den Frachter mit Traktorbeam und Peilstrahl in den Weltraum bugsierte.
    „Stockbesoffen", kommentierte meine Stellvertreterin kopfschüttelnd.
    „Oder beeinflußt", ergänzte ich. Gerine bedachte mich dafür mit einem nachdenklichen Blick, bevor sie zustimmend nickte.
    Mit mickeriger Beschleunigung strebte das Walzenschiff von Olymp fort. Es sah nicht so aus, als würden die Springer irgendwann in den nächsten Stunden in den Hyperraum gehen wollen.
    „Den Frachter identifizieren!"
    Nicht einmal fünf Minuten vergingen, bis alle Daten vorlagen. Das Schiff war die NOCHIRAM, ein altersschwacher 240-Meter-Frachter der Springersippe Hansan-Empelime, mehrfach umgebaut, zuletzt in der Hand von ImprintOutlaws knapp eine halbe Million Lichtjahre außerhalb der Milchstraße in einem Bereich von Dunkelmaterie havariert.
    Das alles interessierte aber nur am Rande. Wichtig erschien mir einzig und allein, daß dieses Schiff eben erst Olymp verlassen hatte.
    „Funkkontakt herstellen! Ich bitte um die Erlaubnis, mit Begleitern an Bord der NOCHIRAM kommen zu dürfen."
    Der Springer schwieg. Auch als ich den Kurs der GILGAMESCH ändern ließ. In fünftausend Kilometern Entfernung zu dem Frachter würden wir Flugrichtung und Geschwindigkeit angleichen.
    Endlich stabilisierte sich eine Bildübertragung. Ich blickte in das Gesicht eines blutjungen Springers - er mochte kaum älter als vierzehn oder fünfzehn Standardjahre sein. Sein Bartwuchs war jedenfalls über einige rötliche Stoppeln nicht hinaus.
    „Ich kenne dich aus den Nachrichtenspots", begann er zögernd. „Du bist Atlan, nicht wahr?"
    „Der Verräter", hätte er am liebsten hinzugefügt, wagte es aber doch nicht. Ich sah es seiner Miene an.
    „Du solltest nicht alles für bare Münze nehmen, was über mich berichtet wird", antwortete ich. „Du bist allein an Bord?"
    Er machte eine Geste der Verneinung.
    „Die anderen ... sie sind ... ich weiß nicht, wie ich

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