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1847 - Schiff der verlorenen Seelen

1847 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 1847 - Schiff der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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standen vor ihm. Zwei nebeneinander, der dritte versetzt von den beiden. Und dann gab es noch den vierten, den kleineren, der etwas höher war als ein normaler Mensch.
    Kunstgegenstände befanden sich in seinem Inneren. Er wusste nicht, ob er das glauben sollte. Aber die Papiere waren in Ordnung gewesen. Dass er beim Beladen eingeschlafen war, das war Pech gewesen. Nach dem Erwachen war der Container schon versiegelt gewesen. Jedenfalls war er froh, wenn er ihn von Bord hatte. Das würde noch dauern. Die englische Küste lag recht weit entfernt, und er musste bis in die Themsemündung.
    Zweimal waren sie einem Kreuzfahrer begegnet, der fast die gleiche Route fuhr. Bohrinseln hatten sie gesehen, und wieder das Salz auf den Lippen geschmeckt.
    Davon war unter Deck nicht viel zu merken. Hier galten andere Gesetze. Hier war es stickiger. Der Geruch lastete schwer auf ihm. Es roch nach Farbe, nach Holz und auch nach …
    Arne Rundbergs Gedanken stockten. Er zog die Nase hoch. Verdammt, wonach roch es hier?
    Er wusste es nicht. Aber der Kapitän war ein neugieriger Mensch. Er ging allem auf den Grund, besonders wenn es sich um etwas handelte, was mit seinem Schiff zu tun hatte.
    Er schaute erst mal auf dem Boden nach. Hier unten war die Beleuchtung recht schwach, aber dagegen gab es ein Mittel. An gewissen Stellen lagen Lampen bereit, und der Kapitän holte sich eine. Er nahm das flache Gerät in die Hand und leuchtete die Umgebung ab.
    Nein, von hier stammte der Geruch nicht. Da war alles okay. Er sah auch nichts auf dem Boden liegen, und auch an den Wänden klebte nichts, was seine Aufmerksamkeit erregt hätte. Unter der Decke war auch alles okay. Er sah es, als der Lichtschein darüber hinweg wanderte.
    Was tun?
    Der Kapitän schnüffelte weiter. Ja, da war tatsächlich wieder was. Ein Geruch, der nicht neu für ihn war, den er die ganze Zeit schon wahrgenommen hatte. Aber woher stammte er?
    Er war da, daran gab es keinen Zweifel. Und jetzt wollte er die Quelle finden, denn so etwas musste es einfach geben. Er durchwanderte den Raum und zog immer wieder die Nase hoch. Er schaute in die Ecken, bevor er dann dicht an den großen Containern entlang schlich.
    Er roch es.
    Das war auch alles.
    Zu erkennen war nichts. Aber der Geruch verschwand nicht. Es musste einfach eine Quelle geben.
    Und die gab es.
    Arne Rundberg zuckte zusammen, als hätte man ihm einen harten Stoß versetzt. Jetzt wusste er Bescheid und war sich auch sicher.
    Der Geruch, der seine Nase so quälte, drang von einer bestimmten Stelle aus ins Freie.
    Es war der kleine Container!
    Arne Rundberg bewegte sich nicht mehr. Er blieb auf der Stelle stehen und wartete ab. Er schüttelte den Kopf wie jemand, der die Wahrheit nicht glauben konnte, aber hier musste er es glauben. Es gab keine andere Möglichkeit. Es roch nach – ja, wonach roch es denn?
    Nachdem sich der Kapitän diese Frage gestellt hatte, kam in seine Gedankenwelt Bewegung. Er brauchte nicht lange, um die Lösung zu finden. Die präsentierte er sich selbst.
    Es stank nach Verwesung!
    ***
    Man konnte sagen, dass der Kapitän schon eine Menge erlebt hatte, aber das hier war neu. Dieser Segler hatte schon manche Fracht transportiert, aber keine, die nach Verwesung stank wie diese hier. Er wusste nicht genau, was sich in diesem Container befand, es war ihm nur klar, dass es organische Stoffe waren, die eigentlich hätten gekühlt werden müssen, was aber nicht der Fall war, sonst hätte die innen befindliche Ladung nicht so gestunken.
    Das war für ihn in der Tat ein Hammer. Er wusste nicht, was er sich darunter vorzustellen hatte, aber Sekunden später dachte er schon konkreter. Da kam ihm Fleisch in den Sinn, das dort in diesem Container gelagert und nicht gekühlt worden war und nun anfing zu vergammeln. Es war schlecht geworden und roch.
    Rundberg blieb stehen. Er war dicht an den Container herangetreten. Der Geruch wurde stärker, und als er ihn einsaugte, verzog er die Lippen.
    »Widerlich …«
    Der Kapitän überlegte, was er tun konnte. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass in diesem kleinen Container eine verderbliche Ware lagerte. Von Kunstgegenständen war berichtet worden, aber die rochen nicht.
    Oder doch?
    Es musste etwas geschehen, dessen war er sich sicher. Eigentlich hatte er nicht das Recht, die Ladung zu öffnen, aber er war der Kapitän, er hatte hier das Sagen, verflucht noch mal.
    Man konnte den Container mehr als eine mannshohe Kiste ansehen, die einen Zugang hatte. Eine

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