Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1849 - Der Unheilbringer

1849 - Der Unheilbringer

Titel: 1849 - Der Unheilbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
her.
    Für mich stand eines fest.
    Ab jetzt würde es ein blutiges Halloween werden …
    ***
    Lilly und Timmy waren unterwegs. Sie schellten nicht an allen Häusern, sondern suchten sich nur die bestimmten aus, wo sie auch sicher sein konnten, etwas zu bekommen.
    Sie gingen allein, aber es gab einen unsichtbaren Begleiter, der sich zwischen sie gedrängt hatte, und das war die Furcht. Sie war da, sie wollte auch nicht verschwinden. Besonders Timmy wusste, dass etwas im Ort lauerte, sonst wäre der Besuch aus London nicht gewesen.
    Aber wo lauerte das Grauen?
    Bisher hatten die beiden es nicht zu Gesicht bekommen, aber sie waren noch nicht durch.
    Am Ende der Straße, in die sie eingebogen waren, stand noch ein älteres Haus ein wenig von den anderen entfernt. Ein Stück Rasen bildete den Zwischenraum zu den anderen Häusern.
    Als Timmy seine Schritte verlangsamte, blieb seine Begleiterin stehen.
    »Hast du was?«
    Der Junge nickte. »Ja, keinen Bock mehr.«
    »Ach, du willst Schluss machen?«
    »Genau.«
    Lilly sagte erst mal nichts. Sie stand da und schaute sich um. Dabei zog sie die Nase hoch. »War ja ein kurzer Spaß.«
    »Wieso?« Timmy schob seine Schweinemaske hoch. »Willst du noch ein bisschen durch den Ort laufen?«
    »Ist ja noch früh, nicht?«
    »Stimmt.« Jetzt grinste er. »Da habe ich eine Idee. Wir hören auf und ziehen gegen Mitternacht noch eine Runde durch. Da haben wir dann die richtige Halloween-Zeit.«
    Beide schauten sich an. Beide überlegten. Und sie warteten darauf, dass jemand eine Antwort gab.
    »Ich bin dabei!«, sagte Lilly schließlich.
    Timmy atmete tief durch. »Super, echt, das ist super.« Ihm war so etwas wie ein Stein vom Herzen gefallen.
    »Aber eines noch«, sagte Lilly.
    »Was denn?«
    Sie streckte ihren Arm aus. »Da vorn steht das Haus. Dem sollten wir noch einen Besuch abstatten. Wenn wir den hinter uns haben, sind wir durch. Ist das okay?«
    Timmy schaute hin. »Lust habe ich keine.«
    »Ist ja das letzte Haus.«
    »Und wer wohnt dort?«
    Lilly zuckte mit den Schultern. »Ich kenne die Leute auch nicht. Aber wir könnten sie ja kennenlernen …«
    »Ich weiß nicht so recht, ehrlich nicht«, murmelte Timmy. »Ich will lieber gehen.«
    »Angst?«
    »Ha, wieso das denn?«
    »Ich dachte nur.«
    »Nein, wir sind doch diejenigen, die anderen Leuten Angst machen.«
    Lilly stieß ihn in die Seite. »Ja oder nein?«
    Timmy verdrehte die Augen. »Okay, du Quälgeist. Ich bin dabei.«
    »Dann komm.«
    Sie mussten nicht weit laufen, aber es befand sich kein weiteres Haus zwischen ihnen, und vor dem bestimmten blieben sie stehen. Es hatte keine graue Fassade, sondern eine aus Backsteinen. Ein Gerüst reichte bis fast an das Dach heran. Ein Zeichen, dass hier noch gearbeitet wurde.
    Hinter den Fenstern war es hell. Aber es war nicht die Helligkeit einer elektrischen Lampe, sondern eine andere, die wohl von einer Kerze abgegeben wurde.
    Timmy meinte: »Sieht nicht so aus, als ob die öffnen würden.«
    »Da kannst du recht haben. Aber wir schellen trotzdem. Jetzt, wo wir schon mal hier sind.«
    »Gut, dann tu es.«
    Das ließ sich das Mädchen nicht zweimal sagen. Sie drückte auf den Klingelknopf, der wie eine kostbare Perle schimmerte, und beide hörten hinter der Tür ein schepperndes Geräusch.
    »Komisches Geräusch«, murmelte Timmy.
    »Ja, das meine ich auch.«
    »Dann können wir ja wieder gehen.«
    Dagegen hatte Lilly nichts einzuwenden. Warum sie die Hand ausstreckte und damit auch noch die Tür berührte, das wusste sie selbst nicht, aber sie tat es, und sie gab sogar noch ein wenig Druck, sodass die Tür nach innen glitt.
    Sie war offen!
    Das konnte Lilly kaum fassen. Sie stand da und schaute in das Haus hinein, so weit sie es schaffte. Es war ein dunkler Flur, der vor ihr lag, aber nicht völlig finster, denn an seinem Ende schimmerte Licht.
    »Was ist denn?«, flüsterte Timmy.
    »Die Tür war offen.«
    »Habe ich gesehen.«
    »Ist doch seltsam, wie?«
    Timmy stöhnte auf. »Das mag dir seltsam vorkommen, mir ist es egal, ich betrete das Haus nicht.«
    »Aber ich möchte reingehen.«
    »Warum das denn?«
    »Nur kurz.« Lilly war jemand, die sich so leicht nichts sagen ließ. Sie bewegte sich nach vorn und hatte schon die Schwelle überschritten. Dann stand sie im dunklen Flur. Zwar sah sie an seinem Ende das Licht, doch sie konnte nicht abschätzen, wie weit es entfernt war.
    »Komm jetzt zurück!«, drängte Timmy.
    »Gleich. Warte noch.«
    »Was gibt es denn

Weitere Kostenlose Bücher