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1865 - Zeit des Terrors

Titel: 1865 - Zeit des Terrors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und verdrängte jeden Gedanken an das frühere Ich - und erschrak um so stärker, wenn etwas tief aus ihr heraus nach oben zu drängen versuchte, durch die immer dicker werdende Schale.
    Es gab sie, diese Augenblicke. Und sie wußte, sie mußte etwas dagegen tun.
     
    *
     
    Kaif Chiriatha war allein und sehnte sich, entgegen ihren Vorsätzen, nach einem Partner. Aber sie durfte sich niemandem mehr hingeben. Dies wäre Schwäche. Sie mußte die Kontrolle behalten, über alles, vor allem über sich selbst. Und der Gedanke an die körperliche Berührung durch einen Galornen verursachte ihr Übelkeit.
    So etwas gab es nicht mehr für sie.
    Doch ein Partner, mit dem sie die anstehenden Projekte und Probleme bereden konnte? Der ihr auch zu sagen vermochte, worin sie sich vielleicht irrte? Ein Partner von gleichrangiger Intelligenz, der dennoch nie auf den Gedanken käme, sie zu betrügen?
    Mußte er denn galornisch sein?
    Kaif Chiriatha ging in den hoch aufgerüsteten Kom-Raum und sprach den Syntron an.
    „Kannst du mir eine Holographie erschaffen, Tammen?" fragte sie direkt. „Ich meine damit eine Kunstfigur, einen künstlichen Galornen, der alle Verhaltensmuster eines lebenden Galornen mit dem unbestechlichen, sachlichen Intellekt eines Computers vereint?"
    „Ichwill es versuchen, wenn es dein Wunsch ist, Herrin", antwortete der Syntron. „Nur brauche ich dazu Daten. Wie soll dein Partner aussehen? Wie spricht er? Wie denkt er?"
    Kaif holte tief Luft, als ihr ein phantastischer Gedanke durch den Kopf schoß.
    „Ich werde es dir morgen genau zeigen können", sagte sie.
    „Wo soll dir der Partner zur Verfügung stehen, Herrin?" fragte der Syntron.
    „Überall hier in meinem Haus", antwortete sie. „In jedem Raum."
    „Dann müssen zusätzliche Installationen vorgenommen werden. Es bedarf Holoprojektoren in jedem Raum."
    „Auch darum werde ich mich kümmern", versprach Kaif Chiriatha. „Warte bis morgen!"
    Dann ließ sie sich vom zentralen Schacht nach oben tragen und landete wieder auf dem Rücken, auf ihrem ehemaligen Sternenbett.
    Plötzlich lachte sie wie eine Besessene und schüttelte sich in ekstatischen Krämpfen.
    Pool Tammen!
    Wer anders als er konnte ihr künftiger Partner sein? Er war seit Jahrzehntausenden tot, aber alles, was sie von ihm wissen mußte, war entweder in Ce Rhiotons Haus gespeichert oder auf Tribath, auf seinem alten Schiff, der KEMPEST Kaif fand keine Ruhe und verließ ihr Haus. Sie betrat den nahen Transmitterkreis und ließ sich ins Zentrum von Baaken Bauu abstrahlen.
    Dort justierte sie den Transmitter auf Tribath und hob die Sperre für diesen einen Durchgang auf.
     
    4.
     
    Perry Rhodan Ich wußte natürlich, daß mich Bull für verrückt hielt, als ich mich hinabbeugte und an dem Griff zog.
    Und ich wußte genauso, wie dumm sein Gesicht war, als mir das scheinbar Unmögliche gelang und ich den Schachtdeckel, das Schott, anhob.
    Ich bin sicher, daß es aus einer ultradichten Legierung bestand, aber es war dennoch so leicht, als bestünde es aus Federn. Das Schott war vielleicht von einem Geschoß nicht zu durchschlagen, und dennoch konnte ich es benutzen wie einen fünf, meinetwegen eben sechs Meter durchmessenden Kreis aus Papier. Ich denke, daß es von uns verborgenen hydraulischen oder antigravitatorischen Kräften gehoben wurde, wenn es einmal am Griff berührt worden war. Genauso kam es mir vor, und dazu paßte, daß es sich auch noch weiter bewegte, als ich es längst losgelassen hatte.
    Als es senkrecht hochgeklappt war und wir in den Schacht darunter sehen konnten, erblickten wir in einem seltsam diffusen roten Licht Unmengen von technischen Anlagen - High-Tech, sehr wahrscheinlich galornischen Ursprungs - in hoher Packungsdichte.
    Ich hatte den Kopf in diesen Minuten relativ frei, abgesehen von dem mentalen Druck, der immer auf uns lastete, seit wir auf Gaalo gelandet waren. Ich kannte Bully. Er erwartete, daß wir über unseren letzten Aufeinanderprall sprachen. Aber hier unten war nicht die Luft, die durch ein Gespräch darüber gereinigt wurde.
    Ich wartete jeden Moment darauf, daß es uns wieder packte.
    „Lebenserhaltungsanlagen", hörte ich den Dicken sagen.
    Ich drehte mich, noch vor dem Schacht im Schacht kniend, dessen Grund ich nicht sehen konnte, verständnislos zu ihm um. Ich begriff wirklich nicht, was er da redete.
    Aber mein alter Freund nickte stur.
    „Lebenserhaltungsanlagen", wiederholte er und deutete in die Tiefe, auf die dicht an dicht gepackten

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