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1867 - Der TraumtÀnzer

Titel: 1867 - Der TraumtÀnzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weile in seinem Kopf, „ich kann ihn spüren.
    Aber er ist sehr schwach. Wir können ihn vielleicht töten."
    „Das habe ich bereits versucht", wehrte Saedelaere ab.
    „Wir könnten es zu zweit noch einmal versuchen."
    „Nein", entschied er. „Wir verschwenden nur meine Kraft. Es kann sein, daß noch ein paar schwierige Dinge vor uns liegen."
    „Wo sind wir hier überhaupt?"
    „Ich nehme an, daß wir uns in einer Hyperraumblase befinden."
    Saeelaere gab der Haut zu verstehen, daß er im Augenblick keine Gespräche wünschte. Er versuchte trotz der Schmerzen im rechten Ellenbogen nachzudenken. Wenn er es schaffte, etwas über die Blase herauszufinden, dann hatte er vielleicht den Weg, wie er sie zerstören konnte.
    Die Stille währte nicht sehr lange.
    „Willst du hierbleiben, Alaska?" fragte die Haut vorsichtig in seinem Kopf.
    „Das habe ich noch nicht entschieden."
    „Hier gibt es keine Nahrung mehr", bemerkte sie.
    Er lachte. „Du bist schon wieder hungrig?"
    „Natürlich. Ich werde maximal noch einen Tag durchhalten."
    „Ich kann dir nicht versprechen, daß wir Nahrung finden, Haut. Diese Welt durchmißt zwanzig Kilometer. Das ist nicht viel. Ich weiß nicht einmal, ob die Materie auf Dauer stabil bleibt."
    Darauf gab die Haut keine Antwort. Sie löste sich von seinem Körper und bildete eine wulstartige Krause in seinem Nacken.
    Saedelaere setzte sich mit schwankenden Schritten in Bewegung. Er wanderte hangabwärts. In einigen Kilometern Entfernung, so erinnerte er sich, lag eine Siedlung. Dort hoffte er Nahrung zu finden. Den Rucksack ließ er zurück, weil er sich mit nur einem Arm nicht damit belasten wollte.
    Saedelaere wanderte drei Stunden lang. Er blickte immer wieder zum Himmel hinauf, in der unbestimmten Erwartung, dort eine Bewegung wahrzunehmen, aber alles blieb ruhig.
    Die Landschaft war auf eine seltsame Weise in sich verfaltet. Der Schöpfer dieser Welt - wer immer es war - hatte ein viereckiges, planes Stück Oberfläche zu einer Kugel verformt. Und er hatte sich dabei keine sonderliche Mühe gegeben. Manche Bezirke wirkten unberührt, so wie vorher auch, andere schienen merkwürdig gestaucht. Felswände konnten in der Mitte abgeschnitten sein, Wanderwege endeten im Nichts.
    Bruchstücke von manchmal hundert Metern Länge schienen einfach aus der Landschaft herausgeschnitten.
    Der unbekannte Schöpfer hatte für die Hohlwelt zuviel Materie zur Verfügung gehabt. Der überflüssige Rest war vermutlich im Hyperraum geblieben. Um einen Schönheitspreis war es nicht gegangen.
    Am Ende der zweiten Stunde blickte der Terraner auf eine kleine Siedlung hinab. Am Rand einer blanken, wie mit dem Messer abgetrennten Felswand standen zehn Häuser. Er konnte sich erinnern, daß die Zahl vor der großen Explosion, vor Goeddas Tod, ungefähr dreißig betragen hatte.
    Saedelaeres Knie zitterten. Im linken Arm hatte er keine Kraft mehr, der rechte war momentan wieder gefühllos.
    Von den Bewohnern gab es keine Spur. Er hatte das auch nicht erwartet. Eine angelehnte Tür im ersten Haus, das er untersuchte, benutzte er, um sich Zutritt zu verschaffen. In der Küche fand er Fertiggerichte und ein paar Flaschen Mineralwasser. Saedelaere aß und trank gierig. Die Haut versenkte ihre Tentakel in seine Körperöffnungen und verschaffte sich so die benötigten Nährstoffe.
    Saedelaere legte sich auf eine Couch. Er brauchte Ruhe, wenigstens eine halbe Stunde. Nach kurzer Zeit fing der Zellaktivator wieder zu pulsieren an. Er spürte, wie er sich erholte, wenn auch viel zu langsam.
    Zum ersten Mal nach dem Erwachen konzentrierte er sich vollständig auf Jenseitsdreur, mit gleichmäßiger Atmung und geschlossenen Augen. Der Philosoph, der immer noch irgendwo im Bewußtsein der Haut gefangen steckte, hatte ebenfalls neue Kräfte geschöpft. Sein mentales Potential hatte sich in etwa verdoppelt.
    Jenseitsdreur hielt absolute Ruhe. Er versuchte wohl, sich unsichtbar zu machen.
    Aus welchen Grund?
    Saedelaere wurde plötzlich mißtrauisch. Er spürte nun, daß Jenseitsdreur immer stärker wurde, in einem schwer feststellbaren, jedoch kontinuierlichen Prozeß. Woher nahm er die Kräfte?
    Saedelaere/die Haut/Jenseitsdreur sie bildeten so etwas wie ein geschlossenes System. Man konnte nie sagen, wer gerade die Oberhand besaß - die mentale Energie innerhalb des Systems blieb allerdings immer gleich. Wenn Jenseitsdreur stärker wurde, ging dieser Vorgang logischerweise entweder auf Kosten Saedelaeres oder auf Kosten der

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