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1867 - Der TraumtÀnzer

Titel: 1867 - Der TraumtÀnzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren jedoch bewaffnete Einheiten dabei. Aus den Mündungen ihrer Mikrostrahler lösten sich grelle Blitze. Keiner davon durchschlug die Panzerung des Gleiters.
    Benjameen suchte nach einem Kontrollfeld, für die Defensiv-Systeme des Fahrzeugs. Nach drei oder vier Sekunden betätigte er wahllos einige Schalter. Einer davon mußte richtig gewesen sein. Rings um den Gleiter flackerte ein roter Vorhang auf, eine Hülle aus Energie, die keinen Strahlschuß mehr passieren ließ.
    Damit war er nicht mehr angreifbar.
    Er benötigte fünf Minuten, bis ihm die Anordnung der Steuerelemente keine Rätsel mehr aufgab.
    Benjameen steuerte den Gleiter auf hundert Meter. Die Polizeikaserne lag nun weit unter ihm.
    Über so etwas wie eine Karte verfügte er nicht, weil er den Bordcomputer zerstört hatte. Egal, der Weg Richtung Wüste war leicht zu finden, auch ohne syntronische Unterstützung. Khoukarest lag am westlichen Rand, also mußte er sich nur östlich halten.
    Etwa dreißig Minuten lang ließ er den Gleiter mit zweihundert Kilometern pro Stunde fliegen, dann hörte jede Besiedlung auf, und unter ihm erstreckte sich nichts als goldgelber Sand in Dünenform.
    Er verdoppelte die Fluggeschwindigkeit. Nach weiteren vierzig Minuten hatte er ungefähr den Mittelpunkt der Khoukar erreicht.
    Die Blase, von der er geträumt hatte, durchmaß zwanzig Kilometer. Er hielt nach einem riesengroßen runden Gebilde Ausschau. Aber so weit der Blick reichte - wasin dieser Höhe angesichts der klaren Wüstenluft eine ziemliche Strecke war -, es gab nicht den Schimmer einer ungewöhnlichen Formation.
    Benjameen änderte den Kurs, einmal, zweimal, danach den halben Tag lang immer wieder. Die Hohlwelt schien nicht zu existieren. Er hatte sich möglicherweise getäuscht, und was er gesehen hatte, war vielleicht wirklich nicht mehr als ein Traumgespinst.
     
    7.
     
    Die nötige Entfernung Saedelaere befahl der Haut, von ihm abzugleiten. Bevor die Jagd losgehen konnte, galt es eine Reihe von Vorbereitungen zu treffen.
    Er zog unter großen Mühen und noch größeren Schmerzen das Oberteil seines Schutzanzugs aus..
    Augenblicklich fing er zu frieren an. Aber das schien ihm noch das geringste Problem zu sein.
    Sein rechter Arm sah schlimm aus. Das Ellenbogengelenk war sehr dick, allerdings hielt der Aktivator die Schwellung in Grenzen. An der Innenseite stach ein Knochensplitter durch die Haut. Es handelte sich also um eine offene Fraktur. Die Wundränder näßten stark. Mit diesem Handikap konnte er die Jagd vergessen.
    Saedelaere untersuchte die Verletzung, dann berührte er mit seiner linken Hand seinen Parasiten. Sie hatten augenblicklich mentalen Kontakt.
    „Du wirst mir helfen müssen, Haut", sagte er. „Das gebrochene Gelenk benötigt Versorgung."
    Die Haut schien in seinem Kopf zu erschrecken. „Dein Vertrauen ehrt mich, Alaska. Aber ich bin kein Arzt für Menschen."
    Er antwortete kühl: .>Das ist mir bekannt. Ich benötige trotzdem Hilfe."
    „Such dir einen Arzt!"
    „Du wirst das übernehmen. Ich beschreibe dir jetzt so präzise wie möglich, was du tun mußt. Also hör zu und merk dir genau, was ich sage."
    Die Haut kräuselte sich unruhig. „Alaska, das ist nicht möglich. Ich weiß nicht, was du willst. Ich kann mir nichts merken, vergiß es. Wenn ich etwas tun soll, dann gib mir Anweisungen, und ich tue es sofort."
    „Abgelehnt", erwiderte Saedelaere prompt. „Ich werde im Lauf der Behandlung möglicherweise das Bewußtsein verlieren."
    „Jenseitsdreur könnte die Gelegenheit nutzen!"
    „Nein. Dazu ist er noch zu schwach. Also gut, du wirst jetzt folgendes tun ..."
    Während er die Haut instruierte, machte er sich im Haus auf die Suche nach einem Erste-Hilfe-Pack.
    Fündig wurde er wiederum in der Küche. Mit den gesammelten Utensilien begab er sich ins Schlafzimmer.
    Saedelaere nahm eine liegende Haltung auf dem Bett ein. Er überlegte, ob er vorher ein Schmerzmittel nehmen sollte. Das hätte allerdings seine Empfindungen betäubt, und er konnte nicht spüren, ob die Haut es richtig machte. Vorausgesetzt, es gelang ihm überhaupt, bei Bewußtsein zu bleiben.
    „Okay", sagte er tonlos. „Du kannst anfangen."
    Die Haut umfaßte vorsichtig seinen Ellenbogen. Als sie anfing zuzudrücken, wurde ihm schwarz vor Augen. Die folgenden Minuten erlebte er aus einer abgehobenen, tranceartigen Warte, was für ihn die einzige Möglichkeit darstellte, eine Ohnmacht zu vermeiden. Er spürte, wie der bloßliegende Knochensplitter an seinen

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