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1867 - Der TraumtÀnzer

Titel: 1867 - Der TraumtÀnzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kleiner! Ich will das nicht tun, aber ich muß. - Und noch was! Sobald dieser Kerl hier tot ist, wird die Hohlwelt sich auflösen. Alles, was du hier siehst, verschwindet im Hyperraum. Der Vulkan und die Felsen und dieser Abhang. Du hast doch gesagt, das hier wäre dein .Traum, Benjameen. Wenn du irgendeine Möglichkeit hast, von hier zu verschwinden, dann tu es lieber jetzt."
    Saedelaere kniete mit dem Küchenmesser in der Hand vor dem Philosophen nieder.
    Er schaute hoch, Benjameen von Jacinta stand immer noch da.
    „Warum verschwindest du nicht endlich?" stieß er hervor.
    „Ich will es sehen. Ichwache schon rechtzeitig auf, okay?"
    „Wenn du aufwachst, wo steckst du dann?"
    „Auf Arkon. Wo denn sonst?"
    Arkon ... So ist das also.
    Saedelaere versuchte zu begreifen, daß die Explosion von Goeddas Raum sie aus dem Sektor Terra nach M13 geschleudert hatte, über mehr als dreißigtausend Lichtjahre.
    „Dann habe ich einen Auftrag für dich, Benjameen. Hör zu, sobald du zurück bist, versuchst du irgendwie eine Nachricht an die Öffentlichkeit zu bringen: Die Hohlwelt von Arkon war nicht die einzige. Es sind noch 51 andere Philosophen unterwegs. Hast du das verstanden?"
    „Ja."
    Er schrie den Jungen an: „Dann verschwinde jetzt!"
    „Nein", sagte Benjameen verstockt.
    Saedelaere war seit langem darauf vorbereitet, daß er möglicherweise sterben würde. Auch der Tod der Haut berührte ihn nicht sehr, noch weniger der von Dreur und Jenseitsdreur. Wie die Dinge lagen, konnte es allerdings auch den Jungen treffen. Saedelaere brachte das um den Verstand.
    Er hatte den Todestraum im Kopf, das Sterben einer ganzen Galaxis; was blieb ihm übrig, als die Opfer in der Hohlwelt abzuwägen gegen die unermeßliche Zahl, die im Ernstfall dagegenstand?
    Alaska Saedelaere war ein Aktivatorträger, mehr als tausend Jahre alt. Der Verantwortung durfte er nicht ausweichen. Er durfte sie niemand anderem aufbürden. Wenn er als Unsterblicher nicht imstande war, Verantwortung zu tragen, wer dann?
    Saedelaere schloß den Raumanzug für den unwahrscheinlichen Fall, daß er nach dem Zusammenbruch der Hohlwelt im freien All herauskam.
    Er hob mit der linken Hand das Küchenmesser. Und dann tat er es.
     
    *
     
    Ihm war völlig klar, daß er es ohne den Jungen nicht geschafft hätte. Nicht ohne Benjameen und diesen fantastischen Wurf - mit einem Stein über 50 Meter.
    Ein fürchterlicher Schock erschütterte ihn, gerade in dem Moment, als das Messer bis zum Heft ins zähe Gewebe des Philosophen eingedrungen war. Er zog das Messer mit einem Ruck nach vorn. Die Klinge durchtrennte ein lebensfähiges Organ, Dreur bäumte sich ein letztes Mal auf, kurz danach lag er still und atmete nicht mehr.
    Der Himmel fing plötzlich zu flackern an. Saedelaere hob den Kopf und schaute auf die Lichter des Hyperraums, die sich hinter einer braunen Eierschale in flammende Sonnen verwandelten.
    Ein mentaler Todesschrei erreichte ihn. Ausgangspunkt war die Haut, die Trägerin des Zwillings.
    Benjameen drängte: „Was ist mit dir?"
    „Jenseitsdreur ...", murmelte Saedelaere, auch wenn der Junge ihn nicht verstehen konnte. „Er stirbt ...
    Und er kämpft um jede Sekunde."
    Der Aktivatorträger zuckte zusammen. Er spürte, wie der letzte Rest Farbe aus seinem Gesicht wich.
    „Jetzt ... jetzt ist er tot." ‘ Die Haut zuckte einige Male, als Zeichen, daß sie in Ordnung war.
    Er blickte düster auf, nach oben, zum Himmel der Welt. Blitze schlugen aus einer firnbedeckten Region des Vulkans, die von diesem Standort flächendeckend sichtbar war. Der Schnee schien zu verbrennen. Ein Teil des Himmels (oder des Bodens, je nachdem von wo man schaute) wurde herausgesprengt.
    Das war der Anfang. Aus dem Blitzbündel entsprangen viele weitere. Sie breiteten sich in Windeseile aus.
    Plötzlich wurde alles hell. Saedelaere konnte nichts mehr sehen. Er verlor vollständig die Orientierung.
    Aus der umfassenden Helligkeit tauchte eine Kontur. Nach einer Weile, die für sein persönliches Empfinden eine Stunde dauerte, identifizierte er die Form als einen menschlichen Arm. Saedelaere lachte. Es war nicht zu fassen, Benjameen von Jacinta reichte ihm eine Hand. Er griff danach.
    Der Junge schien sich seltsamerweise nicht zu fürchten. „Halt dich an mir fest, Alaska. Ich kann dich vielleicht nach Hause lotsen."
    Das Inferno begann. Saedelaere sah den Leichnam des Philosophen in eine nicht definierbare Unendlichkeit wirbeln, dazwischen das Küchenmesser mit den zwei

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