Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
187 - Angriff der Anangu

187 - Angriff der Anangu

Titel: 187 - Angriff der Anangu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
Vom Netzwerk:
fiel der Schatten auch auf ihn. Er stolperte und schlug lang hin.
    Der Dingomutant sprang kläffend auf und ab. Sein Gebell war heiser und seine hektischen Bewegungen ließen offen, ob er die Flucht ergreifen oder angreifen wollte. Das Malala sprang kreischend und pfeifend heran. Ein Gebirge aus hellgrauem, lockigen Fell wuchs hinter dem erregten Tier und vor dem Mann aus der Vergangenheit in den Himmel. War es zwanzig Meter hoch, dieses gigantische Wesen, oder fünfundzwanzig?
    Es wuchs noch immer, und schließlich kam ein turmartiges Gebilde nach vorn, ein weißgraues Titanenbein hob und senkte sich, und ein schwarzer Huf, massiv wie der Stamm eines Mammutbaumes, stampfte das Malala in die Erde.
    Dessen jämmerliches Gepfeife verstummte schlagartig, und plötzlich gab auch der Dingo keinen Ton mehr von sich. Matthew Drax sprang auf und blickte auf den rötlichen Körper: Das Tier lag zuckend im Geröll, in seinem Schädel zitterte ein Pfeil! Matt bückte sich nach seiner Gurttasche und dem Rucksack. Die Tasche befestigte er an seinem Gurt, den Rucksack schnallte er auf seine Schulter. Dann rannte er los.
    Er spurtete an der Felskante entlang, bis sie allmählich in den grasbedeckten Abhang eines Hügels überging.
    Drax stürmte den Hang hinunter. Im Laufen griff er unter seine Jacke und zog den Kombacter aus dem Gürtel. Seine Blicke irrten über die karge Landschaft und suchten nach einer Deckungsmöglichkeit. Felsbrocken, Erdkuhlen, Bäume – alles viel zu klein! Der Buschhain unten im Tal! Er musste ihn erreichen…
    ***
    In der Höhle herrschte angespannte Stille. Daagsons Drohung hallte noch von den Wänden wider. Cantalic ließ ihre Machete sinken – aber nur um wenige Zentimeter; »Nimm das Messer runter!«, befahl sie mit heiserer Stimme. Ihre Augen flogen zwischen Big Charley und dem Gedankenmeister hin und her. Big Charley spannte den Bogen bis zum Anschlag. Die Sehnen und Adern unter der Haut seines ausgestreckten Linken Armes traten hervor. »Weg von ihr!«, blaffte Cantalic, und es klang, als hätte ein Toter aus den Tiefen der Höhle gerufen.
    Daagson Lippen wurden schmal. Er drückte seinen Dolch noch fester an den Hals der Großen Marsha. An einer Stelle platzte die welke Haut. Die alte Frau starrte Cantalic aus leeren Augen an. Blackdawn schluckte und schluckte. Sie streckte die Fackel über ihre Schulter, richtete sich langsam auf. Ihre Unterlippe bebte, als wollte sie etwas sagen, doch nur ein schreckhaftes Glucksen kam ihr über die Lippen.
    Cantalic stand jetzt wir festgefroren. »Das wagst du nicht…« Die junge Kriegerin sog hörbar die Luft ein.
    »Das wirst du nicht wagen!«
    Ein kaltes Lächeln glitt über das Gesicht des Anangu.
    »Bist du dir da so sicher?!« Noch bevor Cantalic antworten konnte zog er den Dolch durch den Hals ihrer Mutter. Eine Blutfontäne spritzte aus der klaffenden Wunde. Daagson ließ die alte Frau los. Sie griff sich an den Hals. Das Blut sprudelte ihr zwischen den Fingern hervor. Blackdawn stöhnte auf. Sie presste ihre Linke auf ihren Mund und starrte ungläubig auf ihre Mutter. Mit einem gurgelnden Laut sackte die Führerin der Reddoas zu Boden.
    Cantalic rang nach Luft. Dann ging sie schreiend auf Daagson los. Blitzschnell warf sich der oberste Anangu zur Seite. Big Charleys Pfeil ging ins Leere, Cantalics Klinge knallte auf Fels. Funken sprühten. Daagson aber sprang auf, packte die fassungslose Blackdawn und riss sie zwischen sich und die Angreiferin. »Bleib, wo du bist!« Von hinten klemmte er den linken Unterarm um Blackdawns Hals und riss ihren Kopf nach hinten auf seine Schulter. Wieder setzte er den Dolch an. »Ruf deine Krieger zusammen und verschwindet! Sonst stirbt auch eure neue Magica!«
    So heftig würgte er die Mutter seines ungeborenen Kindes, dass die zu röcheln und zu strampeln begann.
    Blackdawn ließ die Fackel fallen, die am Boden weiter brannte. Blackdawn verdrehte die Augen und fasste nach dem Arm, der ihren Hals einklemmte. Vergeblich – obwohl schwerer als Daagson, vermochte sie nicht sich zu befreien. Sie erschlaffte und begann zu wimmern.
    Die Worte des ersten Wächters des Uluru wirkten. Wie angewurzelt blieb Cantalic stehen. Ihr Körper zitterte bei dem Versuch, ihren Hass niederzukämpfen und einen klaren Gedanken zu fassen. »Mistkerl«, fauchte sie.
    »Sohn der Dämonen!«
    Sie geriet schier außer sich. Aber was sollte sie tun?
    Blackdawn durfte nicht sterben! Nicht auch noch sie!
    Blackdawn war die legitime Nachfolgerin

Weitere Kostenlose Bücher