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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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unsichtbaren Geisterhand aufgezogen - eine nach der anderen.
    In Sally Reynolds’ Wohnung befand sich niemand. Kein Mensch, kein Höllenwesen. Nur diese unheimliche, gefährliche schwarze Kraft, der ich in die Falle gegangen war.
    Sie steuerte den ganzen verrückten Ablauf, ließ Irreales Wirklichkeit werden, schmierte Blut auf Bett und Wand, ließ es wieder verschwinden, legte eine Tote auf die Matratze und nahm sie wieder fort, schuf einen Hohlraum hinter der Tapete und schloß ihn wieder, sobald sie keine Verwendung mehr dafür hatte…
    Sie war nichts Greifbares und deshalb so schwer zu begreifen.
    Aus einer der Laden fiel plötzlich eine schwarze Plastikrolle. Ein Stück davon wurde abgetrennt, es entfaltete sich, wurde zu einem Müllsack, der in Gedankenschnelle auf mich zusauste, sich über meinen Kopf stülpte und um meinen Hals zugezogen wurde.
    Ich sollte darunter ersticken!
    Zum Glück war die dünne Plastikhaut nicht reißfest. Ich krallte meine Finger hinein und schuf ein Loch, durch das ich sehen und atmen konnte.
    Korkenzieher, Dosenöffner, Schaschlikspieße entstiegen den Laden, als gäbe es keine Schwerkraft mehr.
    Ich geriet in ein gefährliches Trommelfeuer. Ein wahres Metallgewitter prasselte gegen mich. All diese Gegenstände waren zu Wurfgeschossen geworden, die mit großer Kraft gegen mich geschleudert wurden.
    Ich schützte meinen Kopf mit hochgehobenen Armen, duckte mich und entging einem Teppich aus blinkenden Löffeln und Gabeln, der pfeifend und klimpernd auf mich zusauste.
    Als nächstes kommen die Messer! schoß es mir durch den Kopf.
    Ich kämpfte mich auf die Laden zu. Sie waren bereits alle - bis auf eine -leer. In dieser letzten Lade lagen sämtliche Messer.
    Sie begannen zu vibrieren, die schwarze Kraft wirkte bereits auf sie ein, doch ehe sie sie herausheben und gegen mich werfen konnte, trat ich die Lade blitzartig zu und behielt den Fuß darauf.
    Ein wildes Klirren und Klappern drang aus der geschlossenen Lade. Die Messer schienen wie in einer Zentrifuge zu rotieren, schlugen gegen die Ladenwände und den Ladenboden, wollten heraus.
    Die Lade verstärkte den Druck, öffnete sich Millimeter um Millimeter. Ich hatte nicht genug Kraft im Bein, um die feindliche Energie zu bezwingen.
    Sobald die Lade einen Spaltbreit offen war, versuchten sich die unterschiedlichen Messerklingen herauszudrängen. Sie gebärdeten sich wie Lebewesen, die die Freiheit witterten und nicht länger eingesperrt sein wollten.
    Mit meinem magischen Ring bannte ich die Gefahr. Ich rammte ihn gegen die Ladenblende, und sämtliche Messer stürzten ab. Etwas schnellte zischend hoch und klatschte gegen die Decke -und dann war es vorbei mit dem Spuk.
    ***
    Früher war Tucker Peckinpah gern in Cruvs Gesellschaft gewesen, doch seit er zum heimlichen Feind der Ballard-Crew geworden war, zog er es häufig vor, allein zu sein. Aber er übertrieb es nicht, damit der Gnom nicht mißtrauisch wurde.
    Wenn der Industrielle sich zurückzog, behauptete er zumeist, daß er arbeiten müsse, doch das entsprach nicht immer der Wahrheit.
    Manchmal setzte er sich nur an seinen Schreibtisch und betrachtete mit starrem Blick den kleinen Bronzedrachen - ein Geschenk der Dämonin Amphibia, ein Andenken an sie, denn sie lebte nicht mehr, und er hatte geschworen, ihren Tod zu rächen.
    Seither half er Tony Ballard nur noch zum Schein, in Wirklichkeit aber intrigierte er gegen ihn, wo er konnte, und warf ihm fortwährend Knüppel zwischen die Beine.
    Dieses hinterhältige Spiel wollte er so lange fortsetzen, bis Tony Ballard so schwer stürzte, daß er nicht rasch genug wieder hochkam.
    Mit dieser Vorarbeit wollte er es den Vertretern der schwarzen Macht leichter machen, an den Dämonenjäger heranzukommen. Je mehr Schwierigkeiten es gab, mit denen sich Tony Ballard herumschlagen mußte, um so weniger konnte er sich auf seine eigentliche Aufgabe konzentrieren.
    Zur Zeit mußte sich Tony Ballard nicht nur vor schwarzen Feinden, sonderen auch vor der Polizei in acht nehmen, das hatte der Industrielle veranlaßt. Peckinpah hatte versprochen, Tony den Rücken freizuhalten, doch er hatte das Gegenteil getan.
    Er hatte dem Detektiv die Polizei auf den Hals gehetzt. Irgendwann würde er das - vielleicht - rückgängig machen, damit Tony glaubte, er würde für ihn immer noch jeden Stein aus dem Weg räumen. Mal sehen, wie sich die Dinge entwickelten.
    Der kleine Drache gab dem Industriellen Kraft, beherrschte und lenkte ihn. Tucker Peckinpah

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