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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er wurde etwas zugänglicher, weil er verstehen konnte, daß ich Sally Reynolds Wiedersehen wollte.
    »Ich habe noch nie so eine schöne Frau gesehen«, sagte er und rollte verzückt die Augen. »Wenn ich da an meine Alte denke. Brrr!« Er schüttelte sich und machte ein Gesicht, als hätte er Essig getrunken.
    Chad Taylor witterte ein Geschäft, und ich war dazu bereit. Ich zeigte ihm ein paar Scheine und sagte, die würden ihm gehören, wenn er mir verriet, wohin er Sally gebracht hatte.
    »Sie haben hoffentlich kein berufliches Interesse an der Lady«, sagte der Taxifahrer. »Sie war mir nämlich sehr sympathisch. Ich möchte nicht, daß sie meinetwegen in Schwierigkeiten gerät.«
    »Da kann ich Sie beruhigen«, antwortete ich. »Ich habe das Mädchen auf einer Party kennengelernt. Sie ging nach Hause, ohne mir zu sagen, wo sie wohnt, muß es wohl vergessen haben. Sie war ein bißchen beschwipst, Sie verstehen?«
    »Wenn Sie ihren Namen kennen, ist es doch ein leichtes…«
    »Normalerweise schon, aber sie scheint kürzlich übersiedelt zu sein. Da, wo sie früher gewohnt hat, ist sie nicht mehr anzutreffen.«
    Endlich gab Chad Taylor das Geheimnis preis. Gleichzeitig grabschte er sich das Geld. »Ich habe sie nach Notting Hill gefahren. Sie stieg vor einem Haus aus, das erst wieder in Schuß gebracht werden muß; es wirkte ziemlich heruntergekommen. Der Vorgarten ist verwildert, die Fenster sind schmutzig, und auf der Veranda zittern Spinnennetze im Wind.«
    ***
    Das Haus hatte früher einem Mann namens Hyram Oaks gehört, und Shirley und Robert Everett waren nicht glücklich gewesen, ihn zum Nachbarn zu haben, denn es war von ihm behauptet worden, daß er mit dem Teufel einen Pakt hatte.
    Wenn die Everetts genug Geld besessen hätten, wären sie sofort wieder ausgezogen, aber das konnten sie sich nicht leisten, und so lebten sie neben Hyram Oaks in ständiger Furcht.
    In so mancher Nacht ging es in Oaks’ Haus fürchterlich rund. Er feierte wüste Feste, ohne daß die Everetts Gäste ankommen gesehen hätten.
    In all den Jahren der Nachbarschaft befürchteten sie, daß ein böser Funke auf ihr Haus überspringen könnte.
    Hyram Oaks’ exzessiver Lebenswandel höhlte ihn aus. Mit 48 Jahren hatte er schon greisenhafte Züge. Wie ein gefährlicher, heimtückischer Raubvogel sah er aus, sein Kopf war klein und saß auf einem dürren Hals, die Augen glänzten in tiefen Höhlen.
    Die Everetts wichen ihm aus, wo sie nur konnten, und wenn es drüben besonders wild zuging, verstärkten und verlängerten sie ihre Gebete, damit der Himmel schützend seine Hand über sie und ihr Haus hielt.
    Eines Tages war es dann vorbei. Hyram Oaks war tot. Wahrscheinlich war sein Pakt abgelaufen. Man fand ihn mit gebrochenem Genick am Fuße der Kellertreppe und nannte es einen Unfall.
    Die Everetts glaubten es besser zu wissen, aber sie schwiegen, sie wollten nicht an diese unheiligen Dinge rühren und den Schlamm, der sich endlich gesetzt hatte, noch einmal aufwühlen.
    Erleichtert atmeten sie auf und genossen ihr Zuhause zum erstenmal nach so langer Zeit unbeschwert, aber dieses Glücksgefühl währte nicht lange, denn Hyram Oaks kam zurück!
    Sie sahen ihn nie, waren aber dennoch felsenfest davon überzeugt, daß er sein einstiges Treiben wieder aufgenommen hatte.
    Sie sahen Blitze durch das Haus zucken, hörten Stimmen, Flüche und Gelächter.
    Vermutlich spürten jene Leute, die das Haus besichtigten, daß damit irgend etwas nicht stimmte, denn es fand sich nie ein Käufer.
    Eines Tages endete das grauenerregende Treiben in Oaks’ Haus, aber die Angst, alles könnte wieder von neuem beginnen, wurzelte sehr tief im Herz der Everetts und ließ sie nie mehr los.
    Hyram Oaks und sein unheimliches Haus hatten ihnen ihr bescheidenes Leben völlig verdorben.
    Und nun hatten sie eine neue Nachbarin, eine strahlende Schönheit. Robert Everett hatte sie zufällig in das unheimliche Haus gehen sehen und ihren beachtlichen Mut bewundert.
    »Ich würde mich da nicht allein hineinwagen«, sagte seine grauhaarige Frau schaudernd. »Sie weiß wahrscheinlich nicht, um was für ein Haus es sich handelt.«
    »Ob sie es gekauft hat?« fragte Robert Everett und rieb sich nachdenklich und besorgt das Kinn.
    »Kann schon sein. Der Makler hat ihr bestimmt nicht verraten, was es mit diesem Spukhaus auf sich hat. Dem ist nur das Geschäft wichtig.«
    »Vielleicht sollte man sie warnen«, meinte Everett. »Sollte sie den Kaufvertrag noch nicht

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