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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht weg, denn auch ich wollte wissen, ob der Killer im schwarzen Trenchcoat ich war.
    Wir fanden es nicht heraus.
    »Soll ich das Band in Verwahrung nehmen?« fragte Tucker Peckinpah.
    Ich nickte, und er schloß die Kassette in seinem Safe ein.
    Als ich ging, sagte der Industrielle: »Sie sind nicht allein, Tony.«
    ***
    Meine Gedanken bildeten eine Endlosschleife, fingen immer wieder von vorn an. Es war zum Verrücktwerden.
    Hatte ich irgend etwas übersehen? Ich zerbrach mir während der Heimfahrt den Kopf.
    In der Oxford Street kam es zum Verkehrsinfarkt. Mein Rover war rettungslos eingekeilt, ich mußte auf bessere Zeiten warten. Einige Autofahrer verloren rasch die Geduld und stimmten ein wütendes Hupkonzert an, an dem ich mich nicht beteiligte, weil es sinnlos war.
    Der Lärm konnte den Blechpfropfen nicht auflösen.
    Sally Reynolds’ hübsches Gesicht erschien vor meinem geistigen Auge. Warum mußte sie so ein grauenvolles Ende nehmen? Damit ich in arge Schwierigkeiten kam?
    Fünf Minuten vergingen, dann rollte die Lawine weiter. Ich kam an einigen verbeulten Autos vorbei, auf der Fahrbahn glänzten Chromteile, Glassplitter und Blut.
    Für einige Fahrzeuginsassen war die Massenkarambolage glimpflich abgegangen. Sie waren mit dem Schrecken davongekommen. Ich konzentrierte mich auf den Verkehr. Solche Unfälle ziehen häufig weitere Unfälle nach sich, weil sich die Autofahrer im Vorbeifahren ablenken lassen.
    Ich erreichte Hyde Park Corner und bog kurz darauf zum Trevor Place ein.
    Im gleichen Augenblick rammte ich den Fuß aufs Bremspedal, der Rover machte einen Knicks, und ich starrte mit brennenden Augen durch die Frontscheibe, denn vor dem Haus Nummer 24 - vor meinem Haus - stand ein Polizeiwagen.
    ***
    Sie warten auf dich! durchzuckte es mich. Vielleicht wissen sie, welchen Wagen du fährst, und haben dich bereits bemerkt!
    Ich schaltete in den Rückwärtsgang, drehte mich um und fuhr los. Ein Junge kam mir auf einem Skateboard entgegen. Kopfhörer auf den Ohren, übermütig und unbekümmert. Um ein Haar wäre er gegen das Roverheck gekracht. Im letzten Moment sah er das Hindernis und wich ihm mit einer akrobatischen Meisterleistung aus.
    Ein Zusammenstoß mit ihm hätte mir gerade noch gefehlt. Er fuhr auf dem Gehsteig weiter, als wäre nichts gewesen. Im Moment hatte er eindeutig die besseren Nerven von uns beiden.
    Ich verließ Knightsbridge so unauffällig wie möglich und fuhr zu Pater Severin.
    »Ich bin in Schwierigkeiten«, sagte ich.
    »Dann bist du hier richtig, mein Freund«, erwiderte der Priester mit dem Pferdegesicht.
    »Kann ich bei dir wohnen?«
    »Solange du willst. Was ist geschehen?«
    »Die Polizei sucht mich - wegen Mordes an einer jungen Journalistin namens Sally Reynolds.«
    »Du hast damit natürlich nichts zu tun.«
    »Das… weiß ich nicht. Ich… bin nicht sicher.«
    »Tony!« Pater Severin sah mich entsetzt an.
    Ich erzählte ihm die ganze haarsträubende Geschichte. Trotz meiner eigenen Unsicherheit sagte der Priester überzeugt, daß er für mich jederzeit die Hand ins Feuer legen würde.
    »Du hast diesem Mädchen kein Haar gekrümmt«, sagte Pater Severin energisch. »Da ist eine ganz große Schweinerei im Gang. Jemand will dich fertigmachen, und er setzt dazu schwarze Magie ein.«
    Ich massierte meinen linken Unterarm. Die Bißwunde schmerzte mal wieder.
    Pater Severin bat mich, sie ihm zu zeigen. Ich erzählte ihm, wie ich dazu gekommen war.
    »Vielleicht hört der Schmerz auf, wenn wir die Narbe mit Weihwasser behandeln«, meinte der Priester.
    Wir begaben uns in die Kirche, und ich badete meinen Arm im Weihwasserbecken. Der Schmerz ließ tatsächlich rasch nach und verebbte.
    Pater Severin wiegte bedenklich den Kopf. »Das gefällt mir nicht, Tony. Unter der Haut scheinen sich schwarze Reste abgekapselt zu haben. Das könnte zu einer magischen Blutvergiftung führen.«
    Er riet mir, die Verletzung aufmerksam zu beobachten. Falls sie sich in irgendeiner Form veränderte, sollte ich unverzüglich zu ihm kommen.
    Ich erinnerte mich, daß mich die Bißwunde auf Tucker Peckinpahs Party auf irgend etwas aufmerksam machen wollte. Heute war ich wieder in Peckinpahs Haus gewesen, doch dieses eigenartige Prickeln hatte sich nicht wiederholt.
    »Besser, du sagst vorläufig niemandem, wo du bist«, riet mir Pater Severin.
    »Auch Tucker Peckinpah nicht?«
    »Nicht einmal er braucht zu wissen, wo du untergekommen bist«, meinte der Priester.
    »Boram wird sich um mich

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