Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1872 - Vermächtnis der Veego

Titel: 1872 - Vermächtnis der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ennox in dichten Pulks von Charon II. Keiner ließ sich mehr im Thean-Schiff blicken.
    Philip informierte A-12-98.
    „Sie werden erst zurückkehren, wenn ich es ihnen erlaube und die Pyramide sich in Sicherheit befindet.
    Wilbur und ich werden sie erkunden und feststellen, ob sie eine Gefahr darstellt oder nicht."
    „Das ist gut", sagte der Androgyne. „Uns liegt ein Befehl des Theans vor, den Gegenstand aus der Tabuzone zu schaffen, sobald seine Harmlosigkeit erwiesen ist."
     
    7.
     
    Mystery, 27. August 1289 NGZ
     
    Randolph Clement hatte es mit Ida Kymber schwer. In der Hauptsache lag es daran, daß sie sich so ähnlich waren. Randolph sprach wenig und reflektierte in seinen Worten meist nur das, was andere ihm vorsetzten. Ida ihrerseits lebte von vornehmer Zurückhaltung und kommentierte sein Schweigen mit verbissener Arbeitswut. Wenn sie redete, dann hörte es sich an wie die Meldungen einer altertümlichen Positronik.
    „Bewegliche Strahlungsquelle in sechs Kilometern Entfernung. Energiemuster stimmt nicht mit dem der Veego überein. - Starke Streustrahlung im Fünf-D-Bereich. - Mein Gott!"
    Clement begriff erst nach ein paar Augenblicken, was sie meinte. Das Ding produzierte Hyperstrahlung, als sei soeben die gesamte ehemalige Solare Flotte aus dem Hyperraum gefallen.
    „Schirme und Veego-Distanzorter ein", sprudelte er hervor. Übergangslos erhellte der grüne Schimmer von zwei HÜ-Schirmen die Nacht. Er umfaßte die beiden Ein-Mann-Beiboote sowie den Platz, an dem die Siganesen arbeiteten. Clement wandte sich an Kymber. „Egal, welchen Gott du meinst, aber du hast recht. Das Ding ist riesig. Und es wächst."
    Nach sechzig Sekunden betrug der Durchmesser des Phänomens annähernd einen Kilometer. Wie alle bisherigen Erscheinungen dieser Art hatte es Kugelform.
    Randolph Clement holte es mit dem Zoom heran. Es besaß eine gleichmäßig helle Oberfläche. Die erstem dieser Erscheinungen hatten sie auf Grund ihrer geringen Größe zunächst für Kinder der Veego gehalten.
    Inzwischen wußten sie es besser.
    „Ida, wie gehen wir vor?" Er warf der Chefwissenschaftlerin einen fragenden Blick zu. „Nehmen wir Sonden?"
    „Nicht mehr als eine", lautete die Antwort.
    „Gut. Eine Sonde also. Hermes Eisar, du kannst ja versuchen, ob du sie in die Ortung bekommst."
    „Natürlich", brummte der Kommandant im Orbit.
    Clement schickte die Sonde auf den Weg. Sie stieg tausend Meter in die Höhe und näherte sich dem Gebilde schräg. Allen Gesetzen des Energieerhaltungssatzes nach hätte die Kugel dunkler werden müssen, je mehr sie wuchs. Das Gegenteil war der Fall. Sie hing folglich an einer Steckdose.
    Verbissen surrte Randolph Clement auf die Anzeigen seiner Taster und verglich sie mit den Werten, die die Sonde lieferte. Das Gebilde bezog Energie aus dem Hyperraum. Es erinnerte an einen fünfdimensionalen Luftballon, den jemand drüben aufblies und der herüber in den Normalraum ragte. Ein Ballon dehnte sich aus, weil die Luftmenge in seiner Hülle wuchs. Bei der Kugel war es Energie, die sie aufblähte.
    „Ich sehe die Sonde", hörte Clement seinen Kommandanten sagen. „Und ich habe das Ding auf der Tastung. Vorsieht, ihr beiden! Nördlich eurer Position entstehen zwei weitere Kugeln."
    Sie hatten die winzigen Lichter bereits entdeckt. Randolph Clement zählte laut vor sich hin, bis die Gebilde einen Durchmesser von hundert Metern erreichten. Er kam auf elf Sekunden. Der Siganese traf eine folgenschwere Entscheidung.
    „Ich steuere die Sonde bis auf zweihundert Meter an die erste Kugel heran."
    „Zu gefährlich. Laß es!" zischte Ida Kymber.
    Er tat es dennoch. Die Taster und Orter des fliegenden Systems arbeiteten mit voller Kapazität. Pro’ Sekunde übertrug sie mehr als zehntausend Meßwerte im Nano- und Pikometer bereich an die Syntrons der beiden Boote und in die GLADOR.
    Die Flugbahn der Sonde änderte sich abrupt. Hatte sie bisher eine ballistische Kurve von oben nach unten beschrieben, sah es jetzt aus, als würde sie im Zickzack auf einer unsichtbaren Leiter abwärts hüpfen.
    Clement schickte ein Signal zur Kursänderung. Es wurde zu siebzig Prozent reflektiert. Dreißig Prozent kamen durch. Die Sonde konnte nichts damit anfangen und reagierte nicht. Der eingebaute Syntron stellte eine Rückfrage, doch die Antwort der beiden Siganesen erfolgte bereits zu spät. Ein gewaltiger Sog faßte nach der Sonde und riß sie auf einer geraden Bahn abwärts. Sie durchdrang die Hülle des Gebildes. Mit dem

Weitere Kostenlose Bücher